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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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ganz selbstverständlich zusammenpassen.«
    Aber wenn Sie etwas wagen, kommt auch etwas in Bewegung. Viele Paare haben uns bestätigt: Nach einer durchstandenen und bewusst verarbeiteten Beziehungskrise war die Partnerschaft tiefer und lebendiger als davor. Ich möchte niemals mehr so leben wie vorher, war oft das überraschende Fazit.
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    Der erste Schritt, damit sich wieder was bewegen kann: Nehmen Sie die Krise an. Auch wenn Sie bisher vielleicht geglaubt haben, Krisen muss man im Keim ersticken. Wir können Ihnen sagen: bloß nicht! Wenn es leise anfängt zu knirschen, dann nicht länger die Schotten dichtmachen und auf Verdrängung schalten. Denn wenn Sie Missverständnisse, Unbehagen und Verunsicherung zu lange wegdrücken und weitermachen, als sei nichts geschehen, dann türmt sich der Beziehungsballast unausgesprochen zwischen Ihnen beiden auf, bis es irgendwann richtig kracht.
    Der zweite Schritt: Werden Sie zum Krisenversteher. Jede Krise hat ihre eigene Botschaft, die Sie daran hindert, irgendetwas in Ihrem Leben und in Ihrer Beziehung so weiterzumachen wie bisher. Hören Sie auf, sich dagegen zu wehren oder andere dafür verantwortlich zu machen. Schauen Sie lieber richtig hin und fragen Sie sich: Wovon hält mich die Krise gerade ab? Wozu zwingt mich die Krise?
    Krisen sind absolut präzise. Auch wenn sie für Schmerz sorgen und uns oft vorkommen wie Abgründe, in die wir hineingeschubst würden. Wer sich auf seine Krise wirklich einlässt, dem hilft sie, neue Kräfte zu entwickeln und sich besser um sich zu kümmern. Und wer sie aufmerksam studiert, dem kann sie fast immer Aha-Erlebnisse und einen gesunden Kurswechsel im Leben bescheren.
    Lassen Sie Ihren Partner los und kümmern Sie sich um Ihr Leben
    U
m eine Beziehung aus einem Krisental wieder in die Höhe zu katapultieren, braucht es eine Art Schaukelbewegung. Stellen Sie es sich etwa so vor: Ihr Auto ist im Schnee festgefahren. Sie geben ein bisschen Gas, gehen runter vom Pedal, geben wieder Gas, gehen wieder runter ... Langsam und mit Feingefühl schaukeln Sie sich aus dem festgefahrenen Zustand heraus, bis die Räder wieder greifen. So ähnlich funktioniert der Prozess, wenn Sie aus Ihrem festgefahrenen Beziehungszustand herauswollen. Viele Paare kommen irgendwann in Krisenzeiten an den Punkt, dass nur noch die Reifen durchdrehen, sich aber nichts mehr bewegt. Jetzt braucht es nicht noch mehr Druck, sondern Loslassen. Wenn Sie schon alles versucht haben, dann nützt noch mehr vom Gleichen nichts.
    So bei unserer Klientin Inge. Sie hasste sich dafür: Sie kontrollierte sein Handy, wenn er schlief. Sie machte kein Auge zu, wenn er abends unterwegs war. Sie hatte Angst, dass er eine andere traf und war insgeheim eifersüchtig auf seine Karriere. Wenn er mal zu Hause war, griff sie ihn oft an, dass er sich nie um die Kinder kümmere und ihr keine Aufmerksamkeit gebe. Als sie zu uns kam, hatte sie angefangen, heimlich seine E-Mails zu durchstöbern, und dabei entdeckt, dass er sich mit einer Kollegin sehr vertraut über seine Gefühle austauschte und dass er sich auf eine Stelle in seinem Unternehmen an einem anderen Ort beworben hatte.
    In unseren Gesprächen passierte anfangs immer das Gleiche. Wurde Inge nach sich selbst, nach ihren Wünschen gefragt, redete sie über ihren Mann und all das, was er nicht tat, um sie zu unterstützen. Sie war in allem abhängig von seinen Regungen und hatte dabei sich selbst komplett verloren. Ihre Übung während der nächsten, oft harten Monate bestand darin, viele kleine Schritte in die Abstinenz von ihrem Mann und für sich selbst zu tun.
    »Wenn die Reifen festgefahren sind, sollten Sie aufhören, Vollgas zu geben. Vollgas geben bedeutet in Krisenzeiten meist, sich immer weiter zu verbohren und alle Schuld oder Macht beim Partner zu sehen.«
    Zu Beginn fiel es ihr sehr schwer, sich einfach so mal wieder hübsch zu machen, mal mit einer Freundin auszugehen. Aber eines Tages kam sie mit einer neuen Frisur zu uns und hatte sich zu einer Ausbildung angemeldet. »Ich wollte das schon so lange! Ich wollte was lernen, raus und was erleben. Stattdessen habe ich von meinem Mann gefordert, dass er heimkommt und aufhört, was zu erleben.« Inges Mann sprach bald darauf mit ihr über seinen Wunsch nach beruflicher Veränderung. Die beiden einigten sich, dass er ihre Ausbildung abwartet, bevor sie gemeinsam umzögen. Inge fand in der neuen Stadt den passenden Job. Und die beiden fanden

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