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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3
Autoren: Cay Winter
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machen. Ihre Energie war mit der des Hauses lose verbunden worden, sodass auch sie auf seine Magie zurückgreifen konnten.
    »Ihr habt es einfach nicht begriffen, oder? Einmal Dresche bekommen, und jetzt wollt ihr mehr?«
    Sie bekam keine Antwort, nur einen fiesen magischen Schlag gegen den Kopf, der sie nach hinten zucken ließ.
    Sie haben einiges dazugelernt, seit dem letzten Mal.
    Es war besser, wenn weder Judith noch sie selbst mit ihnen kämpfte, dann blieb das Überraschungsmoment. Babel wusste, dass sie es schaffen musste, nach oben zu kommen. Mit dem Empfangskomitee konnte sie sich nicht erst auseinandersetzen.
    Maria schien zu ahnen, was Babel dachte, denn sie sagte bestimmt: »Nimm Sam und Judith mit nach oben, um den Rest kümmern wir uns.« Dann packte sie Tom und Tamy an den Handgelenken und übertrug einen Teil ihrer Magie auf sie.
    Überrascht kniff Tamy die Augen zusammen, für sie musste es sich anfühlen, als hätte sie Koffein direkt in die Blutbahn injiziert bekommen. Ihre Hände begannen zu zittern, und sie ballte sie zu Fäusten.
    Vielleicht verstehst du mich jetzt besser.
    Für Tom war es anders. Er konnte die magischen Energien, die seinen Körper durchdrangen, noch deutlicher spüren. Für ihn musste es sich anfühlen, als würde jemand das Erbe seiner Vorfahren zum Leben erwecken. Sein Energienetz leuchtete bunt auf und nahm Babel mit seiner Schönheit beinahe den Atem. Trotz der Ohrringe, der Tätowierungen und der Lederhose wirkte er wie eines dieser übernatürlichen Wesen, von denen er abstammte.
    Er wehrte sich nicht gegen die Hexenmagie, auch wenn sie ihm fremd war, denn er wusste, dass Maria ihm helfen wollte.
    Die Zwillinge fassten sich an der Hand, machten aber keine Anstalten, den Weg nach oben zu versperren. Die Treppe war frei, und Babel ahnte, warum. Sie hatten sicher die Anweisung bekommen, Babel nach oben durchzulassen, denn wenn sie hier unten mit den anderen aufgeräumt hatten, sollten sie Babel den Rückweg versperren und sie einkesseln. Es war ein ebenso simpler wie effizienter Plan – vorausgesetzt, Maria würde verlieren.
    Im Vergleich zu den anderen Hexen wirkte ihre Mutter schwächer, aber sie war erfahren und hatte ihren Anteil an Auseinandersetzungen mit anderen Hexen gehabt. Sie war ein bisschen wie diese Straßenhunde, denen schon ein Ohr fehlte und die hinkten, aber im Kampf zäh und einfallsreich waren.
    Du kannst sie nicht alle gleichzeitig beschützen, tu einfach deinen Teil und lass sie ihren erledigen.
    Babel nickte Judith zu, dann setzte sie sich in Bewegung. Sie warf einen letzten Blick zu Tom, der ihr ein kurzes Grinsen schenkte und dann auf Nikolai zustürmte, der ein Schnappmesser in der Hand hielt, dessen Klinge mit einem lauten Klicken aufsprang.
    Judith und Sam folgten ihr.
    Babel sah sich nicht um, sie rannte die Treppe hinauf, die Blicke der Personen auf den Ölgemälden, die überall hingen und von der Familiengeschichte erzählten, schienen ihr zu folgen. Wie Dreck blieb die Energie der anderen Hexen an ihr kleben, aber davon ließ sie sich nicht beirren. Das war eben so, wenn man in das Haus einer anderen Hexe eindrang: schließlich hatte sie gewusst, worauf sie sich einließ.
    Die Symbole auf ihrer Haut begannen sich zu erhitzen, bis sie nahezu glühten. Babels Wut nährte ihre Magie, und das getrocknete Blut verdampfte langsam zu einem schwachen Dunst.
    Jetzt war sie bereit für die Auseinandersetzung mit Clarissa, es gab kein Zurück mehr, denn die Magie verselbstständigte sich und brauchte ein Ziel, auf das sie gerichtet werden konnte. Mit jedem Schritt färbten sich die Stufen dunkler, und an den Wänden löste sich die wertvolle Stofftapete. Selbst die Ölgemälde begannen, Blasen zu werfen.
    Geschieht euch recht.
    Babel musste nicht lange suchen, um herauszufinden, in welcher Richtung das Magiezimmer lag. Wie Wasser flossen die Energien den breiten Flur entlang auf sie zu. Sie spürte, wie ihre Schritte schwerer wurden, aber sie bremste das Tempo nicht. Von unten waren die ersten Schreie zu hören. Es war Tamys Stimme, und Babel sah, wie Judith zögerte.
    Nur kurz, nur einen Moment, dann senkte sie den Kopf und lief weiter.
    Ich weiß, wie du dich fühlst , dachte Babel und strich flüchtig mit der Hand über Judiths Arm.
    Doch die nickte nur grimmig und murmelte: »Lass Sam und mich zuerst reingehen. Sieh einfach zu, dass du zu Clarissa durchkommst. Wenn sie fällt, geben die anderen auf.«
    Es war ein bisschen wie beim Football. Die
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