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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40
Autoren: C Gerard
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in Tränen ausbrechen würde, erwartete er eigentlich nicht. Denn auch wenn sie zart wie ein kleiner Vogel aussah, war sie doch hart im Nehmen. „Sobald dieser Schneesturm vorbei ist, werde ich Sie und Ihren Bruder nach Bordertown fahren und in einen Bus zurück nach L. A. setzen. Ich werde alle Kosten für die Reise hierher übernehmen … und was Sie sonst noch für angemessen halten.“
    Wieder keine Reaktion, nur Schweigen.
    Frustriert stellte er seinen Becher auf den Tresen. „Verstehen Sie nicht? Ich lasse Sie vom Haken, Grünauge. Wenn Sie vernünftig sind, fällt Ihnen vor Erleichterung ein Stein vom Herzen, weil ich Ihnen diese Farce einer Heirat nicht zumuten werde.“
    Eine ganze Weile sagte sie immer noch nichts. Als sie dann endlich den Kopf hob, wirkte sie geradezu kämpferisch.
    Sie blickte ihm fest in die Augen. „Sind Sie fertig?“
    „Ja, bin ich.“ Ihre Beherrschung irritierte ihn über alle Maßen.
    Da stand sie auf und baute sich direkt vor ihm auf. „Dann bin ich jetzt an der Reihe. Setzen Sie sich, Mr. Greene, ich möchte Ihnen ein paar Dinge erklären.“
    Als sie mit ihrer kleinen Hand energisch Richtung Tisch zeigte, fragte er sich, ob ihr bewusst war, dass sie aussah wie David, als der es mit Goliath aufnahm. Und während er sich hinsetzte, hatte er das beunruhigende Gefühl, dass er, sobald sie mit ihm fertig war, genau wissen würde, wie Goliath zu Mute gewesen war.
    Barbara wünschte, sie würde sich so zuversichtlich fühlen, wie sie sich anhörte. Sie wünschte, dieser attraktive und verärgerte Mann, der ihr da gegenübersaß, würde sie nicht einschüchtern können. Und sie hoffte, dass ihre Entschlossenheit, die Sache durchzuziehen, sie letztendlich zum Ziel führte.
    Sie hatte gewusst, dass diese Aussprache kommen würde. Und auch, dass sie eher auf ihren Stolz pfeifen würde, als sich von ihm zur Rückkehr nach L. A. überreden zu lassen. Dieser ihr physisch weit überlegene, unglaublich starke Mann hatte eine große Schwäche, wie sie heute Morgen herausgefunden hatte. Abel Greene hatte Sehnsucht. Sowohl in körperlicher als auch in seelischer Hinsicht. Sein Verhalten Mark gegenüber hatte ihr gezeigte, dass er ein gutes Gespür für andere Menschen hatte. Er verstand Mark. Und die kleine Szene in der Küche heute Morgen belegte, dass er bestens mit dem Jungen umzugehen wusste.
    Aber die große Überraschung – und das Schlachtfeld, auf dem sie diesen Krieg letztlich gewinnen würde – war Abel Greenes körperliche Sehnsucht. So unglaublich es auch sein mochte, sie, die graue Maus, Barbara Jane Kincaid, hatte sein männliches Interesse geweckt. Sie hatte es schon gestern Abend an der Art und Weise gemerkt, wie er sie beobachtet hatte. Daran, wie er verdrießlich vor sich hinstarrte, wenn er sich unbeobachtet glaubte. Sie hatte sich alle möglichen Gründe dafür überlegt, angefangen von Schock bis hin zu Ungeduld.
    Doch erst heute Morgen, als sie bei der Umarmung in seinem Büro das leichte Zittern gespürt hatte, das seinen starken Körper erfasste, war ihr aufgegangen, was wirklich mit ihm los war. Sie hatte das heiße Verlangen in seinem Blick gesehen, sein wildes Herzklopfen gespürt, als er um Fassung rang. Und ihr war klar geworden, dass er mehr wollte, als sie nur in den Armen halten. Er wollte, was Männer seit Urzeiten von Frauen wollten. Und das mit aller Macht.
    Sie hatte es kaum fassen können. Es schien einfach unmöglich. Männer wie Abel gerieten wegen einer Frau wie ihr normalerweise nicht in Wallung. Doch später beim Duschen, immer noch seinen sehnsüchtigen Gesichtsausdruck vor Augen, hatte sie die atemberaubende Wahrheit akzeptiert. Abel Greene begehrte sie.
    Sie bildete sich keineswegs ein, sich plötzlich in eine Sirene verwandelt zu haben. Ein Blick in den Spiegel genügte. Sie hatte nicht das Zeug, um einen derart attraktiven Mann wie Abel Greene zu betören. Nein, seine körperliche Reaktion auf sie lag eher an den Umständen – um seinen Ausdruck zu benutzen.
    Er lebte seit langem allein. Seit fünf Jahren, wenn sie recht an das erinnerte, was J. D. Hazzard ihr über ihn erzählt hatte. Das war eine lange Zeit für einen so sinnlichen Mann wie Abel Greene, um ohne die Annehmlichkeiten auszukommen, die das Zusammensein mit einer Frau ihm bieten konnten.
    Sie hielt sich nicht für jemanden, der sein Mäntelchen nach dem Wind hängt – aber sie würde es tun, wenn Mark dadurch am Leben blieb. Sie würde also Abel Greenes fünf Jahre
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