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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut
Autoren: Jason Dark
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schnell, dass ich nichts unternehmen konnte. Nur das Gesicht hielt ich durch die rasch hochgerissenen Hände geschützt, aber das war auch alles.
    Ich schlug auf das Dach.
    Ich wurde wieder zurückgerissen.
    Der nächste Schlag folgte.
    Ich kam nicht mehr zur Ruhe und hatte noch nicht gesehen, wer sich hinter mir aufhielt. Nur ein anderer Geruch stieg mir in die Nase. Er war schwer zu identifizieren. Er roch so klar. Eine Luft, die auch nach einer elektrischen Entladung entsteht und die man mit dem Begriff Ozon umschreiben kann.
    Ob es das tatsächlich war? Ich hatte keine Ahnung und auch andere Sorgen. Viermal hatte ich die Schläge schon hinnehmen müssen, ohne mich wehren zu können. Vor dem fünften Mal gelang es mir, mich etwas zur Seite zu drehen.
    Da traf mich der Hieb hinter dem linken Ohr. Es war ein regelrechter Brecher, dem ich nichts mehr entgegensetzen konnte. Zwischen Mauer und Rover torkelte ich noch einige kleine Schritte über den nassen Boden hinweg, bevor ich über die eigenen Beine stolperte, dabei noch am Wagen entlangrutschte, die Augen weit geöffnet hielt und den hinterlistigen Hundesohn trotzdem nicht sah.
    Dann lag ich schon am Boden. Ich war rückwärts gefallen und hatte noch einen kurzen Schlag gegen den Hinterkopf erhalten. Für einen Moment brummte alles im Schädel, die sowieso schon schwachen Konturen lösten sich auf, und ich hatte den Eindruck, als drängten sich trotzdem durch sie gewisse Wesen in den Vordergrund.
    Oder war es nur ein Wesen?
    Meine Fantasie gaukelte mir eine nackte Frauengestalt vor, die sich in meiner Nähe aufhielt. Sie schwebte in meiner Nähe. Sie war sehr breit am Kopf. Ihr Gesicht war nicht zu sehen, dafür nahm ich den scharfen Geruch wahr, der auch weiterhin sehr rein war. Sie beugte sich über mich, und ich war nicht mal in der Lage, nach meiner Waffe zu greifen.
    Und dann war sie weg!
    Beinahe schmerzhaft spürte ich die Wärme des Kreuzes auf meiner Brust. Das war schon wie ein Stich, der sogar tief in meine Haut hineindrang. Ich stöhnte und hatte dabei meinen Mund aufgerissen, sodass Regen hineindrang und kalt auf die Zunge klatschte. Dann erlebte ich mit, wie ich plötzlich einen Stoß erhielt. Etwas traf mich am Kopf. Es war kein harter Treffer, sondern einer, der mit einem recht weichen Gegenstand geführt worden war.
    Zwar ging für mich die Welt nicht unter, aber ich trat trotzdem ab. Zuletzt nahm ich noch einmal diesen ungewöhnlichen klaren und scharfen Geruch wahr, der wie Säure in meine Nase zog, dann verschwamm die nähere Umgebung.
    Ich kippte nach hinten weg.
    ***
    Lange hatte ich nicht auf dem Boden gelegen. Ich war auch nicht völlig bewusstlos oder ohnmächtig geworden, denn ich hatte noch mitbekommen, was in der Umgebung vor sich ging. Die Tropfen klatschten wie nasse Küsse auf meine Gesichtshaut, und auch sonst war ich völlig durchnässt.
    Fluchend richtete ich mich auf. Das Heck des Rovers sah ich in meiner griffbereiten Nähe, und das nutzte ich auch. Der Rover diente mir als Stütze, als ich fluchend auf die Beine kam.
    Auch weiterhin musste ich an dieser Stelle bleiben. Eine Hand hatte ich gegen das Heck gedrückt und hielt den Körper nach vorn gebeugt. Dass ich nass wie eine ins Wasser gefallene Ratte war, ließ sich leider nicht ändern.
    Mein Kopf schmerzte. Hinter dem linken Ohr hatte sich eine kleine Beule entwickelt. Im Gegensatz zu denen im Dach wuchs sie nach oben. Ich biss die Zähne zusammen, als ich mit den Fingern darüber hinwegstrich, fluchte leise vor mich hin, weil ich so reingefallen war und schlich dann an der rechten Seite des Rovers entlang, bis ich die Fahrertür erreicht hatte.
    Ich zog sie auf, hielt mich am Rand fest und gestattete mir den ersten Blick in die Runde.
    Da war so gut wie nichts zu sehen. Abgesehen davon, dass der Regen nachgelassen hatte. Es nieselte nur noch, und vom Boden her stiegen die ersten Schwaden, die sich als Nebelwolken verteilten.
    Ich verzog das Gesicht. Es war ein Ausdruck des Ärgers. Nicht nur, weil man mich überrascht und niedergeschlagen hatte, ich war auch sauer darüber, dass es mir nicht gelungen war, den Unbekannten zu entdecken. Wo er doch schon so nahe bei mir gewesen war. Aber ich lebte, und das war die Hauptsache.
    Mein Kreuz meldete sich nicht mehr. Also war die unmittelbare Gefahr vorbei. Man hatte mich nicht zu dem Pfarrer lassen wollen. Das war der einzige Grund, den ich mir für den heimtückischen Überfall vorstellen konnte. Dass ich mich nicht geirrt
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