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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach
Autoren: Cora Carmack
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seinen Augen tanzten noch immer einige Funken der Belustigung. »Tut mir leid. Ich weiß, dass du Schmerzen hast. Aber du siehst so …«
    »Lächerlich aus?«
    »Nein, süß.«
    Ich funkelte ihn an. »Lächerlich süß.«
    Sein Grinsen war umwerfend, und ich konnte ein neidvolles Lächeln nicht unterdrücken.
    »Also gut. Wenn du dich genug amüsiert hast, kannst du mir ja helfen, die Hose auszuziehen«, sagte ich mit dem gleichen Sarkasmus, auf den ich zurückgriff, seit er auf der Bildfläche erschienen war.
    Entweder entging ihm der Sarkasmus oder er ignorierte ihn einfach, denn der Blick, mit dem er mich jetzt fixierte, war ausgesprochen raubtierhaft. Plötzlich brannte viel mehr als nur mein Bein.
    Er starrte mich einen Augenblick an, dann senkte er den Blick und räusperte sich. Er kniete sich neben mich und nahm mein Bein in seine Hände.
    Ich hatte bereits angefangen, die Caprihose nach unten zu ziehen, deshalb war die Brandwunde momentan bedeckt. Seine Hände wanderten zum Reißverschluss, der sich nun in der Mitte meiner Schenkel befand. Er räusperte sich erneut und ließ dann seine Hand in mein Hosenbein gleiten.
    Herzinfarkt.
Ich war mir ziemlich sicher, dass ich gleich einen bekommen würde.
    Mit der anderen Hand zog er die Jeans so weit er konnte herunter, bis knapp unter die Knie. Er sah mich an, räusperte sich
schon wieder
und sagte: »Kannst du mir deine Hand geben?«
    Unfähig, etwas zu sagen, streckte ich ihm meine rechte Hand hin, deren Handfläche irritierend verschwitzt war. Er nahm meine Hand und steckte sie zusammen mit seiner in mein Hosenbein.
    »Lass deine Hand dort und halte den Stoff so weit wie möglich von deinem Bein weg. Ich mache von unten her das Gleiche, und dann versuchen wir, gemeinsam die Hose herunterzuziehen, ohne dass sie die Verbrennung streift.«
    Ich nickte. Meine Hand war zehnmal ruhiger als mein Herz.
    Er zog seine Hand wieder oben aus meiner Hose, wobei seine leichte Berührung mich erschauern ließ. Dann zog er den Stoff der Hose unten von meiner Haut weg, und wir versuchten gemeinsam, mir die Hose auszuziehen.
    Es war kein besonders erfolgreiches Manöver. Die Jeans war (dank Kelsey) unanständig eng, und hin und wieder rieb der Stoff über meine Haut, und ich zuckte zusammen.
    »Sorry«, entschuldigte er sich jedes Mal, als wäre das seine Schuld. Ich wollte ihm widersprechen, doch mir gefiel die Art und Weise, wie er »soori« sagte einfach so gut, dass ich es sein ließ.
    Nachdem wir ein oder zwei Minuten vorsichtig herumhantiert hatten, fiel meine Jeans auf den Boden.
    Wir lachten beide erleichtert – so wie Leute in Filmen lachen, wenn sie soeben eine Bombe entschärft haben. Und dann hörte ich auf zu lachen, weil mir bewusst wurde, dass seine Hand noch immer auf meinem Bein lag. Eine Hand lag an meinem Fußknöchel, die andere strich sanft über die Haut neben der Brandwunde.
    Wenn er mich weiterhin so berührte, würde ich gleich hier zerschmelzen.
    »Ähm, danke.«
    Da schien er zu merken, was er da gerade tat. Sein Blick huschte rasch zu seinen Händen. Anstatt sie sofort wegzuziehen, grinste er, streichelte langsam über mein Bein und ließ mich dann los.
    »Keine Ursache. Wir müssen die Verbrennung jetzt kühlen. Wir könnten sie unter kaltes Wasser halten.« Ich stellte mir vor, wie ich mein Bein ins Waschbecken hielte oder wie wir beide in meiner Badewanne herummanövrierten. Mein Gesichtsausdruck musste das wohl widergespiegelt haben, denn er fügte hinzu: »Ein kalter, nasser Lappen geht auch.«
    Ich reichte ihm aus dem Korb hinter mir einen Waschlappen. Er drehte den Wasserhahn auf und wartete, bis kaltes Wasser kam, bevor er den Lappen nass machte.
    Ich sog scharf die Luft ein, als er ihn auf meine Verbrennung legte, aber die Kälte tat gut – so gut, dass ich mich zum ersten Mal, seit wir in meiner Wohnung angekommen waren, entspannte.
    »Besser?«
    Ich nickte. »Viel besser. Ich werde nie wieder so enge Jeans anziehen.«
    Er lächelte. »
Das
wäre nun wirklich ein Jammer.«
    Wenn er weiterhin solche Sachen sagte, würde ich einen Fächer brauchen, um mich abzukühlen.
    »Hör mal«, meinte er. »Es tut mir echt leid. Ich hätte dich niemals dazu drängen sollen, auf dieses Motorrad zu steigen.«
    »Es ist nicht deine Schuld, dass ich keine Ahnung von Motorrädern habe und nicht wusste, dass es heiß sein würde.«
    »Ich kann gar nicht glauben, dass du noch nie Motorrad gefahren bist.«
    »Na ja, es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich noch
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