Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
gelauscht.
    Die Akonen, Stammväter der Arkoniden und zugleich deren erbittertsten Feinde, hatten bereits im Jahr 2003 ihre Intrigen gesponnen und ihre Hände nach Teilen des arkonidischen Sternenreiches ausgestreckt. 100 Jahre bevor Perry Rhodan das Blaue System wiederentdeckt hatte!
    Und warum waren diese wertvollen Informationen, auch wenn sie nur aus wenigen Worten bestanden hatten, niemals auf Arkon angelangt?
    Du weißt, in welchem Zustand sich das Große Imperium damals befunden hat , erinnerte mich der Extrasinn an das Offensichtliche. Dekadenz und Herrschaftswillkür bestimmten die Geschehnisse in einem zusammenbrechenden Reich. Wohl niemand legte Wert auf das Gefasel eines geltungssüchtigen Kleinadeligen, dessen Khasurn in den Augen des Imperators die Bedeutung eines Staubkorns gehabt haben musste.
    Ich konzentrierte mich auf meine aktuelle Aufgabe, auf das Naheliegende. Denn auch in anderer Hinsicht besaßen die Worte des Patriarchen beträchtliche Brisanz. Ich wusste nun nicht nur, auf welche Weise damals die Tyarez ins Spiel gekommen waren, sondern kannte auch die Herkunft der acht Namenlosen. Denn zweifellos handelte es sich bei diesen um Zewayn da Onur und seine sieben Brüder.
    Mit diesem Zewayn hatte vor wenigen Wochen in Orbana ein Tyarez mein Aussehen angenommen. Er war vor laufender Kamera zu Tode gehetzt worden. Durch ihn waren die aktuellen Ereignisse überhaupt erst ins Rollen gekommen.
    Mehr als 1100 Jahre nach seinem Verschwinden war er unvermittelt wieder aufgetaucht und hatte im Augenblick seines Todes indirekt einen Hilferuf an mich gesandt. Der ihn umhüllende Tyarez wollte mich nach Lepso locken und auf sein Volk aufmerksam machen.
    Die Frage blieb – warum? Was steckte hinter dem plötzlichen Wiederauftauchen eines der acht Namenlosen?
    Obwohl nun Licht in einige Geschehnisse gebracht worden waren, blieb dennoch vieles rätselhaft.
    »Sprechen Sie weiter«, forderte ich den Alten auf »Es gibt so vieles, was ich noch wissen muss. Woher kennen Sie die damaligen Ereignisse so genau? Wurde es in Ihrer Familie überliefert?«
    »Ich lernte Zewayn vor seinem Tod kennen. Er berichtete mir alles detailgenau. Leider folgte ihm …« Der Patriarch saugte plötzlich röchelnd Luft ein. Sein Kinn bebte, der Kopf fiel kraftlos zur Seite.
    Ein Alarmsignal gellte durch die Medostation.
    Der konische Roboter eilte herbei und schob mich zur Seite. Sofort fuhren einige Extremitäten aus dem Leib. Geräte piepten, Scanner traten in Aktion. Am Brustteil des glänzenden Metallleibs öffnete sich eine Klappe, und ein mit Blut gefüllter Beutel kam zum Vorschein.
    Dieses Blut transferierte der Roboter in den Körper des Patriarchen. Gleichzeitig riss er die Decke zur Seite.
    Der Anblick von Penzar da Onurs nacktem, ausgemergeltem Leib war Mitleid erregend. Nun erst ahnte ich, wie sehr der Patriarch körperlich litt. Er war nicht nur teilweise gelähmt. Ein Teil der inneren Organe lag frei und war mit Kabeln versehen. Eine winzige Maschine führte eine andauernde Herzmassage durch.
    »Verlassen Sie die Station«, schnarrte der Roboter. »Wenn der Patriarch das Bewusstsein noch einmal erlangt, werde ich Sie rufen lassen.«
    Ich gehorchte und verfluchte den Umstand, dass es gerade in diesem Augenblick zu Ende gehen sollte. Penzar da Onur war beinahe am Ende seiner Geschichte angelangt … und niemand wusste, welche Informationen er mit ins Grab nehmen würde, wenn er starb.
    Die Zeit dehnte sich scheinbar ins Unendliche. Die Minuten vergingen zäh. Ich suchte erneut Ohm auf und teilte ihm die neuen Erkenntnisse mit.
    Als ich mich der Medostation wieder näherte, sah ich noch, wie sich einige Besucher entfernten. Ich erkannte den jungen Zimral. Bei den anderen handelte es sich wohl um seine Brüder.
    Seine Brüder und seine Schwester , ergänzte der Logiksektor unnötigerweise. Mir war die Arkonidin längst aufgefallen; jemanden wie sie übersah man nicht, selbst wenn man nur einen Blick auf ihren Rücken erhaschte, erstklassiger Hintern, lange, wohlgeformte Beine …
    Zimral bemerkte mich und kehrte um. »Vater erwartet Sie. Es geht zu Ende. Wir haben bereits Abschied genommen. Er will Ihnen die letzten Minuten seines Lebens widmen.« Der junge Mann war durch die letzten Stunden merklich gereift. Er stand aufrecht, den Kopf stolz erhoben. »Bilden Sie sich nichts darauf ein, Atlan da Gonozal. Vater sagte, Sie müssten alles wissen, damit Sie in der Lage sind, unsere Familie zu rehabilitieren.«
    »Wie kam es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher