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BattleTech 52: Phoenix

BattleTech 52: Phoenix

Titel: BattleTech 52: Phoenix
Autoren: Peter Heid
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zweifellos behaupten, dass sich allein schon dadurch die Möglichkeiten der Jacks vervielfachen. Bei uns gibt es beispielsweise nie Probleme mit Scoutaufträgen, da praktisch alle unsere Mechs dafür geeignet sind. Und ohne eine spezielle Scoutlanze können wir natürlich die ganze Kompanie anders strukturieren. Das nur als Beispiel.«
In diesem Augenblick traten die Bediensteten des Regierungschefs ein und wiesen den Anwesenden ihre Plätze zu. Das eigentliche Bankett begann. Neben Thornten, der am Kopfende des langen Tisches saß, waren Jack und LeFranc vorgesehen, die bei der Sitzverteilung zwar gut sichtbar die Nase hochzogen, aber Thornten ignorierte diese Antipathie elegant. Danach kamen die Angehörigen der Söldnerkompanie sowie alle Ligaoffiziere und -Soldaten, die sich bei den langen Kämpfen ausgezeichnet hatten. Danach kamen die Regierungsangehörigen und ganz am Schluss die Reporter. Am Fußende des Tisches war ComStar Präzentor Farrell Akerfelds plaziert. Jack fand, dass das die einzige sinnvolle Aktion von Thornten gewesen war, seitdem er ihn kannte.
Gleichzeitig betraten drei Musiker den Raum und bauten ihre Instrumente fein säuberlich auf. Es dauerte nicht lange, bis sie mit ihrer Darstellung begannen. Jack identifizierte die Musik als Jazz. Eigentlich mochte er keinen Jazz, sondern liebte klassische Musik. Allerdings musste er zugeben, dass die drei gut waren und ihr Stil schien diesem Bankett angemessen.
Thornten sah Jack herablassend an. »Ich habe sie extra für diese Siegesfeier von Atreus einfliegen lassen. Es sind die Besten in der ganzen Liga.«
Jack flüsterte sarkastisch: »Sie haben natürlich keine Kosten gescheut.«
LeFranc hörte ihn und grinste. Es gab keinen Zweifel daran, dass auch er Jacks Meinung über den Sinn dieser Investition teilte...
Das Essen war köstlich. Jack hatte sich seit Monaten nur noch von langweiligen Militärrationen ernährt und schlang sein Menü genüsslich hinunter. Seinen übrigen Leuten ging es genauso. Militäressen war zwar gesund, aber auf Dauer unbefriedigend.
»Und, schmeckt's?«, fragte Thornten irgendwann.
»Hervorragend, Mr. Thornten.«
Thornten ließ sich zufrieden in seinen Sitz fallen. »Natürlich ist es hervorragend. Alles, was Sie hier essen, sind Spezialitäten aus dem Gebiet der Silberfalken-Fraktion.«
Er machte eine Kunstpause und betrachtete Jack neugierig. Der Söldnerkommandant wusste ganz genau, was jetzt kam. Es war wohl oder übel unausweichlich, dieses Thema anzusprechen, das aber eines von den unangenehmeren war. Thornten fragte Jack lauernd: »Was halten Sie eigentlich von der momentanen Situation in der Liga?«
»Nun... Mr. Thornten...« Er sah dem Politiker kampfbereit in die Augen. »Ich habe nie so ganz verstanden, wie die Liga ihren Gegnern standhalten konnte. Es wäre meiner Meinung nach sehr leicht, die verschiedenen Parteien der Liga gegeneinander auszuspielen und einen weiteren Bürgerkrieg anzuzetteln, um dann anschließend mit einer Invasionsflotte die Liga auszulöschen.«
»Kann ich aus Ihrer Rede schließen, Hauptmann, dass Sie nicht für die Autonomie der Silberfalken plädieren?«
»Ganz genau.«
Thornten nickte grimmig. »Ich kenne Ihren Standpunkt. Eine Menge Leute vertreten ihn. Allerdings würde eine Autonomie unseres Gebietes viele Vorteile bieten.«
Jack schüttelte unverständig den Kopf. »Entschuldigen Sie, aber ich bin auf Donegal aufgewachsen, einem der zentralsten und wichtigsten Planeten des Lyranischen Commonwealth. Ich stand dem Haus Steiner immer loyal und pflichtbewusst gegenüber, und diese Loyalität hatte niemals irgendwelche Nachteile für mich. Ich verstehe einfach nicht, warum die Liga ununterbrochen intern zerstritten sein muss. Sicher, im Commonwealth gibt es genauso interne Schwierigkeiten, das ist mir klar, aber niemand zweifelt dort den Machtanspruch der Steiners an - und damit ist das Commonwealth schon sehr lange gut gefahren. Warum erkennen die Silberfalken nicht den Machtanspruch des Hauses Marik an, beseitigen die innenpolitischen Probleme und bekämpfen ihre wirklichen Gegner?«
Thornten unterdrückte einen Gefühlsausbruch und fragte mit einem vorgespiegelten Lächeln: »Sie waren wohl nie in der Politik?«
»Nein.« Provozierend fügte Jack hinzu. »Dieses Schicksal ist mir erspart geblieben.«
Thornten lief rot an und murmelte: »Entschuldigen Sie mich für einen Augenblick.«
Jack blickte dem davongehenden Thornten zufrieden hinterher. Dann bemerkte er den durchdringenden und
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