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Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE Band 2 - die Kultserie (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Cora de Graaf
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entsetzt.
    »Lass gut sein«, wich Emma aus. »Hol Eis aus der Kühltruhe.«
    Und dann läutete es.
    Tilly ging, öffnete und flog wie eine Rakete ins Lokal zurück. Und dann kam Orje herein. Breitbei-nig, grinsend, und er führte Irmchen an der Hand. Das Mädchen war blass und nagte an der Lippe.
    »Raus!« sagte Emma.
    »Halt die Schnauze, Tante Emma!« sagte Orje. »Kannst aber deinen Opa rufen. Ich ramm' ihn ungespitzt in deinen eleganten Teppich rein!«
    Emma hatte vor Männern selten Angst gehabt. In diesem Milieu war es bisweilen tödlich, wenn man Furcht zeigte. Daher straffte sie ihre massige Gestalt und baute sich hinter der Theke auf.
    »Was willst du?« fragte sie ihn. »Du hast ja deinen ausgeflogenen Vogel zurück. Also, verzieh dich!«
    »Nu mal langsam, du geldgieriges Monstrum!« sagte er, schob scheppernd ein paar Gläser mit dem Arm zurück und stützte sich dann auf der Theke ab. »Was du mit dem Irmchen gemacht hast, war ja nicht die feine Art. Sie hat sich lang gemacht, und du hast die Hälfte eingesteckt!«
    »Ist doch wohl normal!« meinte Emma. »Schließlich hab ich auch die Unkosten und den Ärger!«
    »Ich mach dir 'nen Vorschlag!« sagte Orje. »Ich nehm dir den ganzen Ärger ab - für vier Mille im Monat!«
    »Du spinnst ja!« sagte Emma.
    »Das glaubst du!« sagte er leise. »Erstens geht dir andernfalls der ganze Laden hoch. Aber nicht nur Scherben gibt's, sondern einen hübschen Haufen Holzkohle, verstehst du? Und dann hast du auch noch die Sitte am Hals, altes Mädchen. Und dann machst du nie wieder eine Kneipe auf, kapierst du jetzt?«
    »Ich ruf die Polizei!«
    »Tu das!« sagte er. »Das machst du nur einmal, Liebste! Ich habe dir doch nichts getan! Das kann jeder bezeugen!«
     
    *
     
    Sie kannte Orje von früher. Als ganz junger Kerl hatte er als Zuhälter angefangen. »Beschützer« nannte er sich, gewählt ausgedrückt. Er konnte gutmütig aber auch sehr gefährlich sein. Er war das Unberechenbare in Person ...
    »Lass uns mal vernünftig reden«, begann Emma. »Aber nicht so laut, das stört das Geschäft. Setzen wir uns dort drüben an den Tisch!«
    »Das hört sich schon viel besser an«, sagte er versöhnt zu ihr und legte seine Hand auf ihre Schulter. »Ich wusste doch, dass so 'ne olle Tülle, wie du es bist, nicht unvernünftig ist!«
    Sie schluckte die Beleidigung im wahrsten Sinne des Wortes hinunter und walzte voran auf einen der Nischentische zu. In diesem Augenblick kam Karl durch die Tür, die Theke und Küche miteinander verband.
    »Opa!« rief Orje, »bring mal für mich und für deine Süße eine schöne Flasche Sekt. Aber keine vom BilligEurot, hörst du? Richtig was Französisches - und gut gekühlt!«
    »Bring es!« rief Emma mit bedrückt klingender Stimme, und ihre beringten Finger malten Kreise auf das weiße Tischtuch.
    »Also«, sagte Emma schließlich, »beschützen willste uns für vier Mille im Monat!«
    »Klar«, sagte er. »Du stellst mich ein. Als Geschäftsführer sozusagen. Ich schmeiß dir den Laden, und du kannst dir auch mal Urlaub mit deinem Männchen leisten!«
    »Einstellen soll ich dich?« fragte Emma entsetzt. Man sah ihrem Gesicht an, dass sie sich bemühte, die Tragweite dieser Worte zu erfassen. »Ich kann aber alles gut alleine machen.«
    »So nur kaputt. Überlass mal alles ruhig mir. Ich mache das schön, dass es passt!«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Emma dumpf und vernichtet. Sie wusste genau, was passieren würde. Das meiste, was dann herauszuwirtschaften war, würde in seine Tasche wandern. Die viertausend Euro angeblicher Lohn pro Monat wären nur eine Legalisierung des gigantischen Betruges. Und sie würde nichts machen können. Sie würde zugucken müssen.
    »Nee!« sagte sie deshalb. »Nee, Orje, und wenn du sonst was mit mir machst. So einfach bin ich nicht zu haben ...«
    »Gib doch nach, Emma!« flehte Irm-chen. »Der macht das wirklich!«
    »Soll er doch die Burg anzünden«, sagte Emma. »Ich bin gut versichert!«
    »Wenn du kaputt bist, nutzt dir deine ganze Versicherung nichts mehr«, meinte Orje leise. »Du rauchst doch? Hast du nie gehört, dass mal jemand im Bett verbrannt ist? Wenn ich daran denke, dass dir so etwas passieren könnte. Richtig schlecht wird mir ...«
    »Emma, der macht es«, sagte Irmchen.
    Emma zeigte keine Angst. Vielleicht konnte sie Zeit gewinnen, wenn sie ihn vorerst beruhigte.
    »Ich denke doch, dass ich etwas Bedenkzeit habe?« erkundigte sie sich vorsichtig.
    »Überlege es dir
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