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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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sicher.
    Jez lag noch um Luft ringend am Boden, als Trent aufstand und vor Sterncommander Porcini trat. »Das ist meine Antwort, gut geliefert und akzeptiert. Das ist ein Nebelparder.«
    »Gut geliefert und akzeptiert«, war alles, was Porcini zu dem Geschehenen sagte. »Du verstehst, was es heißt, ein Parder-Kadett zu sein - soviel hast du bewiesen. Jetzt mußt du lernen, was es heißt, ein Krieger zu sein.« Er brachte sein Bein mit einem weiten Tritt nach vorne und warf Trent zu Boden. Der war auf diesen Angriff völlig unvorbereitet gewesen. Der Schlag kam blitzartig und schleuderte den Kadetten lang auf den steinigen Untergrund.
    Trent verstand nie, warum der Katzmeister das getan hatte. Er hatte Jez in einem fairen Zweikampf besiegt, nur um anschließend beschämt zu werden. Es erschien ihm ungerecht, daß der weit überlegene Krieger ihn niederschlug, erst recht, nachdem es Trent gelungen war, ihn bei seiner eigenen Lektion zu schlagen.
    An diesem Tag nahm für Trent vieles seinen Anfang. Seine Rivalität mit Jez, seine Verachtung für die Politik und Intrigen des Clans, alles schien immer auf diese Minuten hoch in den Grauen Bergen Londerholms zurückzugehen. Ein unbedeutender Tag im Leben eines Kriegeranwärters - ein Tag wie jeder andere -, aber wie ein Kiesel, den jemand in einen Teich wirft, löste er etwas aus, das sehr viel weiter reichte. Es war ein Beginn, und gleichzeitig der Anfang vom Ende. Vielleicht des Endes für das Volk, das ihn erschaffen hatte.
    »Eines Tages«, erklärte Porcini und nahm den Faden auf, als sei nichts geschehen, »eines Tages werdet ihr oder werden eure Blutsbrüder und -Schwestern unser Volk den Weg zu den Heimatwelten hinauf führen. Meine Aufgabe ist es, euch auf eine solche Reise vorzubereiten. Wenn der Große Kreuzzug zur Befreiung der Inneren Sphäre seinen Anfang nimmt, werdet ihr als wahre Nebelparder-Krieger bereitstehen.«
    Sie alle kannten die Geschichte, wie die Vorfahren der Clans in grauer Vorzeit die Innere Sphäre verlassen hatten, um der Kleingeistigkeit, der Habgier und den brutalen Kriegen zu entkommen, die den ruhmreichen Sternenbund zerstört hatten, die größte Leistung der Menschheit. In den Jahrhunderten seitdem waren die Clans geboren worden, aber sie hielten sich verborgen im unerforschten Weltraum weit jenseits der Inneren Sphäre. Hier hatten sie sich entwickelt und genetische Manipulationstechniken erworben, mit denen sie ihre Kriegerkaste erschufen und erhielten. Jeder Nebelparder wußte, daß das wichtigste Ziel des Clans darin bestand, eines Tages zurückzukehren und ihr Erbe einzufordern.
»Dieser >Weg zu den Heimatwelten<, was ist das,
    Sterncommander?« fragte Russou folgsam.
»Es ist der Weg, dem General Kerensky und die
Exodusflotte aus der Inneren Sphäre hierher zu unserer
Heimat gefolgt ist. Der Sternenbund, das größte Gut der
Menschheit, war verloren. Aleksandr Kerensky rettete
unser Volk, indem er seine Gefolgsleute aus dem Chaos
führte, das folgen mußte. Fast zwei Jahre stießen sie in
die unerforschten Weiten des Alls vor, bis sie schließlich
die fünf Welten erreichten, die ihr Zufluchtsort vor dem Chaos der Inneren Sphäre wurden. Der Weg war lang und schwer. Der große Kerensky rettete unser Volk vor der Zeit des Krieges und der Vernichtung, die in den Jahrhunderten seitdem die Innere Sphäre versehrt hat. Nach dem Tod des Generals beendete sein Sohn Nicholas die Arbeit seines Vaters, indem er uns in Erfüllung seiner eigenen Vision der Kriegerclans neu erschuf. Der Weg zu den Heimatwelten wartet immer noch auf uns. So wie er einst unser Volk hierher in den KerenskySternhaufen führte, wird er uns den Weg zurück weisen, wenn die Zeit für die Clans gekommen ist, in die Innere Sphäre zurückzukehren. Der Weg zu den Heimatwelten ist unser Geheimnis und unser größtes Bollwerk. Niemand in der Inneren Sphäre ahnt etwas von seiner oder unserer Existenz, daher brauchen wir keine Angst davor zu haben, daß sie hierher kommen, um
alles zu korrumpieren, was sie nur berühren ...« Der Weg zu den Heimatwelten. Wann immer Trent diese
Worte in den folgenden Jahren hörte, sollte er sich an
diesen Tag erinnern, an diesen Kampf gegen Jez und die
unfaire Behandlung durch seinen Katzmeister. Trent
sollte den Weg dreimal im Dienste des Parders beschreiten, und zwei weitere Male in den Diensten seiner eigenen Seele.
Aber all das sollte noch kommen. Viel sollte noch geschehen, bevor seine Zukunft sich aus diesem Moment
heraus
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