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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich
Autoren: Jason Dark
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Grabkammer noch einen alten Papyrus, konnte ihn entziffern, und mir wurde vieles klar. Ich habe ein Grab aufgebrochen, das bis in alle Ewigkeit aus bestimmten Gründen verschlossen bleiben sollte.«
    »Gründe, die Sie jetzt kennen, vermute ich.«
    »Richtig, Mr. Sinclair, die kenne ich jetzt. Um Ihnen den Grund zu erklären, muß ich wieder auf Anubis zurückkommen, denn er galt in der uralten Zeit als wichtigster Gott. Ihn gab es schon vor dem Aufstieg des großen Gottes Osiris, und an Anubis richteten sich die Bitten um ewiges Leben, so steht es in den Mastabas.«
    »Was hat das mit Per-nio zu tun?« wollte ich wissen.
    »Er war einer der großen Magier, die Anubis dienten. Vielleicht sogar der letzte. Möglicherweise habe ich auch das letzte Grab geöffnet, das des Dieners dieses Totengottes, und aus dem Grunde wird uns der Fluch auch treffen, Mr. Sinclair.«
    »Das kann ich verstehen. Nur - haben Sie noch etwas aus dem Grab mit nach London gebracht?«
    »Nein. Mich interessierte nur die Figur. Die Mumie des Per-nio und deren Sklaven habe ich natürlich nicht angerührt.«
    »Und jetzt wird sich dieser Hohepriester rächen.«
    »Alles läuft darauf hinaus, Mr. Sinclair.« Die Antwort hatte der Mann mit leiser Stimme gegeben. Er hob sein Glas und trank es fast leer. Der Professor war ziemlich ratlos. Sicherlich erwartete er von mir eine Lösung, denn ich hatte ihm auf der Fahrt davon berichtet, mit welchen Aufgaben ich mich befaßte. Seit dieser Zeit sah er mich aus einem anderen Blickwinkel an.
    »Haben Sie einen Vorschlag, Mr. Sinclair?« fragte er mich.
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn ich über das Problem richtig nachdenke, scheint die Wurzel des Übels nicht hier, sondern in Ägypten zu liegen.«
    »Das stimmt. Ich will auch nicht lange um den heißen Brei herumreden, Oberinspektor. Wir müssen hin, wenn wir etwas retten wollen. Aber läßt das Ihr Job zu?«
    Jetzt lachte ich. »Dafür werde ich mir Zeit nehmen müssen. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, international zu arbeiten, und man hat dies auch in anderen Ländern akzeptiert.«
    »Waren Sie auch schon in Ägypten?«
    »Ja, Professor. Ich bin bereits mit einigen Besonderheiten und seltsamen Flüchen dieses großen Landes konfrontiert worden. Mich kann so leicht nichts erschüttern.«
    »Hoffen wir es!«
    »Aber was anderes. Wir kommen wir am besten an diese Grabkammer heran. Ich meine, wo liegt sie?«
    »In Mittelägypten.«
    »Das heißt, wir müßten bis Kairo fliegen und von dort aus mit dem Wagen weiterfahren…«
    Er unterbrach mich durch ein Kopfschütteln. »Auf keinen Fall mit dem Wagen. Es gibt da ein viel bequemeres Transportmittel.«
    »Kamele?« fragte ich spöttisch.
    »Wo denken Sie hin, Mr. Sinclair? Wir reisen mit einem dieser Luxus-Passagierschiffe, die den Nil befahren. Die haben einen Komfort, der mit jedem Hotel mithält.«
    »Damit sollen wir also fahren?«
    »Genau. Natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind und dieser Fall Sie interessiert.«
    Ich lachte auf. »Sie sind gut, Professor. Und wie mich der Fall interessiert. Aber ich sage Ihnen was. Wir werden nicht allein sein, sondern zu dritt reisen.«
    James Barkley schaltete schnell. »Nehmen Sie noch einen Kollegen oder Freund mit?«
    »Genau, das ist es«, erwiderte ich und dachte dabei an Suko, der sich bestimmt freuen würde.
    ***
    Eine lebende Mumie hatte das Deck des alten Fischerbootes betreten!
    Das mußte Sadir erst einmal verdauen, denn er wollte es noch immer nicht glauben.
    Sie sah scheußlich aus. Tropfnaß war sie, und das Wasser rann aus den alten Tuchfetzen, die um ihren kleinen Körper gewickelt waren. In der Tat war sie stark geschrumpft, sie besaß längst nicht die Größe eines ausgewachsenen Menschen, und auch das Gesicht war nicht zu sehen, denn um den Kopf waren ebenfalls Bandagen gewickelt. Es gab nur einen freien Streifen in Augenhöhe.
    Sadir stand starr. Daß die Mumie zu einem roboterhaften Leben erwacht war, konnte er ja noch hinnehmen, doch die Augen bewiesen ihm, daß sie tatsächlich etwas von ihm wollte, denn ihr Blick pendelte sich auf ihn ein.
    Er war hart, abschätzend und gleichzeitig mörderisch. Der Mann las in ihm eine unheilvolle Gier, und ihm wurde klar, daß diese Mumie töten wollte.
    Noch immer war er unfähig, sich zu artikulieren. Nicht ein Ton drang über seine Lippen, er schaffte keinen Hilfeschrei, dabei hätte er jetzt seinen Sohn gebraucht, denn die Mumie setzte sich in Bewegung. Sie ging nicht wie ein Mensch. Ihre
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