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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Autoren: Beverly Barton
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kratzbürstig – aber wenn man ihn beim Betrügen erwischt hätte, wäre er aller Wahrscheinlichkeit nach auch feindselig eingestellt.
    Er wollte sie berühren, um herauszufinden, ob er etwas in ihr lesen konnte.
    Doch sie war so angespannt, dass sie wahrscheinlich mit dem Sessel hinten überkippen würde, wenn er nur versuchte sie anzufassen.
    Gerade beugte er sich vor, als … ein lauter, aber nicht unangenehmer Ton erklang, gefolgt von einem weiteren, dann noch einem. Adrenalin ergoss sich in seinen Adern. Er war auf den Beinen, packte ihren Arm und zog sie aus dem Stuhl, noch ehe die automatische Ansage begonnen hatte.
    „Was ist los?“ Ihr Gesicht war kalkweiß, aber sie versuchte nicht, sich ihm zu entwinden.
    „Feuer“, sagte er knapp und schleifte sie hinter sich her zur Tür. Wenn der Feueralarm losging, reagierten die Aufzüge nicht mehr auf Signale – und sie befanden sich im neunzehnten Stock.
    Lorna stolperte, als Dante sie durch die Tür zerrte. Ihre Hüfte prallte schmerzhaft gegen den Türrahmen; dann taumelte sie so schnell hindurch, dass sie fast gegen die gegenüberliegende Wand rannte. Ihr Arm wurde wie in einer Schraubzwinge gequetscht, als er sie gnadenlos vorwärtszog. Sie bemerkte den Schmerz kaum, weil der Albtraum, in dem sie sich befand, alles andere in die Ecke stellte.
    Feuer!
    Sie sah, wie er seinen brennenden Blick auf sie richtete und zu verstehen schien. Er bemerkte, wie fest er ihren Arm hielt, und umschlang stattdessen ihre Taille. Er presste sie fest an seine Seite, während er zu den Treppen rannte. Auf dem Korridor waren sie allein, aber sobald er die Tür mit dem großen „Ausgang“ darüber geöffnet hatte, konnte sie die Flüchtenden unter ihnen hören.
    Nun konnte sie es auch riechen: den beißenden Gestank von Rauch, der im Hals brannte. Ihr Herz setzte einige Schläge aus. Sie hatte Angst vor Feuer, und das war nicht nur die Vorsicht einer intelligenten Person. Sie hatte Albträume davon, hinter einer Wand aus Flammen gefangen zu sein. Irgendjemand – ein Kind, vielleicht? – schrie ihren Namen. Wenn das Feuer sie erreichte, wachte sie auf, zitternd und weinend vor Schreck.
    Und jetzt trug Dante Raintree sie hinab ins Herz des Biestes, obwohl jeder Instinkt in ihr brüllte, nach oben zu rennen, nach oben an die frische Luft, so weit weg vom Feuer, wie es nur ging.
    Panik griff nach ihr. Logisch gesehen wusste sie, dass sie nach unten musste. Sie kämpfte dagegen an und konzentrierte sich darauf, mit jedem Schritt eine Treppenstufe zu treffen, auch wenn sie daran zweifelte, dass sie stolpern konnte, so, wie er sie festhielt. Sie wollte ihn nicht behindern oder, schlimmer noch, sie beide zu Fall bringen.
    Sie erreichten eine Traube von Menschen. Der Durchgang war versperrt. Alle schrien durcheinander, und einige fingen an, zu husten. Der Rauch wurde immer dichter.
    „Sie können nicht nach oben!“, donnerte Raintree, und erst da wurde Lorna klar, dass der Aufruhr verursacht wurde, weil einige versuchten, über die Treppe nach oben zu gelangen.
    „Und wer zum Henker sind Sie?“
    „Der Besitzer des Inferno , der zum Henker bin ich. Jetzt drehen Sie um und gehen bis ins Erdgeschoss hinunter, das ist der einzige Ausweg.“
    „Aber der Rauch wird schlimmer!“
    „Dann ziehen Sie Ihr Hemd aus und binden es sich über Nase und Mund. Machen Sie das alle“, befahl er mit so lauter Stimme, dass wirklich alle ihn hören konnten. Er ließ Lorna los, um sich selbst aus seinem teuren Jackett zu schälen. Sie stand wie betäubt neben ihm, sah zu, wie er ein Messer aus seiner Tasche nahm, es aufklappte und das graue Seidenfutter herausschnitt. Dann riss er es in zwei rechteckige Stücke und gab ihr eines davon.
    Sie hatte erwartet, dass ein Teil der Gruppe weiterversuchen würde, die Treppe hinaufzukommen, aber niemand tat es. Stattdessen folgten einige Männer seinem Beispiel und rissen das Futter aus ihren Jacken. Andere zogen ihre Hemden aus und boten den Frauen Stücke davon an, die zögerten, ihre Blusen auszuziehen. Lorna band sich eilig die Seide über Nase und Mund. Neben ihr tat Raintree dasselbe.
    „Los!“, befahl er, und wie gehorsame Schafe gingen sie los. Lorna merkte, dass ihre eigenen Füße sich bewegten, als gehörten sie nicht zu ihr, sie führten sie hinab, näher an die knisternde Hölle. Jede Zelle ihres Körpers schrie vor Protest auf, aber sie ging immer noch die Treppe hinunter, als hätte sie keinen eigenen Willen.
    Seine Hand drückte gegen ihre
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