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Arche

Arche

Titel: Arche
Autoren: B Morrison
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damit, dass Tyler ihn einfach an der Weste packen und rückwärts schieben würde. Klirrend fiel seine Taschenlampe zu Boden, und es wurde finster. Er schlug mit den Fäusten auf Tylers Magen ein, aber der ließ sich nicht beirren, sondern schob ihn eisern Schritt für Schritt zurück.
    Mittlerweile hatte Ulric sich von seiner Verblüffung erholt und schoss in die Dunkelheit. Tyler hörte die Kugeln vorbeizischen. Eine traf ihn seitlich am Oberschenkel. Er strauchelte, aber der Adrenalinschub dämpfte den Schmerz so sehr, dass er noch nicht einmal einschätzen konnte, wie schlimm er getroffen war. Er wusste nur eines, sein Überleben hing davon ab, dass er Bret so lange festhielt und vor sich herschob, bis er die Spalte erreicht hatte.
    Tyler stemmte sich mit aller Macht gegen Bret, der das Gleichgewicht verloren hatte, verhinderte aber gleichzeitig, dass der Mann hinfiel, denn auch das hätte seinen Tod bedeutet. Er wollte den Spalt erreichen. Nur noch wenige Meter.
    Der Kugelregen hörte nicht auf, ein Schuss traf Bret in die Schulter und bespritzte Tyler mit Blut. Tödlich war die Wunde nicht, aber sie reichte, um den Widerstand des Mannes zu brechen. Noch zwei Schritt. Tyler versetzte ihm einen allerletzten heftigen Stoß, so dass er in die Spalte taumelte, Tylers Sprengstoffbeutel am Gürtel.
    Tyler warf sich zurück in die Arche. Er wollte möglichst weit weg von der Öffnung sein. Ihm blieben zwei Sekunden dafür, denn als er seinen Gegner losließ, hatte er eine Granate auf dessen Weste entsichert.
    Tyler schaffte es, noch drei Meter weiter zu rollen, dann
legte er die Arme fest über den Kopf. Die Granate explodierte, bevor Bret wusste, was ihm geschah. Sie zündete Tylers Bergbausprengsätze. Ein tausendfaches Donnern hallte in der Höhle wider. Die Detonationswellen fühlten sich an, als bearbeitete ihn jemand mit Fäusten, dachte Tyler. Die Wände der Spalte gaben nach. Der Eingang war verschüttet.
    Genau das hatte er erreichen wollen. Nun war nicht nur dieser Weg nach draußen für immer verschlossen, es fiel auch kein Licht mehr in die Höhle. Ohne Licht war es darin nicht nur dunkel, sondern schwarz wie in einem Tintenfass. Nachtsichtbrillen funktionierten ausgezeichnet, wenn es draußen dunkel war. Sie brauchten noch nicht einmal den Mond, Sternenlicht genügte. In einer rabenschwarzen Höhle gab es jedoch kein Licht, das sie verstärken konnten. Sie waren nun völlig unbrauchbar. Seine Feinde waren gezwungen, ihre Taschenlampen zu benützen. Zufrieden überlegte Tyler, dass sie somit nicht länger im Vorteil waren. Die Chancen standen wieder fifty-fifty.

68. KAPITEL
    Cutter hatte gehofft, seinen Intimfeind Grant in einer Ecke hockend vorzufinden. Dann hätte er ihn wie einen räudigen Hund abgeknallt. Zu seinem großen Bedauern war ihm dieses Glück nicht vergönnt. Um sich nicht zu verraten, hatten er und Svetlana sich abgesprochen, auf Sprechfunk zu verzichten. Deshalb warf er ab und zu einen Blick nach seiner Komplizin auf der dritten Ebene. Plötzlich bot sich ihm eine einmalige Gelegenheit. Keine zehn Meter hinter ihr richtete sich ein Hüne auf. Der Fleischklotz konnte nur Westfield sein. Er hatte ihn genau im Schussfeld, allerdings taugte der Winkel nichts.
Er wollte dem verdammten Kerl genau in den Bauch schießen.
    Westfield bemerkte ihn nicht. Genau wie in der Armee, dachte er höhnisch. Zu sehr auf sein Ziel konzentriert, vernachlässigte der Kerl seine Flanke. Nun würde er gleich dafür büßen.
    Cutter schlich sich auf Zehenspitzen nach oben. Sein Scharfschützengewehr hatte er gegen eine MP-5 ausgetauscht, weil das die bessere Nahkampfwaffe war.
    Sein Gegner war nicht mehr weit von der Freundin seines Bosses entfernt, und auch von ihm trennten ihn nur noch sieben Meter. Westfields breite Brust war genau in seinem Visier. Es war unmöglich, ihn zu verfehlen. Aber bevor er ihn abknallte, wollte er unbedingt Westfields Gesichtsausdruck sehen. Cutter erlag der Versuchung und rief: »Hier ist Kettensäge.«
    Grants Kopf flog herum, und selbst durch die Nachtsichtbrille konnte Cutter sehen, dass die Erkenntnis seiner Lage seinen Gegner wie ein Blitz traf.
    Im selben Augenblick ertönte eine gewaltige Explosion, deren Nachhall durch die ganze Höhle dröhnte. Auf einen Schlag war alles finster.
    Cutter feuerte, obwohl er wusste, dass es zu spät war. Er hörte den Aufprall der Kugeln, aber keinen Schmerzensschrei.
    Er hatte sein Ziel verfehlt. Und es war stockfinster.
     
    Sich sang- und
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