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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Autoren: Ernst Klee
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verschiedenen Abteilungen des Lagers und beim Wachsturmbann war hierfür ständig ein sog. Rampendienst eingeteilt. Die Schutzhaftlagerführung stellte den ›Diensthabenden Führer‹, dessen Aufgabe es war, die Empfangnahme, Einstellung und Vernichtung der in einem Transport angekommenen Menschen zu leiten und zu beaufsichtigen. Vom Wachsturmbann wurde eine bewaffnete Kompanie zum Rampendienst geführt.« Der Wachsturmbann war unterteilt in Wachkompanien.

Achenbach, Walter
    Zentral-Bauleitung
    * 3.6.1920 Sintowten/Ostpreußen. SS-Schütze. Die ZBL war u.a. zuständig für Bau und Betrieb der Vergasungsanlagen. Nach 1945 Wohnsitz in Bayern.

Achs, Rudolf
    SS -Rottenführer
    * 17.11.1908 Preßburg (Bratislava). Ab 10.7.1942 in Auschwitz. † 12.5.1976 Ludwigsburg. – Im 1945 verfassten Bericht des SS-Rottenführers Pery Broad heißt es über den formalen Ablauf einer Transportankunft: »Die Bereitschaft der Truppe hat um den Zug und die Rampe Aufstellung genommen. Der Führer der Bereitschaft meldet dem für die Abwicklung des ganzen Transports verantwortlichen SS-Führer, daß die Posten aufgezogen sind. Die Wagen können jetzt entladen werden. Der Führer des Begleitkommandos, das den Zug während der Fahrt zu bewachen hatte, fast immer ein Polizeioffizier, übergibt dem SS-Mann der Aufnahmeabteilung [PA] die Transportliste. Auf dieser Liste steht, woher der Transport kommt, die Zugnummer und die Namen, Vornamen und Geburtsdaten aller Juden, die mit ihm nach Auschwitz gebracht wurden. Die SS-Männer der Schutzhaftlagerführung sorgen unterdessen dafür, daß die Gefangenen aussteigen. Jeder SS-Mann bekommt dann noch einen Bon für Sonderverpflegung und Schnaps. Ein Fünftelliter für jeden Transport.«

Achtelik, Willi
    SS -Unterscharführer
    * 20.2.1920. Standortverwaltung. Spitzensportler der Sportgemeinschaft- SS Auschwitz. Gelobt im Standortbefehl vom 12.4.1944, da er beim Hallensportfest in Königshütte »das Tischtennisturnier gegen die Gemeinschaft der I.G. Farbenindustrie siegreich entscheiden konnte«. Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen. – Häftling Filip Müller über das, was im Lageralltag »Sport« genannt wird: »Die bedauernswerten Häftlinge werden wie bei einer Treibjagd gehetzt und gejagt. Sie warfen sich auf die Erde, robbten, sprangen wieder auf, hüpften mit vorgehaltenen Armen, rannten keuchend herum und schubsten einander, um den Schlägen zu entgehen, die pausenlos auf sie niederprasselten. Nur nicht liegenbleiben! Wer das tat, war verloren. Ein Schlag mit dem Gummiknüppel, wenn nötig auch mehrere, machte ihm den Garaus.«

Achtermann, Ewald
    Kommandoführer Gasbunker  II und Krematorien
    * 20.11.1911 Schliestedt. SS-Rottenführer (1943). Kommandanturbefehl vom 20.4.1943: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige, siehe Liebehenschel, läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). † Vermißt seit dem 9.3.1945. – Die ersten Gasmorde finden Herbst 1941 im Alten Krematorium am Stammlager statt, danach in zwei umgebauten Bauernhäusern im 3 km von Auschwitz entfernten Birkenau: das erste, von den Häftlingen Rotes Haus genannt und von der SS als Bunker I bezeichnet, ist von März 1942 bis Frühjahr 1943 Vergasungsstätte für jeweils 800 Menschen. Im Bunker II, von den Häftlingen Weißes Haus genannt, werden ab Juni 1942 maximal 1200 Menschen auf einmal vergast. Bunker II wird ebenfalls im Frühjahr 1943 geschlossen, aber von Mai bis November 1944 anläßlich der Ermordung von mehr als 400000 ungarischen Juden wieder in Betrieb genommen, nun meist als Bunker V bezeichnet. Erklärung Höß vom 14. März 1946 (Nbg. Dok. NO-1210): »Zwei alte Bauernhäuser, die abgelegen im Gelände Birkenau lagen, wurden fugendicht gemacht und mit starken Holztüren versehen. Die Transporte selbst wurden auf einem Abstellgleis in Birkenau ausgeladen. Die arbeitsfähigen Häftlinge wurden ausgesucht und nach den Lagern abgeführt, sämtliches Gepäck wurde abgelegt und später zu den Effektenlagern gebracht. Die anderen, zur Vergasung bestimmten, gingen im Fußmarsch zu der etwa 1 km entfernten Anlage. Die Kranken und nicht Gehfähigen wurden mit Lastwagen hintransportiert. Bei Transporten, die des Nachts ankamen, wurden alle mit Lastwagen dahinbefördert. Vor den Bauernhäusern mußten sich alle ausziehen hinter aufgebauten Reisigwänden. An den Türen stand ›Desinfektionsraum‹. Die diensttuenden Unterführer mußten durch Dolmetscher den Menschen
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