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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode
Autoren: Arthur Ford
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spricht ein gewisser Gregory Klegory Tegory – aber so kann man doch gar nicht heißen«, dann brach der Kontakt fast immer sofort wieder ab. Möglicherweise hatte ich den Verstorbenen – und mich selbst – mit meinem Zweifel entmutigt. Wenn ich aber nur geradeheraus sagte, was ich empfangen hatte, dann war es im allgemeinen so, daß einer der Zuhörer sich angesprochen fühlte und das scheinbar Ungereimte erklären konnte.
    So lernte ich, daß es meine Hauptaufgabe war, für alles, was durchkommen konnte, aufnahmebereit zu sein, die verstorbenen Wesen vor mir erscheinen oder eine Beschreibung von sich geben zu lassen, und nichts selbst zu interpretieren, sondern nur die empfangenen Botschaften zu übermitteln.
    Je mehr ich meine Jenseitskontakte intensivierte und je sicherer ich gegenüber meinen Zuhörern wurde, desto mehr meldeten sich zu Wort: aus dem Publikum und aus der anderen Welt. Es gab unter den Verstorbenen, wie sich erwies, nicht nur jene Schwierigen, die in Ruhe gelassen werden wollten, sondern auch solche, die es gar nicht erwarten konnten, mit den Lebenden ins Gespräch zu kommen. Manchmal hatte ich den Wunsch, die große Zahl Verstorbener, die auf mich eindrangen, zurückzuhalten. Es sprachen zu viele zur gleichen Zeit, und es entstand ein heilloses Durcheinander. Es müßte eine Methode oder irgendein Wesen geben, dachte ich, das eine Reihenfolge der Übermittlung herstellen könnte. Ich wollte nicht immer nur denjenigen, der sich am lautesten meldete, herannehmen. Ich brauchte so etwas wie einen Ordner, einen »Moderator«.
    Es war mir bekannt, daß die meisten Medien, die mit Verstorbenen zu sprechen vermochten, nach einiger Zeit in besonders enger Beziehung zu einem bestimmten Jenseitigen standen, der von sich aus seine Hilfe angeboten und eine Mittlerrolle übernommen hatte. Ein solcher »Kontrollgeist« ist für das Funktionieren des Kontakts von großem Nutzen. Er stellt die Verstorbenen, die etwas sagen wollen, vor, er verdeutlicht das, was sie sagen möchten, er spricht mit der Stimme desjenigen, für den er gerade »dolmetscht«, oder auch mit der Stimme des Mediums, das sich in Trance befindet und, äußerlich betrachtet, schläft.
    Schon oft hatte ich darüber nachgedacht, welche Vorbedingungen ich wohl würde erfüllen müssen, um einen ständigen Helfer im Jenseits zu finden, ohne auf diese Frage selbst oder bei erfahreneren Medien eine Antwort zu finden. So blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten und inzwischen so gut wie möglich allein zurechtzukommen.
    Es war im Jahre 1924, als ich, am Ende einer Séance wieder erwachend, von den Teilnehmern erfuhr, daß ein Verstorbener für mich selbst eine Botschaft hinterlassen hatte. Er hatte mit seiner eigenen Stimme gesprochen: »Wenn Ford aufwacht, dann sagt ihm, daß ich von nun an sein Partner sein werde und daß ich mich Fletcher nenne.«

 
    Fletcher – mein Kontaktmann im Jenseits
     
    Da ein Mann namens Fletcher bisher nicht zu meinem Bekanntenkreis gehört hatte, war ich neugierig, Näheres über die Identität meines künftigen »Kontrollgeistes« zu erfahren, und ich bat deshalb die Teilnehmer der folgenden Séancen, soviel wie möglich von ihm zu erfragen. Fletcher gab ihnen bereitwillig Auskunft, allerdings unter einer Bedingung: Die Öffentlichkeit sollte seinen vollen irdischen Namen nicht erfahren. Er nannte die Gründe dafür, und die Zuhörer versprachen, seinen Wunsch zu respektieren.
    Fletcher – das war sein zweiter Vorname, also dem Brauch nach wohl der Mädchenname seiner Mutter – stammte aus einer strenggläubigen römisch-katholischen Familie, in der man unumstößliche Vorstellungen vom Aufenthalt der Seele nach dem Tode hatte, die mit Fletchers eigenen Erfahrungen keineswegs übereinstimmten. Aber er hatte sich nun einmal entschlossen, seine Angehörigen in ihrem Glauben zu lassen und keinen direkten Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Es hätte sie, wie er wußte, schwerer als sein früher Tod getroffen, zu erfahren, daß er sich in einem Himmel befand, in dem nicht nur Katholiken versammelt waren. »Zuerst war ich ja selbst ein bißchen schockiert darüber«, gestand er seinen Gesprächspartnern. Und dann erklärte er, was ihn mit mir verband. Er sagte: »Arthur Ford ist ein Landsmann von mir und ein Altersgenosse. In unserer Kindheit wohnten wir beide nicht weit voneinander entfernt. Meine Eltern hatten ein Haus in der Nähe von Fort Pierce, auf der anderen Seite des Flusses. Als ich noch ein kleiner
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