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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt
Autoren: Robert Thurston
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das senkrecht herabstürzte, geradewegs auf Schild zu, der in einem Versuch, seine Gedanken zu klären, den Kopf schüttelte. Joanna sah den herabfallenden Schäler und wollte vorspringen, um Schild wegzustoßen, aber sie kam zu spät. Das Gerät schlug auf seine Schädeldecke. Einen Sekundenbruchteil später schlug der Tech nur Millimeter neben Joanna auf.
Joanna griff nach dem Werkzeug, als Schild zusammenbrach, und versuchte es wegzustoßen. Das einer großen Kneifzange ähnelnde Ende erfaßte die Haut auf Schilds Stirn und schälte sie ab.

3
    Turkina-Keshik-Feld-HQ, Port St. William, Coventry Provinz Coventry, Protektorat Donegal,
Lyranische Allianz
18. Juni 3058
    Etwa zwei Stunden nach dem Debakel des Kampfes zwischen Joanna und den Geschies wurde Hengst ins Büro der Khanin gerufen. Als die Wachen am Eingang ihn passieren ließen, ging er in Gedanken seine Version der Ereignisse durch.
    Marthe Pryde saß an ihrem Schreibtisch, als er eintrat, und deutete auf einen Stuhl. Jadefalken-Krieger schenkten ihrem Aussehen oder dem eines anderen in der Regel wenig Beachtung, aber Marthes Ausstrahlung schlug Hengst in ihren Bann. Sie war groß und gutaussehend. Die blasse Haut ihres Gesichts wurde von langem schwarzem Haar eingerahmt. Noch bemerkenswerter war die Art, wie jeder Zentimeter ihres geschmeidigen Körpers von Kraft und Intelligenz kündete. Sie stand auf und trat um den Schreibtisch, während sie ihn mit ihrem typischen kühlen Blick musterte. »Ich habe etwas von großer Bedeutung mit dir zu bereden, Hengst«, stellte sie fest und setzte sich auf die Schreibtischkante.
Hengst nickte. »Pos, meine Khanin. Ich bin mir der Tragweite des Zwischenfalls bewußt.«
    Marthe lächelte, versuchte es dann aber zu unterdrücken. »Neg, es geht nicht um Joanna, auch wenn dieser Zwischenfall auf seine Weise besorgniserregend ist. Ich habe alle Informationen über Joanna, die ich benötige. Was ich mit dir besprechen will, ist von noch größerer Bedeutung.« Sie stand auf und ging gemessenen Schritts zurück an ihren Platz. Dort setzte sie sich wieder und betrachtete Hengst einen Augenblick lang, wie zu einer letzten Einschätzung. »Nichts, was hier und jetzt zwischen uns gesagt wird, darf diesen Raum jemals verlassen, Sterncommander.«
    Hengst nickte und fragte sich, worum es hier nur gehen konnte. »Wie Sie es wünschen, meine Khanin.«
Ihre Stimme klang ernst. »Ich bin der Ansicht, daß die Clans bei dieser Invasion einen schweren Fehler begangen haben, auf den wir nicht vorbereitet sein konnten. Nein, laß mich ausreden. Mit unseren OmniMechs und den überlegenen Kriegern konnten wir im ersten Schwung der Invasion gewaltige Erfolge erzielen. Aber mit jedem weiteren Vorstoß, mit jedem Verlust von Mechs und Kriegern in der Schlacht, wurden unsere Reihen weiter ausgedünnt. Wir waren ohnehin schon weit entfernt von unseren Heimatwelten, und wir haben uns noch weiter geschwächt, indem wir Territorium eroberten und uns noch weiter entfernten. Das ist ein immerwährendes Problem der Kriegsführung, besonders für eine Invasionsstreitmacht. Der verdammte Waffenstillstand hat uns noch zusätzlich geschwächt, an unserer Energie gezehrt, uns zu verschwenderischen Scharmützeln verführt, uns weiter ausgedünnt.« Sie sah an ihm vorbei in die Ferne, als sähe sie dort etwas, das jenseits von Raum und Zeit lag. »Ich bin überzeugt, daß die Innere Sphäre etwas plant, auch wenn ich über keine Beweise, keine Berichte der Wache verfüge, die meinen Verdacht bestätigen könnten. Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, daß ein gewaltiger Konflikt bevorsteht und daß wir ihn verlieren werden, wenn wir nicht vorbereitet sind. Die ganze Clan-Invasion wird vergebens gewesen sein.«
Hengst war völlig überrascht, sagte aber nichts.
»Mit Sicherheit sind die Fürsten der Inneren Sphäre von diesem Waffenstillstand ebenso enttäuscht wie wir. Und hier auf Coventry habe ich sie mit Sicherheit provoziert. Eine Weile müssen die Lyraner geglaubt haben, ich hätte es auf ihre kostbare Zentralwelt Tharkad abgesehen.« Sie lachte bei sich und schüttelte den Kopf. »Sie werden irgend etwas tun, aber ich weiß nicht was. Vielleicht werden sie hier in ihrem Territorium zurückschlagen. Vielleicht hegen sie sogar grandiose Träume, uns davonjagen zu können, uns zurück zu den Heimatwelten zu hetzen und dort zu besiegen. Ich spüre, daß es so ist, kann es aber nicht beweisen. Ich habe es beim letzten Großen Konklave angesprochen
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