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Alter Sack, was nun

Titel: Alter Sack, was nun
Autoren: Kester Schlenz
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Orte, Kleidung oder Zeiten beziehen. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt - außer denen, die man sich gemeinsam selber setzt. Und es kann auch sicher nicht schaden, wenn Mann und Frau beide versuchen, für den anderen attraktiv zu bleiben.
    ÄLTERE TYPEN, UNRASIERT IM JOGGINGANZUG ZU HAUSE HABEN WENIG VON GEORGE CLOONEY.

    So smart wie der muss man ja nicht gleich sein, aber es hilft schon, sich ab und an vernünftig anzuziehen, sich einigermaßen fit zu halten und nett und aufmerksam zu sein.
    DAS GILT NATÜRLICH AUCH FÜR DIE FRAUEN. WIR MÄNNER WOLLEN EINE PARTNERIN, NICHT MUTTI.
    Manchmal ist das alles nicht so leicht. Es fällt den meisten schon schwer, über so etwas überhaupt zu reden. Aber sexuelle Zufriedenheit ist eine ziemlich wichtige Sache, und da sollte man schon mal über seinen Schatten springen, wenn es dann danach im Bett besser läuft. Also, ran an den … äh … Speck.

    Kommen wir jetzt zu den alten Säcken unter uns, die entweder keine funktionierende Beziehung haben oder Single sind. Hier wird es schwierig. Der ältere Herr kommt dann noch seltener zum Sex als er
möchte. Mancher geht ins Bordell. Ich habe hier keine Erfahrungen vorzuweisen. Die Vorstellung, ich ginge dort hinein und müsste dann einer wildfremden Frau in einem mehr oder weniger gebrauchten Zimmer sagen, was ich gern hätte, treibt mir die Schamesröte ins Gesicht. Auch wenn ich bedenke, was die Dame dabei wohl fühlen mag. Und selbst wenn sich der eine oder andere denken mag: okay, ist eine Dienstleistung, gibt auch andere blöde Jobs - dann wende ich ein: Man selber mag sich ja für einen netten, sauberen Kerl halten. Aber vor einem waren ja auch andere da. Ich will hier nicht falsch verstanden werden, das sind meine persönlichen Empfindungen. Ich will keinesfalls den Moralapostel spielen und auch keinen Ärger mit den sogenannten »Hurenverbänden« kriegen. Die sagen zu meinen Einlassungen vielleicht: »Moment, Bursche: Wer unten rum Bedürfnisse hat, soll ruhig vorbeikommen. Ist schließlich unser Business. Danke für Ihr Verständnis, aber dafür können wir uns nix kaufen.« Nun ja, muss also jeder selber wissen.
    UND DIE PERFEKTE LÖSUNG FÜR DEN GEILEN GREIS?
    Hab ich auch nicht. Mein Freund B. kalauert in diesem Zusammenhang immer: »Sind die Frauen auch noch so lieb - Handbetrieb bleibt Handbetrieb.« Keine Sache, derer man sich schämen müsste. Urologen raten, regelmäßig Hand an sich zu legen - das sei gut für die Prostata. Na, sehen Sie!
    »NOGGER DIR EINEN!«

Harley oder Porsche?
    ALTE SÄCKE UND ALTE TRÄUME
    VIELE VON UNS ALTEN SÄCKEN WERDEN MIT ZUNEHMENDEM ALTER IN DEN AUGEN ANDERER SONDERBAR.
    Die verstehen nicht, was in unseren Köpfen vor sich geht. Sie wissen nicht, dass wir eine Art zweite Pubertät durchmachen, wenn wir die fünfzig erreichen. Ich möchte es »Fifty-Tät« nennen. Diese hat auch mit Hormonen und einem Umbau des Körpers zu tun - und sie führt ebenso wie die Pubertät zu seltsamen Handlungen. Pubertierende werden motzig, verschließen sich und kriegen Pickel.
    WIR OLDIES KRIEGEN BÄUCHE, FALTEN, WERDEN KINDISCH UND KAUFEN UNS KOMISCHE SACHEN.
    Ferngesteuerte Flugzeuge zum Beispiel. Teure Modelleisenbahnen. Die legendären Gitarren, die auch unsere Rockgötter spielten. Oder aber: grausamstes aller Klischees - einen Porsche oder eine Harley. Klischees aber haben ja immer einen wahren Kern.

    ES IST NUN MAL EINE TATSACHE, DASS DIE KÄUFER VON FLOTTEN KLEINEN PORSCHES UND TUCKERNDEN GROSSEN HARLEYS BEST-AGER SIND.
    Männer Mitte 40 und älter. Männer wie wir. Klar: Nicht jeder von uns kann sich so was leisten. Aber wenn alle von uns es könnten - ich bin sicher, dass das die Umsätze von Porsche und Harley noch mehr beflügeln würde.
    Tja, und was heißt das jetzt? Müssen sich alle Harley- und Porschefahrer schämen? Mitnichten.
    WOLLEN WIR DIE SACHE DOCH MAL ENTSPANNT BETRACHTEN.

    Ein Porsche ist ein kleines, geiles, schnelles Kult-Auto - das man schon früher als kleiner Junge toll fand. Und eine Harley ist ein nostalgisch angehauchtes, klassisches Motorrad, das an Easy Rider, Rocker und die wilden Zeiten der Hippies erinnert. Durchaus ein Kult-Ofen, also. Beides, Porsche wie Harley, konnte man sich als junger Mensch nicht kaufen. Und als junger Erwachsener auch noch nicht, bzw. man kaufte für das vorhandene (oder geliehene) Geld stattdessen einen Passat-Kombi oder einen sicheren Volvo mit guten Kindersitzen. Und so soll das ja auch sein. Und dann
wird man fünfzig,
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