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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition)
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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würde nicht mit dem Fall fertig werden. Deshalb haben Sie Quimby mir zugeteilt.«
    » Ich wusste alles über Sie, Claire«, sagte Curtin, dessen Stimme kaum noch mehr als ein Flüstern war. » Als Sie sich für das Programm bewarben, kam mir Ihr Name bekannt vor. Ich suchte ihn im Internet und fand die Verbindung. Sie waren am Tag ihrer Entführung mit Amy Danforth zusammen. Und ich begriff, dass Sie das kleine Mädchen waren, von dem Peter Lewis gesprochen hatte.«
    » Aber warum haben Sie Quimby mir zugeteilt?«
    » Weil ich wusste, wie emotional fragil Sie waren– Ihre Vergangenheit mit Amy hat sie immer noch verfolgt. Ich dachte, Sie würden aus dem Programm aussteigen und sich die Schuld für die Sache mit Quimby geben. Ich bin ein verdammt guter Psychiater, Claire, aber Sie haben mich überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass Sie die Kraft haben würden, den Mord an Tammy zu untersuchen.«
    » Sie haben dafür gesorgt, dass Mörder jahrelang hinter Gitter wanderten«, sagte Claire und setzte sich neben ihn. » Wie konnte ein Mann wie Sie Sedgwick all diese Leute töten lassen?«
    » Er hat mich belogen. Er hat versprochen, er würde nur Tammy und Quimby töten. Damit konnte ich leben.« Curtin lachte über die Ironie seiner Worte. » Ich ahnte nicht, dass er die anderen Frauen töten würde, damit es wie die Taten eines Serienmörders aussieht. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass er Ian etwas antun würde, um zu vertuschen, was er mit Tammy Sorenson gemacht hat.«
    » Warum haben Sie sich nicht bei uns gemeldet?«, fragte Nick.
    Curtin war kaum noch zu verstehen. » Aus demselben Grund, aus dem er all diese armen Menschen getötet hat. Sein Geheimnis musste gewahrt bleiben. Und ich durfte nicht derjenige sein, der es verriet.«
    Curtins Augen füllten sich mit Tränen. Claire drehte sich verblüfft zu Nick um. Der Mann, den sie mehr als irgendwen sonst gefürchtet, bewundert und respektiert hatte, weinte.
    Schritte näherten sich auf dem Flur. Nick zog seine Glock aus Sedgwicks Gürtel und bewegte sich auf das Geräusch zu.
    » Der Sicherheitsdienst. Sind die Leute bewaffnet?«, fragte er Curtin.
    » Nein.«
    » Dann müsste ich mit ihnen fertig werden«, sagte Nick und huschte aus dem Raum, während Claire sich wieder Curtin zuwandte.
    » Sie kommen mit uns«, sagte sie. » Können Sie laufen?«
    Curtin stand auf und ging unter Schmerzen zu Sedgwicks Labortisch, der nicht weit entfernt stand.
    » Eines bleibt noch zu tun«, sagte er und zog eine große Weinflasche aus einer braunen Papiertüte.
    » Mein Gott, nein«, schrie Claire, als Curtin einen mit Flüssigkeit getränkten Stofffetzen in der Öffnung der Flasche anzündete.
    Claire lief zu ihm, aber es war zu spät. Er hob sein Brandgeschoss auf und schleuderte es mit aller verbliebenen Kraft auf einen von einer Haube abgedeckten Labortisch.
    Flaschen mit brennbaren Flüssigkeiten explodierten in blauen und grünen, gelben und roten Stichflammen, und Funken stoben durch den Raum.
    » Das war’s«, sagte Curtin und sah zu, wie sich die Flammen um Sedgwicks Leiche ausbreiteten. » Der Virus ist vernichtet.«
    Claire lief zu den Männern in den Krankenbetten, aber ehe sie sie erreichte, barsten ihre Infusionsbeutel unter dem Ansturm der Hitze. Curtin packte sie am Arm und zog sie zurück, während grauer, übel riechender Rauch durch den Raum waberte. Claire hustete, ihre Kehle brannte.
    » Sie sind tot, Claire«, sagte er. » Lassen Sie mich hier und lassen Sie mich ebenfalls sterben.«
    » Nein«, sagte sie. » Nicht so.« Sie zog Curtin fort, er war so leicht, dass es sich anfühlte, als würde er schweben. Sie erreichten die Tür, und Claire drehte sich ein letztes Mal um.
    Das Labor brannte lichterloh.

30
    Claire blickte aus dem großen Fenster des Diners an der 11th Avenue. Ein kühler Herbstwind blies rote und gelbe Blätter durch die dunkle, fast menschenleere Straße. Claire beobachtete, wie sie emporgewirbelt wurden, kurz im Schein der Straßenlampe aufleuchteten und wieder zu Boden schwebten.
    Der Herbst war ihr immer die liebste Jahreszeit gewesen; sie dachte gern an Ausflüge mit ihren Eltern zurück, wenn sie das kräftige, feuerfarbene Herbstlaub in Lerchworth, dem Staatspark südlich von Rochester betrachteten, sie dachte daran, wie sie sich mit Amy in den Laubhaufen gewälzt hatte, die ihr Vater im Garten zusammenharkte. An den Beginn eines neuen Schuljahrs, den sie immer geliebt hatte. Für Claire bedeutete der Herbst sowohl ein
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