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Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

Aszendent Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Aszendent Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Eileen Cook
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müssen uns vom Fährendock verfolgt haben. Es scheint, als wären wir auf der Titanic und sinken. Ich versuche, Doug etwas zu sagen, damit er weiß, dass wir in Gefahr schweben. Er sieht mich eigenartig an, und ich höre, wie er meinen Namen sagt, aber es klingt, als würde er ihn aus dem Inneren einer Höhle rufen. Ich trete einen Schritt zurück, aber da ist nichts, und ich falle.

Dreiundvierzig
     
    WAAGE
     
    Alles scheint durcheinander, auf den
Kopf gestellt. Suchen Sie nach Ihrem Leitstern, und
lassen Sie sich nicht ablenken. Wenn Sie Ihrem
eigenen Stern folgen, werden Sie den Weg nach
Hause finden und entdecken, dass nicht nur Mär
chen ein glückliches Ende haben.
    Als ich wieder zu mir komme, liege ich in der Toilette auf dem Fußboden. Jemand hat eine Serviette gefaltet und unter meinen Kopf geschoben. Auf meiner Stirn liegt ein kaltes, nasses Handtuch. Meine Mom und Jane knien neben mir. Meine Mom hält meine Hand, und Jane wedelt mit ihrer Hand wie mit einem Fächer über mein Gesicht. Hinter ihnen kann ich gerade noch einige Gäste ausmachen, die im Kreis stehen. Also darüber können sie alle nächste Woche im Country Club reden, mal was anderes, als das Gejammere darüber, wie schwer es ist, gutes Personal zu finden. Ich hoffe wirklich, dass mein Rock beim Hinfallen nicht hochgeweht wurde, sodass ich ihnen den Anblick meiner Bauchweg-Unterhose, die dieses Kleid verlangt, ersparen konnte. Ich versuche mich hinzusetzen, aber die Welt dreht sich langsam nach links. Meine Mom drückt auf meine Schulter, damit ich mich wieder hinlege.
    »Sie ist jetzt wieder wach«, sagt meine Mom. Doug beugt sich vor und sieht mich an, als wäre ich ein wissenschaftliches Experiment. Ich möchte ihm gern sagen, dass ich ihn gewarnt hatte, dass es mir nicht gut ginge.
    »Kann sie aufstehen? Da unten zu liegen ist peinlich«, sagt er. Oh, mein Held . Schön zu wissen, dass er sich Sorgen darüber macht, wie es aussieht, anstatt darüber, wie es mir geht. Meine Mom schlägt seine Hand weg.
    »Lass ihr mal eine Minute.« Sie sieht zu mir herunter. »Wie fühlst du dich?«
    »Ich glaube, ich bin ohnmächtig geworden«, schaffe ich zu sagen.
    »Ich glaube, da sind wir uns einig«, sagt Mom und hilft mir, mich aufzusetzen. »Ruh dich eine Minute aus, bewege dich nicht zu schnell, du bist heftig gefallen.«
    »Du hättest dich sehen sollen, du bist hart hingefallen. Ich glaube, alle haben gehört, wie dein Kopf auf den Boden auftraf«, wirft Jane als stets hilfreiche Freundin ein. Ich lege eine Hand seitlich an meinen Kopf. Ich spüre, wie sich eine Beule bildet. »Hast du Sterne gesehen?« Als sie das sagt, verschlägt es mir erst mal den Atem. Ich habe tatsächlich etwas gesehen. Ich sehe sie an, meine Mom und dann Doug. Ich kann es perfekt sehen, ein Blick in meine eigene Zukunft, aber die Zukunft ist noch nicht hier. Ich habe gehandelt, als wäre alles vorherbestimmt, aber das stimmt nicht. Ich kann meine Zukunft ändern. Ich trage keine Uhr. Ich frage mich, wie spät es ist, ob es zu spät ist. Ich kann mir vorstellen, wie Nick neben Cathie sitzt und sich zu ihr hinüberlehnt, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Ich versuche aufzustehen. Meine Beine scheinen die Befehle, die mein Gehirn ihnen sendet, nicht mehr umsetzen zu können. Ich drehe mich schließlich auf die Knie und drücke mich dann hoch. Ich stehe eine Minute schwankend da und atme mehrmals tief ein. Ich sehe mich um. Auf allen Tischen stehen Kerzen, und das Hotel hat das Licht gedimmt, sodass es wie Mondlicht wirkt, aber plötzlich ist alles klar.
    »Mom, ich habe etwas gesehen. Ich hatte einen Traum.« Sie beugt sich vor, um mir zuzuhören.
    »Komm schon, Sophie, gehen wir nach oben, damit du dich hinlegen kannst«, sagt Doug. Er sieht genervt aus. So sollte die Feier eigentlich nicht laufen. Vor allem, weil er nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses steht. Er sucht nicht nach einer Frau, er sucht nach einem Untergebenen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich für Nebenrollen noch zur Verfügung stehe.
    »Was hast du gesehen, Sophie?«, fragt meine Mom und stellt sich vor Doug.
    »Ich weiß nicht, vielleicht war es gar nichts, es schien bloß für eine Minute...« Meine Stimme wird leiser, und ich schüttele den Kopf und versuche, die Watte, die sich darin breit gemacht hat, loszuwerden.
    »Ich dachte, du machst keine Vorhersagen mehr«, sagt Doug. Seine Worte wirken wie Riechsalz und führen zu völliger Klarheit. Es geht nicht darum, was ich geträumt habe,
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