Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen
Autoren: Phillip Margolin
Vom Netzwerk:
bitte ich Sie eines Tages, das Geld zurückzuzahlen. Oder ich bitte Sie, mich zu vertreten. In diesem Fall können Sie von mir so viel verlangen, wie Sie glauben, dass es für den Fall angebracht ist, auch weit mehr als diesen Vorschuss.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt für Sie arbeiten will, Mr. Darius.«
    »Warum? Weil ich Erkundigungen über Sie eingeholt habe? Ich verstehe, dass Sie verärgert sind, aber ein Mann in meiner Position kann kein Risiko eingehen. Es gibt nur eine Ausfertigung des Berichts über Sie, und die werde ich Ihnen zusenden, egal, wie unser Treffen ausgeht. Sie werden sich geschmeichelt fühlen, wenn Sie lesen, was Ihre Kollegen über Sie sagen.«
    »Warum geben Sie diesen Betrag nicht der Kanzlei, die auch Ihre Geschäfte abwickelt?«
    »Ich möchte diese Sache nicht mit meinen Wirtschaftsanwälten besprechen.«
    »Wurden Sie in Zusammenhang mit einem Verbrechen gebracht?«
    »Warum besprechen wir das nicht erst dann, wenn es notwendig ist?«
    »Mr. Darius, es gibt eine Reihe von hervorragenden Strafverteidigern in Portland, warum also ich?«
    Darius wirkte amüsiert. »Sagen wir einfach, ich bin der Meinung, dass Sie mich am besten vertreten könnten, wenn es denn notwendig werden sollte.“
    »Ich bin ein bisschen argwöhnisch, wenn ich einen Fall unter diesen Voraussetzungen übernehmen soll.«
    »Das müssen Sie nicht. Sie gehen keine Verpflichtung ein. Nehmen Sie den Scheck und die Zinsen. Wenn es soweit ist und Sie zu der Entscheidung kommen, dass Sie mich nicht vertreten können, geben Sie mir das Geld zurück. Doch ich kann Ihnen versichern, wenn man mich anklagt, dann bin ich unschuldig, und Sie können meine Verteidigung im vollen Bewusstsein meiner Unschuld übernehmen.«
    Betsy sah sich den Scheck an. Das war fast viermal so viel wie das dickste Honorar, das sie je erhalten hatte, und Martin Darius war nicht die Art von Klient, die ein vernünftiger Mensch ablehnen konnte.
    »Solange klar ist, dass ich keine Verpflichtung eingehe«, wiederholte Betsy.
    »Natürlich. Ich schicke Ihnen eine Abmachung über den Vorschuss, in der die einzelnen Punkte festgelegt sind.«
    Sie gaben sich die Hand, und Betsy begleitete Darius nach draußen. Dann schloss sie die Tür und ging wieder in ihr Büro. Als Betsy sicher sein konnte, dass Darius weg war, küsste sie den Scheck, stieß einen kleinen Freudenschrei aus und wirbelte durch das Büro. Einer Betsy war es sicher erlaubt, von Zeit zu Zeit ein etwas ungebührliches Verhalten zu zeigen.
3
    Betsy war bester Laune, als sie ihren Kombi auf dem Abstellplatz parkte. Es war weniger das Geld als vielmehr der Umstand, dass Martin Darius sie allen anderen Strafverteidigern in Portland vorgezogen hatte. Mit Fällen wie dem Hammermill-Prozess wurde sie bekannt, aber die Klienten mit dem großen Geld gingen immer noch zu den Verteidigern mit den großen Namen. Bis heute Abend.
    Rick Tanenbaum öffnete die Tür, bevor Betsy den Schlüssel aus ihrem Etui gefischt hatte. Ihr Mann war ein paar Zentimeter kleiner als sie. Er war schlank, und sein Haar war so geschnitten, dass es in die hohe Stirn fiel. Seine zarte Haut und die strahlend blauen Augen ließen ihn jünger als sechsunddreißig erscheinen. Rick war immer überkorrekt. Selbst jetzt, da er sich entspannen konnte, trug er seine Krawatte und das Jackett.
    »Verdammt, Betsy, es ist fast acht Uhr. Wo bist du gewesen?«
    »Mein Klient ist erst um halb sieben gekommen. Es tut mir leid.«
    Bevor Rick etwas sagen konnte, kam Kathy den Flur entlang gestürmt. Betsy legte ihre Sachen auf einen Stuhl und hob ihre sechsjährige Tochter hoch.
    »Ich habe ein Bild gemalt, das will ich dir zeigen«, rief Kathy und kämpfte, um herunterzukommen, sobald ihre Mutter sie einmal gedrückt und ihr einen Kuss gegeben hatte.
    »Bring es in die Küche!« sagte Betsy und ließ Kathy herunter. Dann zog sie ihr Jacke aus. Kathy rannte in ihr Zimmer, wobei ihr langes blondes Haar hinter ihr herflog.
    »Bitte, mach das nicht noch mal mit mir, Betsy!« hob Rick an, als Kathy weit genug entfernt war, um nichts mehr davon mitzubekommen. »Ich bin mir wie ein Idiot vorgekommen. Ich hatte gerade eine Besprechung mit Donovan und drei anderen Anwälten und musste ihnen sagen, dass ich leider nicht länger bleiben könne, weil ich meine Tochter vom Kinderhort abholen müsse. Wir waren uns darüber einig, dass dies zu deinen Pflichten gehört.«
    »Es tut mir leid, Rick. Mutter war nicht erreichbar, und ich musste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher