Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad

Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad

Titel: Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad
Autoren: Berte Bratt
Vom Netzwerk:
irgendwo in dem langen Zug, der jetzt einfuhr, Jess stand, ihr Jess. Ihr Blick lief an der Wagenreihe entlang. Da nicht - da nicht - da auch nicht.
    „Jess!“
    Und dann war sie von seinen Armen umschlungen, und seine Wange lag an der ihren.
    „Jess, Lieber - aber wie bist du mager geworden - laß dich anschauen. Viel zu dünn!“
    Jess lachte.
    „Das ist nur gesund, mein Mädelchen. Bedenke das! Du - du scheinst das nicht gerade beherzigt zu haben. Du siehst allerdings prachtvoll aus - oder ist es nur dieser fürchterliche Mantel, den du dir umgehängt hast? Bist du so eine Modepuppe geworden, Anne, daß du mit einem Viermannzelt herumläufst, nur weil es modern ist?“
    Jess lachte, scherzte und war übermütig vor lauter Glück. Anne entgegnete nichts. Sie lächelte nur.
    „Weißt du, der sieht wahrhaftig aus wie ein Umstands — Anne! Anne!!! “
    Er blieb mitten auf dem Bahnsteig stehen und merkte nicht, daß die Leute in pufften und gegen ihn anrannten.
    „Anne - du schriebst von einer Überraschung - ist es - ist es  das?“
    „Ja, Jess.“
    „Ach Gott, Anne - und das erfahre ich hier auf dem Bahnsteig, inmitten von Tausenden von Menschen - und ich muß mich mindestens noch eine halbe Stunde gedulden, bis ich sagen und tun darf, was ich am liebsten möchte! Aber Anne - wann denn?“
    „Das kannst du dir allein ausrechnen, mein Jungchen. Mitte Oktober warst du zu Hause, nicht wahr? Du kamst mit, wenn ich kleine Kinder gehütet habe, und du sagtest, so eins wolltest du auch mal haben - aber noch nicht, sagtest du klipp und klar.“
    „Aber Anne - das meinte ich doch auch.“
    „Ja, das habe ich gemerkt“, sagte Anne trocken und steckte ihren Arm unter den ihres Mannes.
    „Komm jetzt, mein Junge. Deine Mutter erwartet dich mit Kaffee und frischen Rundstücken.“
    „Diese erbärmliche S-Bahn“, murmelte Jess. „Nicht mal einen ordentlichen Tunnel hat sie, damit man seiner Frau einen Kuß geben kann.“
    Wie sehr sollte Frau Askelund recht behalten!
    Jess strahlte auf, als Anne erzählte: „O doch, wir können schon heute bei uns einziehen, wenn du willst, Jess - aber es ist dir doch klar, fertig ist noch gar nichts - ich habe nur eben ein paar Möbel für das Schlafzimmer beschaffen können, dazu bin ich ja im Grunde verpflichtet, du mußt nun mal sehen, ob sie dir gefallen - aber mehr wollte ich nicht tun, verstehst du. Über alles übrige müssen wir uns unterhalten und uns zusammen überlegen, was wir wollen - ist dir das recht?“
    Jess war es so unbedingt recht. Hundertprozentig recht.
    Als sie gefrühstückt und sich alles erzählt und das Wichtigste in großen Zügen ausgetauscht hatten, zogen Jess und Anne gemeinsam zu ihrer Wohnung.
    Das Wohnzimmer war groß und hell und leer. Ein Klapptisch stand darin und zwei einfache Stühle, es hingen auch Gardinen vor den Fenstern, und ein paar Kisten standen da, die ausgepackt werden mußten. Jess’ Augen glänzten.
    „Oh, hier gibt es aber allerlei zu tun!“ sagte er, und seine Stimme war voller Freude und Erwartung.
    Anne aber schickte Frau Askelund eine ganze Perlenreihe dankbarer kleiner Gedanken.
    Dann standen sie im Schlafzimmer. Die Möbel aus Erlenholz waren einfach und glatt gearbeitet, und die Betten waren frisch gemacht. „Wie ist es hübsch, Anne“, sagte Jess.
    „Findest du wirklich? Ich hoffte ja, es möge dir gefallen - aber wir können die Möbel auch tauschen, Jess, und ich bin nicht die Spur gekränkt, wenn du.“
    „Du Dummchen. Sie sind wunderhübsch, Anne, und ganz und gar nach meinem Geschmack. Aber.“
    „Was aber?“
    „Hier fehlt was!“
    „Ja, gewiß. Hier fehlt sicher vieles. Was meinst du?“
    „Der Babykorb - und gibt es nicht so was wie ‘ne Wickelkommode und eine Badewanne und noch eine ganze Menge dergleichen mehr?“
    „Doch, Jess. Das kommt alles noch. Aber wenn es irgendwas auf der Welt gibt, das wir zusammen kaufen müssen, dann sind es doch wirklich diese Dinge!“
    Am nächsten Tage gingen sie zusammen aus. Wie nach einer stillschweigenden Übereinkunft strengten sie alle ihre Kräfte an, um an ihrem einjährigen Hochzeitstag - am achtundzwanzigsten Mai -in eine einigermaßen eingerichtete Wohnung einziehen zu können.
    Tante Adethe rief sich wieder alle ihre englischen Kenntnisse ins Gedächtnis zurück, die sie besaß, erschien im Laden, sowie er morgens aufgemacht wurde, und bediente die amerikanischen Touristen, daß es eine Lust war. Und das kleine Fräulein Karstensen nahm mit wichtiger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher