Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Baccara Exklusiv Band 98

Baccara Exklusiv Band 98

Titel: Baccara Exklusiv Band 98
Autoren: Christy Lockhard , Kate Little , Yvonne Lindsay
Vom Netzwerk:
Stunden um Jahre gealtert zu sein. An diesem Abend konnte sie nichts mehr tun. Am nächsten Morgen würde sie Tom Munroe aufsuchen, ihren Anwalt, um mit ihm die Informationen auf Kyles Laptop zu sichten. Raffaele Rossellini war darin nicht aufgetaucht, es sei denn, es gab noch andere Dateien, die ihr verborgen geblieben waren.
    Ohne sich damit aufzuhalten, die Lampen auszuschalten, ging Lana ins Schlafzimmer, doch beim Anblick des breiten Ehebettes wurde ihr fast übel. Die Intimitäten, die sie und Kyle dort genossen hatten, die Träume und Versprechen, die sie sich zugeflüstert hatten, der Kummer, den sie geteilt hatten, als feststand, dass sie die so sehr ersehnten Kinder nie bekommen würden, waren ihr sofort gegenwärtig. Schmerzliche, greifbare Erinnerungen an ihre Vergangenheit.
    Sie konnte nie wieder in diesem Bett schlafen!
    Sie nahm eine Decke und ein Kopfkissen aus dem Kasten am Ende des Bettes und sank im Wohnzimmer auf die breite Ledercouch. Nach einer Weile fiel sie endlich in einen traumlosen Schlaf.
    Die Wintersonne war kaum aufgegangen, als das Klingeln des Telefons Lana weckte. Sie brauchte einen Moment, um sich zu orientieren, ehe sie aufstand und sich verschlafen meldete.
    „Stimmt es, dass Kyle Whittaker mit einer anderen Frau zusammen war, als er starb?“ Die aufdringliche Männerstimme machte Lana schlagartig hellwach.
    Die Neuigkeit war also aus dem Sack, und die Wölfe nahmen bereits die Blutspur auf. Langsam legte sie den Hörer auf und schaltete das Telefon auf stumm. Ehe sie das auch bei den Apparaten im Schlafzimmer und Büro hätte tun können, klingelte es erneut. Ohne zu antworten, zog sie die Anschlussstecker aus der Wand und ging ins Bad.
    Kyle war überall. Auf dem Waschtisch aus schwarzem Marmor standen seine Toilettenutensilien herum, hinter der Tür hing sein Bademantel.
    Lana nahm den Papierkorb und warf Rasierwasser, Lotion, Zahnbürste und Deodorant kurzerhand hinein.
    Erst als sie in den Spiegel schaute, merkte sie, dass ihr Gesicht erneut tränennass war. Sie zog das schlichte schwarze Kleid aus, das sie am Vortag zur Beerdigung getragen hatte, und warf ihre Unterwäsche achtlos auf den Boden.
    Als sie dann unter die Dusche trat, hoffte sie, der heiße Wasserstrahl würde ihr guttun. Doch die Kälte, die sich um ihr Herz gelegt hatte, wollte nicht weichen.
    Kurz darauf stand sie im flauschigen Bademantel und mit einem Handtuch um den Kopf vor dem Kleiderschrank und überlegte, was sie zu ihrem Termin mit Tom Munroe anziehen sollte. Sie musste klären, was Kyle ihr hinterlassen hatte, und sie musste ihm auch die Dateien auf dem Laptop zeigen. Bei dem Gedanken wurde ihr erneut übel. Schließlich entschied sie sich für einen eleganten Hosenanzug in Steingrau, zu dem sie einen bunten Schal in Seegrün und Korallenrot wählte. Jetzt brauchte sie einen Kaffee. Starken schwarzen Kaffee. Sie würde das Ganze überleben – irgendwie.
    Die Tiefgarage ihrer Wohnung zu verlassen erwies sich als reinster Albtraum. Der Mann vom Sicherheitsdienst hatte Lana davon abgeraten, sich ein Taxi zum Vordereingang zu bestellen, wie sie das vorgehabt hatte. Nun fuhr sie gezwungenermaßen mit ihrem eigenen Wagen, dem neuesten Modell eines Mercedes-Cabrios, die Rampe zur Straße hinauf. Dort sah sie bereits unzählige Gesichter, Kameras und Mikrofone. Vielleicht wäre es besser, Tom zu bitten, sie in ihrem Apartment aufzusuchen. Doch sie wusste, wenn sie dort noch einen Moment länger bliebe, umgeben von so vielen vermeintlich glücklichen Erinnerungen, würde sie verrückt werden.
    Lana atmete tief durch und gab Gas. Das Gittertor begann sich zu heben. Viel zu langsam. Sofort bedrängten die Reporter ihren Wagen. Um niemanden zu verletzen, war sie gezwungen, langsamer zu fahren. Zum Glück war ihr Apartmenthaus gut bewacht, und mehrere Sicherheitsleute in Uniform bahnten ihr einen Weg und winkten sie hastig weiter.
    Ein Blitzlichtgewitter brach über sie herein, doch schließlich hatte sie es geschafft. Schnell fuhr sie davon, ehe die lästige Reportermeute ihr folgen konnte.
    Im Büro ihres Anwalts wurde sie gleich in einen privaten Warteraum geleitet. Ohne Zweifel verbreiteten sich schlechte Nachrichten wie ein Lauffeuer. Lana ließ sich in einen Sessel fallen. Ein feiner Duft hing in der Luft. Maskulin, ein Hauch von Moschus. Sie kannte diesen Duft von irgendwoher, kam jedoch nicht darauf, woher. Kyle hatte immer frischere Zitrusnoten bevorzugt. Aus dem Büro ihres Anwalts hörte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher