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Auf dem Weg nach Santiago

Auf dem Weg nach Santiago

Titel: Auf dem Weg nach Santiago
Autoren: Jean-Noel Pierre / Gurgand Barret
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den Arkaden der via
Sacra. An der Basilika mußte er seine fünf Finger in die Vertiefung legen,
die Tausende von Händen in der »Vorhalle der Herrlichkeit« ( Pórtico de la
gloria) im Stein ausgehöhlt haben. In der Basilika ist der heilige Jakobus
überall zugegen: oberhalb seines göttlichen Meisters im Säulengang; zu Roß als
Befreier der christlichen Gefangenen am Portal del Clavijo; in einem
Altaraufsatz; im vergoldeten, mit Muscheln besetzten Mantel über der Krypta, wo
der versilberte Schrein glänzt.
     
     
    Das Heilige
Jahr
     
    Ein Heiliges Jahr (oder auch
Jubiläumsjahr) wird immer dann gefeiert, wenn der Festtag des Heiligen (25.
Juli) auf einen Sonntag fällt. Im Heiligen Jahr 1993 sind fast 100.000 Europäer
zu Fuß, zu Pferd oder per Fahrrad nach Compostela gepilgert, im Jahr 1999 waren es über 154.000, die die Compostela erhielten.
    Wir verdanken es Johannes Paul II., daß
heute die Zahl vor allem der jungen Leute, die sich auf diese Pilgerreise
wagen, so erstaunlich angewachsen ist. Wir stehen vor einer wahren Neugeburt
des Pilgerns. Der Widerhall, den es findet, wurde vermutlich durch Pioniere der
Pilgerbewegung wie vor allem Barret und Gurgand vorbereitet.
    Möge dieses Buch all denen eine Hilfe
sein, die die königlichen Wege einer Pilgerschaft entdecken wollen, auf die
sich Christenheit und Europa zugleich gründen.
     
     
    Arlette Moreau
     
    Vorsitzende des Vereins »Compostelle
2000«
    Direktorin der Zeitschrift» Chemins de
Compostelle«
    Paris

DANKE
     
     
     
    Vorbemerkung der Autoren zur
Erstausgabe (1978)
     
    A uf unserem Weg nach Santiago de
Compostela im Frühjahr 1977 stellten wir uns unablässig die F rage, wer denn
eigentlich diese zahllosen Pilger waren, von denen dieser Weg noch die Spur
trägt. Warum warensie aufgebrochen? Wovon hatten sie
gelebt? Wie hatten sie sich in den Regen, in die Ermüdung, in die nächtlichen
Schrecken gefügt?
    Nach unserer Rückkehr durchforschten
wir Bibliotheken und Archive und entdeckten zu unserer Verwunderung, daß
zwischen dem 10. und dem 18 .Jahrhundert unter den Millionen von
Santiagopilgern nur etwa fünfzehn schriftliche Spuren ihrer Wallfahrt
hinterlassen haben; fünf Berichte davon sind in einem uns verständlichen
Französisch verfaßt und übertragen — und dabei konnten wir nur zwei von ihnen
einsehen, den Bericht des Jean de Tournai und den des Herrn von Zielbeke. Wir
verdanken diese Kenntnisnahme dem großen Entgegenkommen von Jeanne Vielliard,
Ehrendirektorin des Instituts für Textforschung und Textgeschichte, und von
René de La Coste-Messelière, Konservator am Nationalarchiv, beide Leiter des
»Centre d’ Études compostellanes« (C. E. C.); wir sind ihnen um so dankbarer,
als sie es uns ermöglichten, ihre Forschungsergebnisse noch vor deren
Veröffentlichung zu verwerten.
    Aus diesen Dokumenten, verschiedenen
Arbeiten, Untersuchungen und Mitteilungen haben wir all das herausgezogen, was
auf die Fragen, die sich uns auf dem Weg nach Santiago stellten, Antwort gab;
dabei wanderten wir ziemlich sorglos kreuz und quer durch acht Jahrhunderte
Geschichte. Ganz allmählich trat aus diesen Texten der vertraute Pilger vor
unsere Augen, die Wege entlangziehend, mit brennenden Fußsohlen, mit seinen
Pilgerliedern, seinen Zweifeln und Ängsten und auch seinem Mut, seltsam nahe
trotz der zeitlichen Entfernung, gleich jenen vergilbten Ahnenfotos im
Familienalbum, in denen wir uns immerhin wiedererkennen.
     
     
    Der Verlag zur Neuausgabe (2000):
     
    Dieses Buch, zu einem modernen
Klassiker der Santiago-Literatur geworden, war einige Zeit vergriffen, wurde
aber immer wieder nachgefragt und wird hiermit im Heiligen Jahr 2000, einem
Jahr der Pilger und der Wege, in einer leicht bearbeiteten Fassung neu
herausgebracht. Der ursprüngliche Text der beiden inzwischen verstorbenen
Autoren ist bis auf einige wenige Anpassungen unverändert; die
bibliographischen Angaben wurden verschlankt; hinzugekommen sind das Vorwort
von Arlette Moreau und die Ausstattung mit historischen Abbildungen. Der leicht
veränderte Titel wurde leider nötig, nachdem in der Zeit, in der das Buch
vergriffen war, andernorts ein anderes Werk gleichen Namens erschienen ist.
    Der Verlag Herder dankt dem Verlag
Hachette für die gute Zusammenarbeit, Herrn Arthur Himmelsbach dafür, daß seine
Übersetzung noch immer schön zu lesen ist und für die Übersetzung auch des
neuen Vorworts, Frau Karin Schmid für die Erfassung des Vorgängerbandes, Frau
Margarethe Drewsen
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