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APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)

Titel: APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
Autoren: Susan M. Watkins
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zutraf, zu erforschen und damit einige seiner anwendbaren Mechanismen aufzuzeigen. Zwischen uns, so schien es mir, lag ein reicher und förderungsreifer Schatz über die Natur der Persönlichkeit und über die Nuancen der individuellen Ziele, um derentwillen man diese Welt überhaupt betrat.
    Wie ursprünglich in Seth und die Wirklichkeit der Psyche 5 vorgestellt, bedeutet die Gegenbild-Idee, dass jede und jeder von uns neurologisch und psychisch mit anderen verbunden ist, die in ungefähr der gleichen Zeitperiode leben und verwandte Interessensgebiete oder Lebensthemen erforschen. Gegenbilder entspringen der gleichen Wesenheit oder dem gleichen Ursprungsselbst, das auf diese Art Erfahrungen von vielen gleichzeitigen Standpunkten gewinnt. Unter vielen anderen faszinierenden Beispielen solcher Beziehungen, die zu jener Zeit vorgeschlagen wurden, waren Jane und Rob (wie zu erwarten war) und Jane und ich. Das stimmte sofort für uns beide, als es 1974 zum ersten Mal erwähnt wurde, aber sie und ich sprachen persönlich nur ein- oder zweimal darüber – es war ein merkwürdig peinliches Thema für uns, zum Teil, weil es uns irgendwie verlegen machte, auf die gleiche Art wie uns der Gedanke an Reinkarnation verlegen machte; es war einfach irgendwie zu simpel, zu New Age-mäßig, um ernsthaft studiert und erforscht zu werden. Mich allzu sehr damit zu beschäftigen, erschien mir immer wie eine Selbstglorifizierung, wie die Aneignung einer Art Insiderstellung mit Jane, die es in dieser Art nicht gab. Aber ein wirksames Beispiel von Gegenbildern, so wie es in Janes Überseele Sieben -Büchern in romanhafter Form beschrieben wird, könnte einen Schlüssel zu Entdeckungen über die Psyche im Allgemeinen liefern.
    Na dann nichts wie los und alles riskiert. Ein erstes Problem lag in meiner Annahme, diese Aufgabe lösen zu können, indem ich einfach nur alle Erinnerungen von Fans und Freunden zu einem schönen literarischen Gericht zu arrangieren brauchte und dann meine Arbeit erledigt hätte. Ich war nämlich nicht so sicher, ob meine Erinnerungen an Jane gut genug waren – eventuell nicht einmal vertrauenswürdig genug. 1994 war es schon zehn Jahre her, seit sie gestorben war und, so sagte ich mir selbst, Erinnerungen verformen und verzerren sich von Minute zu Minute. Tatsache war jedoch, dass ich mich vor meinen eigenen Erinnerungen fürchtete. Vielleicht waren sie sogar ein wenig zu vertrauenswürdig.
    Andere ließen sich nicht, wie ich befürchtet hatte, gleichermaßen einschüchtern. Mit minimalster Anstrengung und ein paar Anzeigen sammelte ich in wenigen Monaten massenweise Material, unter anderem witzige Kommentare, merkwürdige Konversationen, Ratschläge von Jane, die für die jeweiligen Empfänger alles bedeutet hatten, Seiten und Seiten von Träumen über sie vor und nach ihrem Tod im Jahre 1984, Kopien von auf Band aufgenommenen Kommentaren und Interviews und so weiter und so weiter – sogar ein vollständiges, von unserer gemeinsamen Freundin Debbie Harris verfasstes Tagebuch. Debbie war 1980 nur nach Elmira gezogen, um Jane zu treffen und hatte sie dann in den letzten Monaten fast täglich im Krankenhaus besucht. Schließlich füllte das „Jane-Material“ zwei große Kartonschachteln und mehrere dicke Hängemappen 6 . Mensch, dachte ich, das ist ein Klacks, das hab‘ ich doch im Nu beisammen.
    Aber das war‘s dann eben nicht. Bei weitem nicht. Als ich die vielen Seiten von Anekdoten durchlas, begann ich zu vermuten, dass irgendetwas mit dieser Strategie von Grund auf falsch war. Es dauerte eine Weile, bis ich es mir selber eingestand, aber es gab kein Entrinnen: Für sich selbst gesehen waren die Berichte umwerfend – rührend, komisch, verständnisvoll, genau das, was ich mir eigentlich erhofft hatte – ,aber was hier zusammengefasst vor mir lag, war Das Buch der Heiligen Jane , mit rosarotem Zuckerguss darauf. Mit ein paar wenigen Ausnahmen wurde sie von allen herzlich geliebt, es wurde in epischer Breite von ihr geträumt und wortgewaltig von ihrer fantastischen Güte und von ihrem Licht geschwärmt, sodass sogar ihre aufrührerische Respektlosigkeit seltsam flach erschien. Auch ich hatte Jane geliebt, und einige meiner eigenen Träume von ihr waren ziemlich episch gewesen; zweifellos war sie auch eine gute und einfühlsame Person gewesen, aber wenn man nur diese eine Seite betrachtete, verkam die Summe aller dieser Erinnerungen zu einem süßlichen Schmalzblättchen, das sogar Jane selbst zum Würgen
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