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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große
Autoren: Daniel Imran
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an dem, was wir getan haben! Wir drei haben es einvernehmlich so gewollt!“, schrie Bronanis ihnen entgegen, um sie zu übertönen. Die drei Hassprediger hielten sich immer noch in Lömane auf. Aber sie mussten befürchten, wenn der neue Glaube sich auch in ihrer Heimatstadt ausbreiten sollte, dass die Bürger sich gegen sie erheben und sie lynchen würden. Bronanis' Haus war zwar unauffällig, ein Haus ausgestattet wie jedes andere der Bürger auch. Aber nahezu jeder Einwohner der Stadt kannte ihn.
    Sie sahen ein, dass sie einen großen Fehler begangen hatten.
    „Ich aber habe nicht direkt seiner Hinrichtung zugestimmt!“, widersprach Tebekis dem Bronanis. Tebekis war der Mann, der bei der Exekution des Dinjakis aufrichtige Reue gezeigt hatte.
    „ Du steckst da genauso mit drin, wie wir alle! Also, versuch nicht, dich zu verdrücken!“
    „ Nein, Bronanis! Es war alles nur deine Idee und nun musst du die Konsequenzen daraus ziehen! Ich werde mich irgendwohin zurückziehen, denn leider hast du meinen Namen da mit hineingezogen. Hoffentlich werden sie uns gnädig sein!“
    Leanis war der einzige der drei Männer, der auf einem Stuhl saß. Nun wurde auch er ungeduldig und seine Beine zitterten. „Nein, sie werden uns nichts antun! Er hat doch Liebe gepredigt und dabei die Feindesliebe betont. Nach ihrer Lehre dürfen sie uns nichts antun!“
    „Und auf diese deine Spekulation willst du dich verlassen, Leanis? Du weißt doch, wie der Pöbel ist!“
    „ Ja, da hast du recht, Tebekis! Es gibt immer ein paar schwarze Schafe. Die sind unberechenbar!“
    „ Genug jetzt! Wir werden auch weiterhin zu unseren Meinungen stehen! Wenn sie kommen und uns drohen sollten, dann werden wir standhaft wie echte Männer sein und dafür auch in den Tod gehen, wenn es sein muss!“
    „ Ich nicht, Bronanis! Ich bin nicht einer Meinung mit dir! Ich bin es nie gewesen! Es wurde mir erst klar, als er gestorben ist. Wie ich es bereue, mich auf deine und dieses Barbaren Seite gestellt zu haben! Ich war schwach, aber jetzt bin ich es nicht mehr! Er ist ein Prediger der Wahrheit gewesen. Du aber einer, der nur Hass und Lügen predigt!“
    „ Ich warne dich, Tebekis! Falls du irgendetwas gegen uns im Schilde führst, wird das fatale Folgen für dich haben!“
    „ Du kannst mir drohen, so oft du willst! Ich bleibe bei meinem Glauben! Das war das letzte Mal, dass wir miteinander diskutiert haben! Lebt wohl!“
    Bronanis ließ Tebekis zwar gehen, doch wurde er in den folgenden Tagen von Bronanis' Männern beobachtet. Als sich dann der Verdacht, dass er zu Dinjakis' Glauben konvertiert sei, bestätigte, ordnete Bronanis an, ihn zu ermorden. Das Attentat aber misslang. Leanis wurde in das Attentat nicht eingeweiht.
    Einige Zeit später wurde jener Leanis von einem eifrigen Anhänger der neuen Religion mitten auf der Straße erschlagen. Niemand war da, der freiwillig seine Leiche wegschaffen wollte und niemand trauerte um ihn. Bronanis floh in den Norden. Er suchte die Barbaren des Nordens auf und lebte bis ans Ende seiner Tage dort. Er hatte zwar alles verloren, doch genoss er das Leben als Normalsterblicher, heiratete und bekam mehrere Kinder, von denen die Söhne in früher Kindheit allesamt an Krankheiten starben.
    Tebekis wurde bis zu seinem frühen Tod ein Priester der neuen Religion. Die Gemeinde vergab ihm all seine Sünden und er erwies
    sich als ein sehr frommer und pflichtbewusster Mann Gottes.

    Avanias stellte sofort fest, dass Urtschana nicht übertrieben hatte. Seine Schwestern waren wirklich Augenweiden. Die älteste von ihnen hieß Landari, die nächste Pandali und die jüngste hieß Miran. Als Avanias alle drei sah, vergaß er für kurze Zeit Sarafies wunderschönes Gesicht.
    Sie hatten eine reine, dunkelbraune Haut, große, runde braune Augen, die schönsten, die er je gesehen hatte.
    Alle drei Frauen waren schüchtern, nur Landari hatte sich bei ihrer ersten Begegnung mit dem noch fremden König getraut, einige Worte zu sagen. Auch ihre Stimme gefiel dem König der Alvestier. Er konnte seine Augen nicht mehr von den Mädchen abwenden. Sie lächelten schüchtern und er lächelte zurück.
    Als die Mädchen sich auf ihr Zimmer zurückzogen, trat Urtschana an den Alvestier heran und fragte ihn, welche ihm gefallen habe.
    „Das kann ich jetzt nicht sagen. Sie sind alle drei bezaubernd schön. Und ich denke, sie sind auch im Herzen gute Frauen. Aber ich kenne noch keine von ihnen. Ich muss erst mit ihnen sprechen und mehr über
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