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Auf die Plätze, fertig - tot! (German Edition)

Auf die Plätze, fertig - tot! (German Edition)

Titel: Auf die Plätze, fertig - tot! (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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ab. "Keine Ursache. Ist ja quasi mein Hobby, junge, gut aussehende Ladys vor irren Killern zu beschützen, weißt du?"
    Aspen lachte. "Du bist ein echter Kindskopf, aber ich glaube, gerade deshalb liebe ich dich so."
    Seine Augen blitzten – und Aspen dankte Gott dafür, dass sie sich an ihrem lebhaften Funkeln auch heute noch erfreuen konnte. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass Ryan den Stromschlag beim Absturz des Scheinwerfers beinahe unverletzt überlebt hatte. Das hatte er nur der Tatsache zu verdanken, dass die entsprechende Sicherung rausgesprungen war, gleich nachdem der Scheinwerfer ins Becken gefallen war.
    Ryan war überhaupt nur noch einmal in die Schwimmhalle zurückgekehrt, um etwas für seinen Vater zu holen. Dabei war ihm aufgefallen, wie jemand an den Halterungen für die Spots herumfummelte. Als er dann Aspen erblickte, wie sie im Becken ihre Runden drehte, war er sofort losgerannt, um sie zu warnen.
    Doch da hatte das Licht schon angefangen zu flackern, und ein infernalischer Lärm war losgebrochen, sodass Aspen ihn weder hatte erkennen noch verstehen können.
    Deshalb war er ins Wasser gesprungen.
    Um sie zu retten.
    "Bist du okay?" Ryan musterte sie besorgt.
    "Es ist nichts." Aspen lächelte herausfordernd. "Zumindest nichts, was ein Kuss von dir nicht wieder hinbiegen könnte …"
    Und diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstand Ryan natürlich sofort.

EPILOG

 
    Die Schritte des Kellners reißen mich aus meinen Gedanken. Mit einem leisen Seufzen lege ich Stift und Block zur Seite, auf dem ich meine Memoiren niederzuschreiben gedenke.
    Der junge Mann ist blond, hat eine durchtrainierte Figur und sieht auch sonst ganz ansehnlich aus. Ja, ein wirklicher Augenschmaus. Ich schenke ihm mein strahlendstes Lächeln und hebe den Deckel vom Teller ab, den er gerade an meinen Platz gebracht hat. Der Geruch, der mir entgegenschlägt, ist so verlockend, dass mir das Wasser im Munde zusammenläuft.
    "Vielen Dank, Garçon. Das sieht aber wirklich ganz vorzüglich aus!"
    Ich greife in die Tasche meines cremefarbenen Blazers, den ich sehr liebe. Ich habe ihn mir in Paris zugelegt. Er war sündhaft teuer gewesen, ein Designerstück aus echter Seide. Doch jetzt verziehe ich verärgert das Gesicht, als ich den glatten Stoff unter meinen Fingern ertastete.
    Die Tasche ist leer. Für gewöhnlich trage ich immer ein paar Münzen fürs Trinkgeld bei mir. Hat das Zimmermädchen etwa schon wieder lange Finger gemacht?
    "Es tut mir Leid, aber ich fürchte, ich habe kein Geld bei mir", sage ich und zucke bedauernd mit den Schultern. "Ich gebe Ihnen dann einfach beim nächsten Mal ein bisschen mehr, d’accord?"
    Der Kellner starrt mich bloß mit unbewegter Miene an. Meine Stimmung sinkt. Was für ein unverschämter Kerl! Gut aussehend zwar, aber zum Dienstboten wirklich absolut ungeeignet. Das Personal ist heutzutage halt auch nicht mehr das, was es mal war!
    "Gehen Sie jetzt", sage ich, jetzt merklich kühler als zuvor. "Ich brauche Sie nicht mehr."
    Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, wen er vor sich hat. Payton Lewis, die Gewinnerin von olympischem Gold im 400-Meter-Freistilschwimmen der Damen.
    Doch es ist müßig, sich darüber aufzuregen. Es gibt so viele ungebildete Menschen auf dieser Welt. Auf einen mehr oder weniger kommt es da auch nicht an.
    Ich werfe einen Blick auf meine mit Brillanten besetzte Rolex. Schon fast elf! Um halb zwölf erwarte ich den Reporter von Sports Illustrated , der sich mit mir zu einem Interview verabredet hat.
    Ja, ich bin eine ziemlich große Nummer in Sportkreisen. Wenn mir jetzt bloß einfiele, wo ich die Medaille hingelegt habe. Der Journalist wird sie sicher sehen wollen.
    Sie wollen sie immer sehen.
    Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht einem der Dienstboten in die Hände gefallen ist.
    Angewidert rümpfe ich die Nase. Sie sind doch alle gleich. Wenn man auch nur einen Augenblick nicht hinsieht, klauen sie wie die Raben.

 
    Walter Palmer, Pfleger im St. John’s Asylum for Illnesses of the Mind, schloss die Tür hinter sich und schüttelte bedauernd den Kopf.
    Was für eine Verschwendung!, dachte er. Eigentlich ein ziemlich hübsches Ding, diese Lewis …
    Doch wenn er eines in seiner dreißigjährigen Berufserfahrung in dieser Irrenanstalt gelernt hatte, dann, dass Äußerlichkeiten manchmal doch sehr trügen konnten. Er hatte schon so viel gesehen. Mehr als die meisten Menschen für möglich halten würden.
    Und wie er jetzt so durch das vergitterte Fenster der
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