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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Autoren: Beverly Barton
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denn überhaupt mit ihr los? Hatte jemand Drogen in ihren Drink getan?
    „Ich wiederhole. Ich betrüge nicht.“ Lorna presste die Worte zwischen fest zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Sie kommen schon eine ganze Weile her. Jede Woche spazieren Sie mit fünf Riesen wieder raus. Das ist eine Viertelmillion im Jahr – und das nur aus meinem Kasino. Wie vielen anderen statten Sie auch Ihre Besuche ab?“ Kühl musterte er sie von Kopf bis Fuß, als würde er sich fragen, warum sie sich nicht besser kleidete, wenn sie über so viel Geld verfügte.
    Lorna fühlte, wie ihr Gesicht heiß wurde, und das machte sie wütend. Sie war schon lange Zeit nicht mehr derart beschämt gewesen. Scham war ein Luxus, den sie sich nicht leisten konnte, aber jetzt wand sie sich unter seinem prüfenden Blick. Okay, sie war nicht die bestangezogene Frau der Welt, aber sie war ordentlich, und darauf kam es schließlich an. Sie konnte sich einfach nicht dazu überwinden, hundert Dollar auszugeben, wenn die Hose für zwölf genauso gut passte. Für die achtundachtzig Dollar Unterschied konnte man eine Menge zu essen kaufen.
    „Ich fragte, wie viele andere Kasinos Sie jede Woche besuchen.“
    „Was ich tue, geht Sie gar nichts an.“ Sie starrte ihn wütend an. Sie würde sich vom Urteil dieses Mannes nicht verletzen lassen. Ihre Kleidung war vielleicht billig, aber Lorna weigerte sich, sich zu schämen.
    „Ich habe Sie erwischt. Deshalb muss ich dafür sorgen, dass Al alle anderen Sicherheitschefs warnt.“
    „Sie haben mich bei überhaupt nichts erwischt !“ Sie hatte schließlich nichts getan, wobei man sie erwischen konnte.
    „Sie haben Glück, dass ich die Verantwortung trage“, fuhr er fort, als hätte sie kein Wort gesagt. „Es gibt einige Leute in Reno, die Betrüger schwer bestrafen.“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Er hatte recht. Es gingen Gerüchte über Menschen um, die versucht hatten, ihrem Glück ein wenig nachzuhelfen – und entweder spurlos verschwunden waren oder schon Zimmertemperatur angenommen hatten, als man sie gefunden hatte. Lorna wusste, dass Dante Raintree nicht übertrieb. Sie hatte in einer Welt gelebt, in der solche Dinge wirklich passierten. Sie hatte darauf geachtet, so unauffällig wie möglich zu bleiben, aber irgendwie trotzdem Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ihre Unschuld würde gewissen Leuten gar nichts bedeuten; ein Wort an die falsche Person, und sie war tot.
    Wollte er ihr zu verstehen geben, dass die Sache eine interne Angelegenheit des Inferno bleiben würde?
    Ach, aber warum sollte er das tun? Nur zwei plausible Gründe fielen ihr ein. Einer war das alte Spiel: Sei ein bisschen nett zu mir, Kleine, und ich sag niemandem, was ich weiß. Oder Dante Raintree unterstellte ihr zwar, dass sie betrog, hatte aber keine Beweise. Dann wollte er sie sicher zu einem Geständnis bewegen oder ihr einfach so Hausverbot erteilen. Entweder war er ein Ekel, und sie wusste, wie sie mit denen umgehen konnte, oder er war, na ja, ein netter Kerl.
    Und das wäre dann einfach sein Pech.
    Er sah sie an, sah sie richtig an, so als wollte er auch nicht die kleinste Gefühlsregung verpassen, die ihre Miene spiegelte. Dabei, derart im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, fühlte sich Lorna sehr unwohl. Sie hielt sich für gewöhnlich lieber im Hintergrund; denn Anonymität bedeutete Sicherheit.
    „Entspannen Sie sich. Ich werde Sie nicht dazu erpressen, mit mir ins Bett zu gehen – nicht dass ich kein Interesse daran hätte. Aber ich muss niemanden zwingen, um ihn in mein Bett zu bekommen, wenn ich es will.“
    Sie zuckte zusammen. Entweder hatte er ihre Gedanken gelesen, oder sie hatte keine Kontrolle mehr über ihr Mienenspiel. Sie wusste, dass sie immer die Kontrolle behielt; zu lange hatte ihr Leben davon abgehangen, auf der Hut zu sein, und die Verteidigungsmechanismen dieses Lebens hatten sich tief in ihr Verhalten eingegraben. O nein, er hatte ihre Gedanken gelesen!
    Panik vernebelte ihre Sinne; dann verschwand sie so schnell, wie sie gekommen war, wurde verdrängt von dem deutlichen Bild von ihr und ihm – nackt, die Körper schweißüberzogen vor Anstrengung, aneinandergepresst. Sein muskulöser Körper lag über ihrem, drückte sie in die zerwühlten Bettlaken. Ihre Arme und Beine, blass gegen seine leicht gebräunte Haut, waren um ihn geschlungen. Sie roch Sex und Haut, fühlte seine Hitze und sein Gewicht auf sich, als er sich mit ihr vereinigte, hörte die eigenen schnellen Atemzüge,
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