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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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sich seinen Schwanz beim harten Stoß. Er schrie grell auf. Sein Steifer hatte trotz Pille nachgelassen. Nein, nein, nein! Der junge Stricher hatte sich falsch bewegt. Blut schoss ihm vor Wut in den Kopf, anstatt in seinen Schwanz. Seine gerichtete Nase schmerzte unerträglich. Er fluchte und schlug Boy die Faust auf den Hintern. Elender, verdammter Ben!
     
    *
     
    Jetzt hatte er sie!
    Bloodhound lachte leise. Entgegenkommend von ihnen, sich getrennt schlafen zu legen. So musste er sich weder weiter durch das Dickicht der Insel vorkämpfen noch das Risiko eingehen, dass ihm die Kleine erneut abhauen würde, wenn er sich zuerst um den Vater kümmerte. Er konnte ihn problemlos im Schlaf erledigen und View danach einsacken. Eine Person mittels Wärmebildkamera aufzuspüren, war nicht sonderlich schwierig. Vor allem, wenn es nur sehr wenige Menschen auf der betreffenden Insel gab. Ein paar größere Tiere hatten ihn kurz irregeführt, dann aber hatte er seine Ziele ausfindig gemacht.
    Er nahm das Nachtsichtgerät ab und verstaute es im Rucksack, den er an einen markanten Baum hängte. Die nächtlichen Geräusche des Waldes drangen laut an seine Ohren. Solange die Kleinsttiere lärmten, würde auch Steven nicht erwachen. Geschmeidig wie eine Wildkatze schlich er näher. Die Stelle, an der Steven lag, hatte er sich eingeprägt. Eine winzige Chance bestand natürlich, nicht Steven Veil zu töten, sondern einen unglücklichen Eindringling in diesem Gebiet, der mit seiner Schnalle Abenteuerurlaub auf privatem Grund und Boden machte. Aber die Wahrscheinlichkeit war ziemlich gering.
    Bloodhound zog die fünfzehn Zentimeter lange Klinge aus dem Holster und bewegte sich lautlos vorwärts. Vorfreude auf die Genugtuung versprühte Funken in seinem Inneren. Er hatte Veil vor zwei Jahren verschont, wie er jeden unbehelligt ließ, der durch seine Handlungen andeutete, ihm nicht in die Quere zu kommen, sich zurückzuziehen, den Verlust zu akzeptieren und sich neu zu orientieren, oder sich einfach zu erhängen oder zu Tode zu saufen. Steven hatte sich nun entschieden, aus der Versenkung aufzutauchen, seine Passivität aufzugeben und View zu unterstützen. Weshalb sonst gewährte er ihr Unterschlupf? Er wähnte sich wohl in absoluter Sicherheit.
    Seine Bewegungen verursachten keinerlei verdächtiges Geräusch, das jemanden hätte aufmerken lassen. Nur noch wenige vorsichtige Schritte und er würde direkt neben Touchs Vater stehen. Sein Puls ging ruhig, seine Hand umfasste den griffigen Schaft des Messers fester. Das einzige Risiko bestand darin, dass er in der Dunkelheit nicht sehen konnte, wie herum sein Opfer lag. Die Kehle würde er nur sauber erwischen, wenn er vorab erkannte oder ertastete, ob er die Beine oder den Kopf vor sich hatte. Bloodhound blinzelte, kniff die Lider zusammen. Jetzt erkannte er es. Das dickere Ende unter dem Laken musste der Oberkörper sein. Zum Glück drang ein wenig Sternenlicht durch die dichten Baumwipfel.
    Er grinste. Sobald er das hier erledigt hatte, würde er View schnappen und sie endlich im Labor abliefern. Vielleicht würde er vorab sogar über ihre dunkle Hautfarbe hinwegsehen. Kaputt genug, um sie im Labor weiterhin problemlos zu untersuchen, war sie eh schon.
    Bloodhound packte den Kopf und zog die lange skalpellscharfe Klinge mit Kraft über den Hals des Mannes.
     
    *
     
    Hunderasse, Hunderasse, Raketenauto … Nein, das hatte der ungehobelte Kerl vom FBI höchstwahrscheinlich nicht gemeint.
    Anja knüllte sich das Kopfkissen unter die linke Achsel und fuhr mit dem rechten Zeigefinger über das Touchpad, scrollte nach unten. Bevor sie die nächsten Überschriften in der Google-Suche las, genehmigte sie sich noch einen tiefen Schluck Bier aus der Flasche. Sie hatte sich stundenlang im Halbschlaf herumgewälzt, bis sie es aufgab. Sie wusste natürlich, dass morgen wieder ein anstrengender Tag auf sie wartete, weshalb ihr das nächtliche Wachsein nicht sehr entgegenkam und sie es mit einem oder zwei hoffentlich müde machenden Bieren versuchte.
    Die laue Luft der warmen Augustnacht wehte durch das geöffnete Hotelfenster zu ihr aufs Bett. Die vierte Etage gab ihr annähernd das Gefühl von Sicherheit, auch wenn das völliger Quatsch war. Wohl jeder einigermaßen sportliche Einbrecher oder Killer würde an den balkon- und blumenrankenbestückten Hotelfassaden emporklettern können.
    Ein richtiger Profi käme wahrscheinlich ohnehin einfach durch die Tür. Nun ja.
    »Zorro?«
    Ein Laut, halb
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