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Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Titel: Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)
Autoren: Lesley Marie Milton
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erregt. Irgendwie war er jetzt nachts immer schärfer auf Lisa als bei Tageslicht. Vielleicht würde er sie ein bisschen befingern oder noch besser, mit seinem Messer unten rumfuchteln. Er musste sie allerdings erst mal finden.
    Er war gerade an einem Flachdach angekommen, auf das er klettern wollte, um von dort ein offenes Fenster zu finden, als er Ingmars Nachbarn sah. Das war doch dieser Luschi, der ständig mit dem Fernglas rumhantierte! Mike traute seinen Augen kaum, doch ja, das war er. Der Vollpfosten stand auf dem Dach, glotzte mit seinem Fernglas in ein Fenster und keuchte. Mike lachte lautlos und kletterte leise an der Mauer nach oben. Der Trottel bekam von all dem nichts mit. Es war wirklich prima, dass Fredi Kummer Mikes Job übernommen hatte. Nun musste er Lisa überhaupt nicht mehr suchen. Jeder schien scharf auf die Schlampe zu sein, das war echt unglaublich.
    Als Mike zwei Meter hinter Fredi stand, zückte er sein großes Messer und sagte:
    „Na, du Spanner! Was haben wir denn für ein Problem?“
    Fredi fiel vor Schreck fast gegen das Fenster. Das Dach maß vielleicht zehn Quadratmeter und er wähnte sich allein. Nun stand ein bewaffneter Typ direkt hinter ihm!
    „Ich kann das erklären! Bitte nehmen Sie das Messer weg!“, bettelte Fredi. Sein Hosenstall stand offen und Mike fand das auf einmal gar nicht mehr witzig. Hier ging es immerhin um einen Auftrag seines Kumpels – und um dessen Frau.
    „ Was gibt es denn da zu erklären? Wen glotzt du da an?“
    „ Keine Ahnung, ich kenne die Leute hier auch nicht. Das ist mir so peinlich, wirklich! Ich hau gleich wieder ab!“
    „ Nee, nee, du haust nicht ab, mein Lieber.“ Mike schob Fredi mit seinem Messer vor sich her, drückte ihn an die Glasscheibe und schaute über Fredis Rücken ins Zimmer. Die Gardine war nicht ganz zugezogen und man hatte freien Blick auf Lisa, die allein im Raum war. Sie schlief und trug ihr dunkelrotes Nachthemd mit Spaghettiträgern. Das kannte Mike längst, für Fredi war das neu.
    Der dämliche Nachbar pustete hektisch und rang nach Luft.
    „Ich habe Asthma, bitte, ich brauch mein Spray!“
    „ Wen du hier angaffst, hab ich dich gefragt. Entweder du sagst mir die Wahrheit oder du hast ein Problem!“
    „ Ich weiß es doch nicht! Irgendeine Frau! Die liegt da drin und schläft. Ich habe nur geguckt. Ja, okay, ich hab gespannt. Aber ich bin kein Perverser, ehrlich nicht!“
    Mike hielt das Messer an Fredis Kehle und schaute ihn wütend an. Der Idiot sollte zumindest die Wahrheit sagen. Ingmar könnte sich später selbst um ihn kümmern, aber trotzdem war es Mikes Pflicht, sich den Typen vorzuknöpfen, der sich an Ingmars Frau aufgeilte. Fredi tat das, was er als Jugendlicher in einem Selbstverteidigungskurs gelernt hatte – er riss sein Knie hoch und rammte es Mike in die Eier. Das hätte er nicht tun sollen. Mikes Messer stieß mit voller Wucht zu, direkt in Fredi Kummers Halsschlagader.
    Ächzend brach Fredi zusammen. Mike hatte einen ganz schönen Schlag verpasst bekommen – er unterdrückte ein Stöhnen. Dann berappelte er sich, griff das Messer und flüchtete in die Dunkelheit. In der Klinik hatte offenbar keiner etwas mitbekommen. Mike sah zu, dass er schnell hier wegkam.

Kapitel 17
    Sie bekam einfach kein Netz. Manchmal piepte das Handy kurz auf und Kimberley schöpfte Hoffnung, aber dann verlor sich die Verbindung ins Funknetz wieder. Wie lange sie nun schon in dem schrecklichen Raum kauerte, wusste Kimberley nicht. So sehr sie sich auch bemühte, aber sie hörte keinen Mucks. Bestimmt würde der Mann nicht die ganze Zeit neben der Tür lauern. Sonst wäre er doch schon längst wieder reingekommen. Kimberley wusste noch nicht einmal, ob sie aus dem Kellerzimmer herauskäme oder ob die Tür versperrt war.
    Kalter Angstschweiß lief ihr den Körper herunter, als sie vorsichtig die Tür einen Spalt öffnete. Er hatte sie nicht eingesperrt! Kimberley schlüpfte heraus und ihr Blick eilte nach links und rechts. Sie musste nur die Treppe hoch rennen und dann waren es vielleicht noch fünf große Schritte bis zur Haustür. Sie griff nach dem Schlüssel. Wenn sie es bis zur Tür schaffen würde, musste sie ganz schnell sein, damit der Typ sie nicht einholte. Vielleicht wühlte er im ganzen Haus herum oder er schlief im Schlafzimmer von Lisa Suhrhoff. Kimberley blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken. Sie lief um ihr Leben, so schnell war sie noch nie gerannt. Die Haustür war offen! Kimberley rannte auf die Straße,
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