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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur
Autoren: William H Keith
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verfolgen?« fragte David Longo.
    »Nein, Skipper«, winkte Grayson ab. »Sie erreichen Hesperus II frühestens in einer Woche, und bis dahin ist alles vorbei. Jo, kommen Sie zur Caliban zurück, um mich abzuholen. Munin, Sie fliegen die Station an. Bringen Sie weitere Truppen an Bord. Vorsicht vor Hinterhalten.« Er wandte sich wieder an den Kapitän der Caliban, an Mindy Cain, die ihn nachdenklich betrachtete. »Skipper? Ich werde Ihr Schiff in Kürze wieder verlassen. Erlauben Sie mir, mich noch einmal für die Gefahr zu entschuldigen, der ich Sie ausgesetzt habe, aber wenn es Ihnen ein Trost ist: Ihr Schiff hat mir geholfen, das Leben einer beachtlichen Anzahl meiner Leute zu retten.«
»Das ist wichtig für Sie, nicht wahr, Oberst? Ich meine… Leben zu retten.«
     
»Allerdings. Überrascht Sie das?«
     
»Irgendwie schon. Sie wissen ja, was man über Soldaten erzählt. Sie sind ausgebildet, um zu töten und zu zerstören.«
    »Grundsätzlich stimmt das auch. Aber ein weiser Taktiker hat einmal festgestellt, daß der wahre Sieg darin liegt, eine Schlacht zu gewinnen, ohne jemanden zu töten, weder auf der eigenen noch auf der gegnerischen Seite.«
»Wer war das?«
    »Sun-Tzu. Frühes viertes Jahrhundert v. Chr. vor etwa dreitausendreihundert Jahren. Es gibt Sätze, die sich einfach nicht besser ausdrücken lassen.«
»Ein Krieg ohne Töten? Das ergibt nicht viel Sinn.«
    »Ich würde es so interpretieren: Er wollte damit sagen, es ist besser einen Sieg zu erringen, ohne sich auf das Risiko einer Feldschlacht einzulassen. Ein Kampf«, stellte er fest, und rieb sich die Augen, »ist immer chaotisch. Es kann jede Menge schiefgehen, es gibt so viele Entwicklungen, die man alle unmöglich vorhersehen kann.«
    Sie nickte, aber ihr Gesichtsausdruck ließ ihn daran zweifeln, daß sie wirklich verstanden hatte, was er meinte. »Sie wollten, daß ich etwas für Sie erledige?«
    Grayson nickte. »Stimmt.« Er hantierte am Gurt seines Panzers herum und zog einen kleinen Computerdatenwürfel hervor. »Ich möchte, daß Sie so schnell wie möglich nach Furillo springen. Zenitsprungpunkt. Und wenn Sie dort angekommen sind, tun Sie folgendes…«
    Während er ihr seine Instruktionen gab, waren seine Gedanken auf Hesperus II. Er fragte sich, wie es Lori ging, ob sie noch lebte.
Seltsam, dachte er. Er war vom Verlust seiner Fähigkeit, einen BattleMech zu steuern, so deprimiert gewesen, als ob nur dieses eine Talent einen erfolgreichen Krieger auszeichnete. Inzwischen wußte er es besser. Die Taktiken, die er hier angewandt hatte, hier im Weltraum, glichen im Geiste, wenn auch nicht in der Ausführung, denen, die er nicht selten als MechKrieger eingesetzt hatte.
Grayson Carlyle war ein Krieger. Dies blieb eine Tatsache, vor der es kein Entkommen gab.
Und trotzdem erkannte er mit neuer Deutlichkeit, wie sehr er den Krieg haßte, seine Zerstörungen, seine Tragödie, die tödliche Gefahr, die er für die gesamte Menschheit darstellte, mit all ihren Errungenschaften, ihren Künsten, ihrer Wissenschaft.
Es mußte eine bessere Alternative geben.
Er konnte sie sich nur nicht vorstellen.
EPILOG
    Königlicher Hof, Tharkad City, Tharkad
Distrikt Donegal, Protektorat Donegal, Lyranische Allianz 3. Januar 3058, 10:15 Uhr Ortszeit
»Oberst Grayson Death Carlyle, Baron von Glengarry und
Kommandeur der Gray Death Legion!«
    Die Fanfaren klangen majestätisch – eine durchdringende, martialische Hymne, gespielt von zweihundert Blechbläsern. Grayson blieb in seiner prächtigen Ausgehuniform einen Augenblick in der Mitte des Saals stehen, dann stieg er die Stufen zur wartenden Katrina Steiner empor. Hinter ihm brach die Menge in Applaus aus, in einen rhythmischen, immer lauter werdenden Beifall, der schließlich sogar die Fanfaren übertönte. Er hatte heute bereits eine Zeremonie hinter sich, die formelle Wiedereinsetzung in seine Rechte und Privilegien als Baron von Glengarry. Dies hier war jedoch noch weit mehr.
    Er nahm vor dem Archonten Haltung an und salutierte zackig. Katrina erwiderte den Gruß mit einer leichten, kühlen Verbeugung.
»Oberst Lori Kalmar-Carlyle!« rief Katrina Graysons Frau auf die Empore. Ihre elektronisch verstärkte Stimme hallte über die riesige, farbenprächtige Menge – zivile Würdenträger, Militärs aller Ränge, Regierungsbeamte, selbst einfache Tharkaner, die meisten in Pelz und schweren Mänteln, hatten sich an diesem Morgen im Thronsaal versammelt, um der Zeremonie beizuwohnen. Lori trat vor und kam
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