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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht
Autoren: Hans Kneifel
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verankert. Zwischen ihnen und der Seitenwand war Platz für zwei weitere Maschinen der gleichen Größe. Etwa zwei Dutzend Raumfahrer und einige Robots schleppten Metalltruhen und Kästen aus dem Gleiter durch das Schott ins Schiff.
    »Du drehst den Gleiter, fliegst rückwärts hinein und setzt ihn in der Mitte des Laderaums ab. Ich springe hinaus, ihr beiden kommt mit. Halte dich startbereit; wenn etwas dazwischen kommt, müssen wir schnell wieder hinaus. Verstanden?«
    »Ich mach’s, wie du es willst, Greta.«
    Der Gleiter drehte sich auf der Stelle, wurde rückwärts zum Rahmen der hochgefahrenen Tore bugsiert und schob sich in den Laderaum hinein. Er sank krachend und knirschend auf die breiten Kufen. Greta öffnete die Tür, war mit einer einzigen, gleitenden Bewegung ausgestiegen und wurde sofort von einer Gruppe Raumfahrer umringt.
    Sie griff nach dem Ausschnitt ihrer Anzugjacke und zeigte eine Handbreit mehr von ihrem Dekolleté. Die Wirkung war immer und überall die Gleiche. Die Blicke aller Männer wurden von der Bewegung über der sanft gebräunten, glatten Haut wie magisch angezogen.
    Gretas Blick suchte die Augen und Gesichter der Raumfahrer und sagte in ruhigem Tonfall: »Bringt mich zum Kommandanten. Wir haben eine wichtige Sendung abzuliefern. Stellt keine Fragen, sondern gehorcht mir.«
    Sie erwartete keine Schwierigkeiten, und es gab auch keine. Ihre Überzeugungskraft und die Macht, die ihre Befehle enthielten, bannten die Männer und ließen ihnen keine andere Möglichkeit als unbedingten Gehorsam. Ein Teil der Raumfahrer wandte sich zum Innenschott, die anderen hielt Greta mit einer Handbewegung und einem Lächeln auf.
    »Schließt das Tor, macht den Laderaum sicher. Dann klinkt ihr den Gleiter ein und bringt den Kasten von der Ladefläche in die beste Kabine, die das Schiff außer der des Kapitäns hat.«
    »Selbstverständlich, junge Frau«, lautete die Antwort. Sie wandte sich an ihre Gefolgsleute.
    »Kommt mit mir. Ich muss den Kapitän überzeugen.«
    Die Gruppe verließ schweigend den Laderaum. Raumfahrer und Roboter sicherten den Gleiter und begannen, den Kasten abzuladen. Greta und ein Dutzend Männer schwebten im leeren Antigravschacht aufwärts, stiegen auf dem Deck der Zentrale aus und befanden sich kurze Zeit später in der Hauptzentrale. Die MEINLEID-Garde verteilte sich auf leere Sitze. Greta las auf ihrem Weg mehrere Male den Schiffsnamen: ESHNAPUR, mit einem stilisierten Tigerkopf.
    »Was ist das für ein Schiff? Ist es startbereit?«, fragte sie, als sie einige Schritte vor dem offenen Schott der Zentrale stehenblieb.
    »Ein 100-Meter-Kreuzer der STAATEN-Klasse. Wir warten auf einen Teil unserer Mannschaft und laden Versorgungsgüter aller Art. Wir haben noch keinen Startbefehl.«
    »Das wird sich schnell ändern«, sagte Greta, betrat die abgedunkelte Zentrale und ging auf einen Mann zu, der an einem beleuchteten Terminal saß und in Folien blätterte. Über den großen, einfachen Bildschirm liefen Ziffern und Wörter, vermutlich Ladelisten. Greta ging mit schwingenden Hüften langsam auf ihn zu, blieb neben dem Sessel stehen und wartete, bis der Kapitän – oder nannte man ihn auf einem Kreuzer »Kommandant«? – hochblickte.
    »Ich bin Greta. Du wirst, so schnell wie möglich, dein Schiff in Startbereitschaft versetzen, dann sofort starten und jeden Befehl außer meinem ignorieren. Wenn wir im Linearraum sind, werden wir gemeinsam ein Ziel aussuchen.«
    Sie bohrte ihren Blick in die Augen des Mannes. Sie sah förmlich, wie jeder Widerspruch erstickt wurde, wie der Zwang zu gehorchen, den Verstand des Kommandanten übernahm und ihn zu einer Marionette machte, wie all die anderen.
    »Ich warte auf deine Antwort«, sagte Greta.
    Der grauhaarige Kommandant stand auf, nickte langsam und antwortete: »Ich werde tun, was du verlangst.«
    »Sofort!«, sagte sie. Ein breitschultriger Raumfahrer nahm neben dem Kommandanten Platz und musterte sie schweigend.
    »In einer Viertelstunde werden wir starten.«
    »Benachrichtige deine Besatzung. Ich dulde keinen Widerspruch und keinen Widerstand. Wie viele Raumfahrer?« Sie schüttelte ihre blonde Mähne in den Nacken.
    »Hunderfünfzig Mann Besatzung. Sie werden gehorchen.«
    Greta setzte sich neben den Kommandanten und wartete, bis er eine Reihe Tastfelder aufglühen ließ, einen anderen Teil des Terminals aktivierte und eine Handvoll Befehle gab. So weit sie es beurteilen konnte, waren sie alle korrekt und dienten dazu, den Kreuzer in
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