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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)
Autoren: Charlaine Harris
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Sally gewesen sein musste, mit so wenigen Informationen arbeiten zu müssen. Wahrscheinlich hatte sie mir den Leckerbissen, dass Jack selbst das Flugzeug gemietet hatte, aus dem er dann gestürzt war, nur aus einem Grund zukommen lassen. Sie war auf der Suche nach weiteren Details gewesen, mit denen sie ihre Geschichte hätte ausschmücken können. Wie in solchen Fällen üblich, wurde der Artikel von einem Foto zweier finster blickender Sanitäter begleitet, die eine abgedeckte Bahre in einen Krankenwagen schoben. Man konnte sehen, dass das zugedeckte Bündel darauf irgendwie flach war. Ich musste schlucken und schob die Erinnerung hastig beiseite.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Welche Erleichterung, wieder auf die Zeit achten zu müssen, wieder etwas zu haben, wonach ich meinen Tagesablauf richten konnte. Vor etwa vier Wochen hatte Sam Clerrick angerufen, um mir zu sagen, dass sich seine dienstälteste Bibliothekarin von heute auf morgen verabschiedet hatte. Ich war sofort bereit gewesen, einzuspringen und auf Teilzeitbasis wieder in meinen alten Job einzusteigen. Die Kollegin hatte Sam erklärt, sie wolle nie wieder ein Buch ins Regal zurückräumen, nie wieder einem Kind befehlen müssen, leise zu sein, sich nie wieder mit dieser neuen Hilfskraft abgeben müssen, und keinem einzigen Besucher mehr erklären, wo sich die Georgia-Sammlung befand.
    Sam steckte in der Klemme, also hatte er bei mir angerufen, weil ich früher schon für ihn gearbeitet hatte. Allerdings wollte ich nur eine Teilzeitstelle annehmen. Sam hatte sich einverstanden erklärt, zumindest probeweise und erst einmal so lange, bis er eine neue Vollzeitkraft gefunden hatte. Also arbeitete ich seit vier Wochen wieder in der Bücherei. An fünf Tagen der Woche von neun bis eins, wobei die Tage jeweils wechselten, weil die Bücherei auch samstags geöffnet ist. Niemand möchte jeden Samstag arbeiten, selbst ich nicht. An den Nachmittagen übernahm die Hilfskraft meine Aufgaben, oft in Zusammenarbeit mit einer Ehrenamtlichen.
    Für heute hatte ich mir vorgenommen, früher zur Arbeit zu gehen, um das unausweichliche Verhör durch meine Kollegen so schnell wie möglich und noch vor der regulären Arbeitszeit hinter mich zu bringen.
    Der Morgen war wundervoll, voller Frühlingssonne, mit einer flotten, kühlen Brise. Auf den Stufen, die zur Wohnung der Youngbloods führten, hockte Angel. Sie wirkte kränklich. Mehr noch, ihr Gesicht hatte die Farbe von nassem Schlamm angenommen, was dafür sprach, dass ihre Haut unter der chronischen Sonnenbräune eigentlich blass war.
    „Was ist denn los?“ Ich konnte mich nicht daran erinnern, Angel je krank erlebt zu haben.
    „Ich weiß nicht“, gestand sie leise. „Ich fühle mich seit ein paar Tagen einfach nur scheußlich. Ich mag morgens nicht mehr aufstehen, ich mag noch nicht mal joggen gehen.“
    „Hast du Fieber?“
    „Nein“, antwortete sie lustlos. „Ich glaube nicht. Wir hatten noch nie ein Thermometer.“
    Ich versuchte, mir einen Haushalt ohne Fieberthermometer vorzustellen. „Warst du heute denn schon los zum Joggen?“
    „Ja. Aber ich habe gerade mal eine halbe Meile geschafft, dann musste ich umdrehen.“ Sie trug immer noch Sportkleidung und schwitzte stark.
    „Dann bringe ich dich jetzt zum Arzt! Ich muss eigentlich erst in einer Stunde bei der Arbeit sein.“ Die Vorstellung, Angel allein zum Arzt fahren zu lassen, war mir zuwider. Sie sah so schrecklich krank aus.
    „Ich war noch nie beim Arzt. Nur in der Notaufnahme, um mich zusammenflicken zu lassen“, gestand Angel.
    Auch das musste ich erst einmal verdauen. „Ich rufe ihn rasch an“, sagte ich, nachdem ich mich erholt hatte. „Du gehst duschen und ziehst dir eine Hose an.“
    Mit einem müden Nicken zog sich Angel am Geländer hoch, um sich die Treppe hinauf zu schleppen. Währenddessen ging ich wieder ins Haus, um den Arzt und meinen Arbeitgeber anzurufen. „Ich arbeite meine Stunden schon ab“, versprach ich Sam. „Ich muss nur erst einmal mit einer Freundin zum Arzt. Sie hat sonst niemanden.“
    „Angestellte, die ihren Job eigentlich gar nicht brauchen!“, seufzte Sam resigniert. „Das hat schon seine Nachteile. Soll das jetzt häufiger vorkommen?“
    „Nein!“ Ich war ein bisschen gekränkt, auch wenn der Mann ja irgendwo recht hatte. „Morgen komme ich wieder pünktlich. Nur heute wird es einen Tick später.“
    Angel saß in weißer Hose und gelbem Tanktop neben mir auf dem Beifahrersitz, als ich meinen alten
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