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Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers

Titel: Bartimäus 03 - Die Pforte des Magiers
Autoren: Jonathan Stroud
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gekommen. Eigentlich hat er mich nur mit seinem allerletzten Eingreifen davor bewahrt. Vermutlich hätte mein ehemaliger Herr meine Lage voll und ganz gebilligt. Es entsprach schließlich seinem Wunschtraum: Mensch und Dschinn streiten vereint für das Gute und so weiter, und so fort. Bloß blöd, dass wir das Ganze ein bisschen zu wörtlich genommen hatten.
    Bartimäus… Der Gedanke war kaum zu verstehen.
    Was ist? – Du warst ein guter Diener.
    Was sagt man dazu? Ich meine, im Angesicht des Todes, der eine 5000 Jahre währende, unvergleichlich ruhmreiche Laufbahn einfach in die Tonne haut? Die passende Erwiderung wäre ja wohl eine obszöne Geste, begleitet von einem schallenden Furzgeräusch gewesen, aber nicht mal das war mir vergönnt – ich hockte nun mal in ihm drin, und das war dann doch zu verzwickt. 3
( Versuch mal, dir selbst den Stinkefinger zu zeigen. Das bringts irgendwie nicht, oder? )
Darum machte ich gute Miene zum bösen Spiel und bedauerte bloß, dass unser Abgang nicht wenigstens mit einem schmalzigen Soundtrack unterlegt war. Na ja, du warst eigentlich auch ziemlich prima.
    Von tüchtig habe ich nichts gesagt.
    Wie bitte?
    Im Gegenteil. Eigentlich hast du es immer geschafft, alles zu vermasseln.
    WIE BITTE? Das war eine bodenlose Unverschämtheit! Vorwürfe! In einem solchen Augenblick! Da wir dem Tod schon blablabla! Also ehrlich! Ich krempelte meine imaginären Ärmel hoch. Wenn du unbedingt Tacheles reden willst, Kumpel, dann lass dir gesagt sein…
    Darum entlasse ich dich hier und jetzt.
    Hä? Aber ich hatte mich nicht verhört. Das ging gar nicht, schließlich konnte ich seine Gedanken lesen.
    Versteh mich nicht falsch. Der Gedanke kam nur bruchstückhaft bei mir an, aber er hauchte schon die Formel. Wir müssen bloß den Bann… im rechten Augenblick lösen. Du hältst den Stab zwar einigermaßen fest, aber bei etwas so Wichtigem kann ich mich nicht auf dich verlassen, bestimmt verpatzt du es wieder. Deshalb ist es am besten… wenn ich dich entlasse. Damit wird der Stab automatisch ausgelöst, und ich kann wenigstens sicher sein, dass es klappt. Er schweifte wieder ab. Er war kaum noch bei Bewusstsein, seine Wunde blutete stark, aber er sprach mit letzter Kraft die erforderliche Formel.
    Nathanael…
    Grüß Kitty von mir.
    Dann fiel Nouda mit klaffenden Mäulern und peitschenden Fangarmen über uns her. Nathanael beendete die Entlassungsformel. Ich entschwand. Der Stab feuerte drauflos.
    Typisch Herr und Meister. Lässt einen bis zuletzt nicht zu Wort kommen. Was schade ist, denn in diesem letzten Augenblick hätte ich ihm gern gesagt, was ich von ihm hielt. Aber da wir, wohlgemerkt, auch in jenem Augenblick in jeglicher Hinsicht eins waren, glaube ich, er hat es auch so mitgekriegt.
     

Danksagung
     
    Ich danke Laura Cecil, Delia Huddy, Alessandra Balzer und Jonathan Burnham, dem verstorbenen Rod Hall und allen Mitarbeitern bei Random House, Hyperion und Miramax, und vor allem Gina.
     
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