Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beherrsche mich - Erotischer Roman

Beherrsche mich - Erotischer Roman

Titel: Beherrsche mich - Erotischer Roman
Autoren: Monica Belle
Vom Netzwerk:
denen, wer sie war.
    Wenn einer der Pendler aber ihr verlorenes Lesezeichen gefunden hätte, kannte er auch ihre E-Mail-Adresse. Laura überlegte hin und her, war sich aber sicher, dass sie das Lesezeichen entweder beim Aussteigen in King’s Lynn, im Zug selbst oder auf dem Bahnsteig verloren hatte. Da Darcy und
Mr. Brown vor ihr ausgestiegen waren, kamen die beiden schon mal nicht infrage. Der Milchschokoladen-Junge hingegen war ebenfalls auf dem Bahnsteig gewesen. Er hatte sich ziemlich mit seinem Rucksack abgemüht, und es war ein Leichtes, sich den Kerl als kleinen Perversling vorzustellen, der Frauen unter den Rock schaute. Er kam also durchaus infrage. Diese Schlussfolgerung war eine ziemliche Erleichterung, denn bei ihm hätte sie nicht die geringsten Schwierigkeiten, ihn direkt darauf anzusprechen.
    Um genau zu sein, wäre es vielleicht sogar möglich, ein kleines Experiment an ihm vorzunehmen.
     
    Als sie am nächsten Morgen die Strümpfe über ihre Beine zog, sagte Laura sich mit strenger Stimme, dass sie das nicht tat, um irgendeinem Mann zu gefallen. Und schon gar nicht dem Mann, der ihr diese Nachricht geschickt hatte. Nein, sie tat es nur, um die Reaktion auf dem Gesicht des Milchschokoladen-Jungen im Zug zu sehen. Wenn er tatsächlich irgendwie an ihre Mail-Adresse gekommen war und tatsächlich die Nachricht geschickt hatte, würde er auf jeden Fall hinsehen. Aber das reichte noch nicht. Nur wenn sie wirklich Strümpfe trug, würde er verwegen genug sein, sie anzumachen, was wiederum hieß, dass sie den kleinen Perversling der Polizei melden konnte. Das bedeutete allerdings, dass sie ihm die Strümpfe auch irgendwie zeigen musste. Und vielleicht auch noch anderen Mitreisenden. Vielleicht sogar Darcy. Eine höchst peinliche Aussicht und definitiv nicht der Grund für die Erregung, die sie seit ihrem Entschluss nicht mehr verlassen hatte.
    Laura lief wie immer schnellen Schrittes zum Bahnhof, traf aber ein paar Minuten früher als gewöhnlich dort ein. Der Milchschokoladen-Junge gehörte normalerweise zu denjenigen,
die auf den letzten Drücker eintrafen, und hatte schon oft kurz vorm Schließen der Türen in den letzten Waggon springen müssen. Manchmal hatte er es auch nicht mehr rechtzeitig geschafft. Wenn er die Nachricht also wirklich geschickt hatte, wäre er sicher so aufgeregt, dass er heute früher auftauchen würde. Doch es war nichts von ihm zu sehen. Lauras Zug fuhr kurz nach ihrer Ankunft auf dem Bahnsteig ein. Sie stieg ein und setzte sich auf ihren bevorzugten Platz am Fenster.
    Es kostete sie schon ein wenig Mut, den Rock weit genug hochzuziehen, damit man den spitzenbesetzten Rand ihrer Strümpfe sehen konnte, wenn sie die Beine übereinanderschlug. Laura fühlte sich geradezu entblößt und war ganz zittrig. Sie nahm ihr Buch aus der Tasche und tat ganz nonchalant so, als würde sie darin lesen. Dabei beobachtete sie immer wieder aus den Augenwinkeln, wer noch alles den Bahnsteig entlangkam. Darcy traf als Erster ein, warf ihr sein übliches gleichgültiges Lächeln zu und setzte sich einige Plätze von ihr entfernt hin. Als Nächster kam Mr. Brown, der sie allerdings völlig links liegen ließ. Mit jedem weiteren eintreffenden Fahrgast wurde es schwerer, ihre Pose zu halten. Nicht, dass sie allzu viel zeigte. Aber da sie es nun mal mit voller Absicht tat, fiel es ihr überaus schwer, das Gefühl zu verdrängen, jede Frau im Zug würde sie als Flittchen im althergebrachten Sinne und jeder Mann als Flittchen im modernen Sinn betrachten.
    Endlich tauchte auch der Milchschokoladen-Junge auf. Er rannte mit einem Sandwich in der Hand über den Bahnsteig und schaffte es gerade noch, in den Zug zu springen. Im Abteil angekommen warf er sich japsend auf einen der letzten freien Plätze, direkt gegenüber von Laura. Sie fragte sich sofort, ob er vielleicht mit Absicht so spät gekommen sei, weil er wusste, wo sie gern saß, um dann geradezu zwangsläufig
auf einem der letzten freien Plätze gegenüber zu landen - wenn der Zufall es denn so wollte.
    Der Platz ihr gegenüber bot auf jeden Fall eine gute Aussicht. Er saß in leichtem Winkel zu ihr, sodass er besonders weit unter ihren Rock schauen konnte. Wahrscheinlich sah er mehr vom oberen Rand ihrer Strümpfe, als vorgesehen - vielleicht sogar etwas nackte Haut. Aber er sah gar nicht hin. Als der Zug sich in Bewegung setzte, war sein Gesichtsausdruck so leer wie der eines Fisches im Aquarium, aber das konnte auch nur ein Trick sein. In Kalter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher