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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition)
Autoren: Monika Hoffmann
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werden. Deshalb präsentiert er seine Inhalte möglichst einfach: in schlichten Worten und überschaubaren Sätzen. Wer schreibt, brütet zuweilen Konstruktionen aus, denen man selbst mit großer Aufmerksamkeit nur schwer folgen kann. Hier hilft die Vorstellung, dass das Gegenüber den Text allein beim Hören verstehen soll.
    Wer spricht, tritt damit in Erscheinung. Er offenbart sich selbst. Beim Schreiben gibt manch einer vor, etwas zu sein, was er nicht ist. Dem Geschriebenen fehlt dann das Authentische — und damit die Schlagkraft. Hier hilft die Vorstellung, dass man im Gespräch vom Gegenüber wahrgenommen wird.
    Andererseits hat die gesprochene Sprache eine Reihe von Eigenheiten, die im Schriftlichen fehl am Platz wären:
    Sprechen ist immer ein erster Anlauf, eine Rohfassung. Man verhaspelt sich, wiederholt sich, verwendet Füllwörter, bricht Sätze ab, reagiert auf Störungen, schweift ab oder lässt auch mal ein Thema fallen. Solche Aktionen haben in der bearbeiteten Version eines Textes nichts zu suchen.
    Beim Sprechen nutzt man Mimik, Gestik und Tonfall, um das gesprochene Wort zu unterstützen. Die Sprache muss also nicht alles leisten. Beim Schreiben dagegen ist man allein auf die Sprache angewiesen. Deshalb muss sie sehr präzise sein – viel präziser als beim Sprechen.
    Beim Sprechen steht uns ein ganzes Register an Sprachvarianten zur Verfügung: Junge Leute verfallen in die Jugendsprache; vor allem ältere Menschen sprechen noch einen Dialekt; viele benutzen die abgeschwächte Form eines Dialekts, eine regional eingeprägte Umgangsprache. Das macht das Sprechen bunt und lebendig. Beim Schreiben jedoch gilt für alle ein und dasselbe: die Standardsprache.
    Ein gut geschriebener Text liest sich, als sei er gesprochene Sprache. Aber so liest er sich natürlich nur deshalb, weil er nach allen Regeln der Kunst bearbeitet ist.
    Wie kann man seinen Wortschatz erweitern?
    Man kann seinen Wortschatz erweitern, indem man sehr bewusst viel liest und gute Gespräche führt. Dabei sind einige Punkte zu beachten:
    Beim Lesen kommt es auf die Vielfalt und das Niveau der Texte an. Um Vielfalt zu erlangen, werden Sie mit Gewohnheiten brechen müssen: mal die Tageszeitung wechseln, mal ein Ressort aufschlagen, das Sie ansonsten überspringen, mal einen Roman lesen statt ein Sachbuch. Um das Niveau zu steigern, werden Sie sich auch solche Texte vornehmen müssen, die Ihnen zunächst einmal Mühe bereiten. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie ungeeignet sind; es bedeutet lediglich, dass Sie Ihr vertrautes Gelände verlassen haben. Das ist gut. Denn zum Lernen braucht man Neues.
    Gespräche drehen sich häufig um die immer gleichen Themen: Bei der Arbeit redet man von der Arbeit, zu Hause von den alltäglichen Dingen des Lebens. Wenn das so ist, dann sollte man hin und wieder aus der Enge ausbrechen. Das macht man, indem man selbst neue Themen setzt oder sich Gesprächspartner sucht, die einen anderen Horizont haben. Wenn man denen dann noch deutliches Interesse entgegenbringt, wird man sehr schnell sehr viel über einen anderen Lebensbereich erfahren und den Wortschatz gratis mit dazubekommen.
    Was man beim Lesen und im Gespräch aufschnappt, wird nur dann in den aktiven Wortschatz übernommen, wenn man es nachhaltig verarbeitet. Das kann man tun, indem man das Wort zunächst nachschlägt, sich dann weitere Beispielsätze zum Gebrauch ansieht und schließlich selbst Sätze bildet, in denen das Wort vorkommt.
    Wie sehr kann man überhaupt bei der Arbeit einen eigenen Schreibstil pflegen?
    Grundsätzlich gilt: Alle bei der Arbeit sollten an einem Strang ziehen. Es sollen keine Differenzen nach außen dringen. Nach außen gibt man ein geschlossenes Bild ab. Das ist die Corporate Identity . Sie wird dargestellt im Logo, im Briefpapier und in gewissen Umgangsformen, die der Betrieb vorschreiben kann. An diese Vorgaben hält man sich; schließlich ist man ein Teil des Ganzen.

    Als Ganzes hat ein Betrieb auch ein gemeinsames Ziel: den Kunden, den Beworbenen, den Bürger, den Patienten — eben den Leser — zufrieden zu stellen. Dieses Ziel bestimmt den Schreibstil: Die Texte sollen klar und leicht verständlich sein, nicht herablassend, nicht diktatorisch, nicht lehrmeisterhaft. Sie sollen sich lesen, als hätte einer das Selbstverständlichste von der Welt gesagt. Alle Wege, die zu solchen Texten führen, sind richtig. Die Auswahl des Weges, den Sie selbst für den besten halten, das ist Ihre persönliche
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