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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Autoren: Michael A. Stackpole
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sie eine Frau, obwohl sie erst knappe sechs Monate vor eurer Heirat volljährig wird. Und doch muß ich zugeben, daß sie alles ist, wonach du gesucht hast. Sie ist das Verbindungsglied für eine Allianz zwischen deinen Vereinigten Sonnen und dem Lyranischen Commonwealth. Du hättest sie sogar als Wiegenkind geheiratet, wenn ihre Mutter Katrina es zugelassen hätte, oder du hättest Katrina selbst geheiratet, wenn sie noch fähig wäre, dir einen Erben zu schenken.
    Eine schwarzviolette Gewitterwolke türmte sich am Himmel auf und schob sich vor das goldene Licht der Sonne New Syrtis. Sie raubte der kantigen Landschaft ihr helles Rot und badete sie in tiefem Rostbraun, eine Farbe, die Michael an getrocknetes Blut erinnerte. Blitze schlugen mit furchtbarer Gewalt in die Erde und zwangen selbst die BattleMechs, vor dem Zorn der Elemente zu flüchten.
    Michael kehrte an seinen Schreibtisch zurück, als der Sturmwind wie ein Kalacine zu heulen begann, das im Schlachthof auf seinen Tod wartet. »Ich bin sicher, du erkennst die politischen Vorteile dieser Ehe, Michael. Dadurch, daß wir das Lyranische Commonwealth enger an uns binden, können wir das Draconis-Kombinat einschließen. Das bedeutet, ich werde endlich in der Lage sein, einen Teil meiner Militärstreitkräfte in deine Mark Capella zu verlegen, wie du es schon seit langem forderst. Zusammen werden wir deinen Herrschaftsbereich stärken, so daß die habgierigen Capellaner gezwungen sind, sich anderenorts nach Beute umzusehen.«
    Michael ließ die rechte Faust auf den Schreibtisch krachen. Dann hob er sie an den Mund und lutschte an den verletzten Knöcheln. O nein, Hanse, ich werde nicht zulassen, daß du deine Krallen in mein Reich schlägst. Nein. Du willst zu meinem Julius Caesar den Brutus abgeben. Du kleidest dein Vorhaben, mich zu stürzen, in freundliche Worte, aber ich kann zwischen den Zeilen lesen. Wenn du erst einmal mit Melissa Steiner verheiratet bist, brauchst du niemanden mehr zu fürchten.
    Michael blickte auf die Regale hinter seinem Schreibtisch. Dort hatte er in seltenen, ledergebundenen Originalen oder modernen Holodiskausgaben eine beneidenswerte Sammlung von Geschichtsbüchern angehäuft, die teilweise noch aus der Zeit vor der Gründung des Sternenbunds stammten. Das Blut an seinen Knöcheln schmeckte salzigsüß, aber er bemerkte kaum etwas davon. Seine Gedanken rasten.
    Es steht alles dort drinnen, Hanse. Meinst du etwa, ich wüßte nicht, was du planst? Die menschliche Geschichte war schon immer eine Geschichte kriegerischer Eroberungen. Die Entwicklung des BattleMechs vor gut sechs Jahrhunderten hat an diesem grundlegenden Faktum nichts geändert, und doch hast du es ignoriert. Du betrachtest Mechs als ein notwendiges Werkzeug, aber du siehst diese großartigen Kriegsmaschinen nicht, wie sie wirklich sind — sie stellen die höchste Stufe in der Evolution des menschlichen Eroberungsdranges dar. Vielleicht wird ein Krieger nicht eins mit seinem BattleMech — auch wenn diese Legende nicht auszurotten ist —, aber in seinem Mech kann er das Optimum seiner Möglichkeiten erreichen.
    Michael ließ seine Hand sinken und schürzte die Lippen. Du ignorierst diese Tatsache, Hanse, und zwingst mich, dir auf dem Feld der Politik gegenüberzutreten. Wieviel weißt du von meinen Verbindungen zu Maximilian Liao? Wenn du wüßtest, daß ich ihn besucht habe, würdest du mich meiner Ämter entheben und sie wie eine Schlinge um den Hals meines gegeißelten Sohnes Morgan legen. Vielleicht hegst du einen Verdacht gegen mich, aber du hast keine Beweise. Glaub mir, Hanse, die wirst du nie bekommen.
    Michael ging hinüber zu einer Karte der Nachfolgerstaaten und zeichnete mit dem Finger den schlanken Kell seiner Mark Capella nach. Mein Reich, größer als die ganze Konföderation Capella. Ich sollte einer der fünf Nachfolgerfürsten sein, aber du ignorierst mich und den Anspruch meiner Familie, Hanse. Du hast mich gezwungen, mit Maximilian Liao ins Geschäft zu kommen, weil du dich geweigert hast, mir die Truppen zu geben, die ich benötige, um sein Reich zu erobern. Hätte ich genügend Truppen, ich könnte ihn vernichten. Aber das gerade ist der Punkt, nicht wahr, Schwager? Damit würde ich den gesamten Vereinigten Sonnen meine Führungsqualitäten beweisen und könnte deinen Platz auf dem Thron einnehmen. Dann hätte unser Volk den richtigen Lenker am Steuer des Staatsschiffes.
    Der salzige Geschmack seines Blutes lag dem Herzog noch immer auf der
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