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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Autoren: Beverly Barton
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sich nicht dazu aufraffen, sich darum zu kümmern.
    „Was haben Sie getan, als der Feueralarm losgegangen ist?“
    „Wir sind ins Treppenhaus gerannt.“
    „In welchem Stockwerk waren Sie?“
    Das wusste sie, denn sie hatte sich die Zahlen angesehen, als sie im Fahrstuhl hochgefahren waren. „Im neunzehnten.“
    Er schrieb ihre Antworten auf. Lorna dachte bei sich, dass sie, sollte sie ein Gebäude anzünden wollen, sich bestimmt nicht im neunzehnten Stockwerk aufhalten würde, um auf den Alarm zu warten. Dasselbe galt für Raintree, aber die Cops mussten alles überprüfen, sonst würden sie ihren Job nicht richtig machen. Obwohl … kamen Detectives eigentlich immer zu einem Brand? Ein Feuerwehrhauptmann musste doch zuerst feststellen, dass es sich um Brandstiftung handelte, ehe man es wie ein Verbrechen behandelte.
    „Was ist dann passiert?“
    „Im Treppenhaus waren eine Menge Leute.“ Sie versuchte, sich genau zu erinnern. „Wir konnten nur einige Stockwerke hinabgehen, ehe sich alle miteinander verkeilten, weil einige aus den unteren Stockwerken versuchten, hinaufzugehen.“ Der Rauch war auch schlimm gewesen, weil er das Sichtfeld einschränkte … Nein. Das war später gewesen. Sie war sich nicht sicher, was später war. Die Reihenfolge der Geschehnisse war in ihrem Kopf vollkommen durcheinander.
    „Weiter.“
    „Mr. Raintree hat ihnen gesagt, dass es keinen Ausweg gibt, wenn sie weiter nach oben gehen.“
    „Haben sie widersprochen?“
    „Nein, sie haben alle umgedreht. Niemand ist in Panik ausgebrochen.“ Außer ihr selbst. Sie war kaum in der Lage gewesen, zu atmen, und das hatte nicht am Rauch gelegen. Ihre Erinnerung wurde langsam klarer, und sie war erstaunt, wie ordentlich die Evakuierung gelaufen war. Wie hatten alle so ruhig sein können?
    Aber sie selbst war auch nicht gerannt. Sie war in gleichmäßigem Tempo gegangen, und Raintree hatte sie mit starkem Arm an seiner Seite gehalten.
    Moment. Hatte er sie festgehalten? Er hatte ihre Taille berührt und sie ein wenig geführt, aber sie hätte jederzeit weglaufen können. Also … warum hatte sie es nicht getan? In sich drin hatte sie geschrieen, aber nach außen schien sie die Kontrolle zu haben.
    Kontrolle … keine Selbstkontrolle, eher kontrolliert wie eine Handpuppe, als hätte sie keinen eigenen Willen. Ihr Geist hatte gebrüllt, sie solle rennen, aber ihr Körper hatte einfach nicht gehorcht.
    „Miss Clay?“
    Lorna atmete immer schneller, während sie diese Momente noch einmal durchlebte. Feuer! Es kam näher, sie wollte fliehen, aber sie konnte nicht. Sie war in einem dieser Albträume gefangen, wo man versucht zu rennen, sich aber nicht bewegen kann, man versucht zu schreien, aber keinen Ton hervorbringt …
    „Miss Clay?“
    „Ich … was?“ Wie benebelt sah sie auf. Aus der Mischung aus Ungeduld und Sorge auf seinem Gesicht konnte sie ablesen, dass er schon mehrmals ihren Namen gerufen hatte.
    „Was haben Sie gemacht, nachdem Sie das Treppenhaus verlassen haben?“
    Sie schüttelte sich, um sich zu sammeln. „Mr. Raintree hat die anderen nach rechts geschickt, zum Ausgang. Dann hat er … wir …“ Ihre Stimme versagte. Sie hatte dagegen angekämpft, wollte den anderen folgen. Dann hatte er gesagt: „Bleib bei mir“ , und sie war geblieben, hatte nicht den Willen aufgebracht, etwas anderes zu tun, obwohl sie halb verrückt geworden war vor Angst.
    Bleib bei mir.
    Als er sich gesetzt hatte, hatte auch sie sich gesetzt. Als er aufgestanden war, war sie auch aufgestanden. Wenn er sich bewegte, bewegte auch sie sich. Erst vor einigen Augenblicken hatte er gesagt: „Gehen Sie nicht zu weit weg“, und sie war nicht weit gegangen, ehe sie angehalten hatte, als stünde ihr eine Mauer aus Stein im Weg.
    Er kontrollierte sie auf irgendeine Art, vielleicht mit posthypnotischer Suggestion, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wann und wie er sie hypnotisiert haben sollte. Alle möglichen merkwürdigen Dinge waren in seinem Büro geschehen. Vielleicht hatten diese blöden Kerzen ein Gift abgesondert, das sie betäubt hatte.
    „Weiter“, unterbrach Detective Harvey ihre Gedanken.
    „Wir sind nach links gegangen.“ Sie zog die Decke fester zusammen, aber trotzdem zitterte sie innerhalb von Sekunden von Kopf bis Fuß. „In die Lobby. Das Feuer …“ Das Feuer hatte sie angesprungen wie eine tollwütige Bestie. Die Hitze war für den Bruchteil einer Sekunde unerträglich gewesen. Der Rauch hatte sie fast erstickt. Dann … kein
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