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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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umgekehrt. Ein riesengroßer, unzählig oft verzweigter Organismus mit seinen Nervenbahnen und Rezeptorzellen.
    Ein mechanischer Anschluss verband sich mit dem Wesen. Informationen und Rechenergebnisse strömten wie ein Sturzbach in die kybernetische Komponente hinein.
    Ein zweiter Anschluss öffnete sich und versorgte den organischen Teil des Missionars mit Substanzen, die seine Reflexe schärften, nachdem sie die Masse des Körpers blitzschnell geweckt hatten. Dann strömte nährstoffreicher Brei in den Körper, der ihn für mehrere Zeiteinheiten versorgte. Als Missionar Torgashuun I gesättigt und mit den aktuellen Informationen ausgestattet war, löste er die beiden Verbindungen wieder und fühlte sich, als sei ihm ein neues Leben geschenkt worden: kraftvoll, entschlossen und zum Handeln bereit. Schnell verständigte er sich mit den anderen siebenundzwanzig Wesenheiten.
    »Brechen wir auf und sehen uns an den Sichtgeräten an, was uns erwartet. In die Zentrale, Mitbrüder«, sagte Torgashuun I.
    Die Zentrale von Großschale lag im absoluten Mittelpunkt des Schiffes. Von achtundzwanzig verschiedenen Punkten aus machten sich die Missionare auf den Weg. Sie kamen an Räumen vorbei, in denen Ausrüstung für jeden denkbaren Zweck gelagert war.
    Die Muster – teilweise halb intelligent, teilweise eindeutig tierisch – in den abgelegenen Nebenräumen beachteten sie nicht. Sie waren für diesen Einsatz unwichtig und ausschließlich für Aktionen auf dem Zielplaneten geeignet.
    Schließlich wählten die achtundzwanzig Missionare Aggregate aus, mit denen sie sich gegenüber den Einflüssen des Weltraumvakuums schützen konnten. Andere dienten der medizinischen Versorgung. Eine dritte Sorte von Ausrüstungsgegenständen waren Waffen. Diese waren so gut wie allen bekannten Technologien überlegen – zumindest allen Technologien, denen man bisher begegnet war.
    Eine Frage, von Torgashuun XXI gestellt, hallte eindringlich durch die Gänge und Stollen.
    »Das große Objekt vor uns – ist es künstlichen Ursprungs?«
    Diesmal antwortete der Bordrechner.
    »Es ist künstlich. Wir nähern uns mit dem Vektor ...« Es folgte eine lange Reihe von Zahlen und Buchstaben.
    »Ist es tot, oder befinden sich lebende Wesen darin?«
    »Es ist von vielen Tausend Individuen erfüllt. Allerdings besitzen diese eine bestenfalls geringe geistige Befähigung.«
    »Das macht unser Vorgehen ein wenig leichter.«
    Torgashuun I bis Torgashuun XXVIII trafen sich in der Zentrale von Großschale. Jeder von ihnen hatte seine Schale ohne Schäden oder Zwischenfälle verlassen können. Die Missionare barsten förmlich vor Kraft und Bereitwilligkeit. Wieder einmal waren die organischen Komponenten froh, einen kybernetischen Zwangspartner zu haben. Lagen sonst die beiden Teile eines Missionars in ständigem intellektuellen Kampf, so ergänzten sie sich nun und bildeten einen Körper, der nahezu unbesiegbar war.
    In der Zentrale bildeten die achtundzwanzig Missionare einen vollkommenen Kreis um das zentrale Informationsgerät.
    »Es wurde festgestellt, dass auch Großschale einen eingeschränkten Aktionsradius hat.«
    »Warum?«
    Der Bordrechner produzierte eine Flut von hellen Linien auf dunkle Schirme und ließ die Felder des Mitteilungspanoramas blinken. Jedes Signal hatte in Verbindung mit Tausenden anderen eine bestimmte Bedeutung. Diese Information konnten nur die kybernetischen Komponenten erfassen und verarbeiten. Sie gaben sie unverzüglich in aufbereiteter Form an die Missionare weiter.
    »Der Sog der siebten Welt dieses Systems verhindert ein Ausweichen. Die verfügbare Strecke ist limitiert auf ...« Wieder folgte eine endlos lange Zahlen- und Buchstabenkette.
    »Mehr Informationen!«
    Was der Bordrechner ermittelte, gab er an die kybernetischen Komponenten weiter, die ihrerseits die organischen Teile versorgten. Die Informationen wurden deswegen nicht schlechter, sondern lediglich verändert.
    »Wenn wir das fremde Schiff einer Inspektion unterziehen, dann muss der Bordrechner die volle Entscheidungsgewalt über Großschale bekommen. Seid ihr einverstanden?«, fragte Torgashuun I.
    »Einverstanden!«
    »Darüber hinaus müssen unsere Kybernetics dem Bordrechner eine Programmierung mitgeben, die ihn befähigt, mithilfe des fremden Schiffs ein Ankermanöver und einen Bremsversuch vorzunehmen«, fügte Torgashuun I hinzu. »Das dürfte technisch gesehen kein großes Problem sein.«
    »Das ist logisch. Programmiert ihn«, sagten die organischen
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