Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
nicht ganz so groß.«
    Er beugte sich
vor und öffnete den kleinen Kühlschrank unter der Sitzbank. »Hey wir haben was
zu trinken da. Will jemand was?«
    »Ja, ich!«
Blair reagierte sofort. Sie würde sich ordentlich anschickern müssen, um das
alles zu ertragen.
    »Ah, kann ich
auch was haben«, meldete sich Jenny schüchtern, als der Wagen plötzlich über
einen Gullydeckel rumpelte und ihre Brüste götterspeisegleich auf und ab
wogten. Sie sah schnell zu Nate rüber, ob der es bemerkt hatte, aber er starrte
mit diesem weggetretenen Blick aus dem Fenster, den er immer bekam, wenn er
dicht war.
    Miles half
Flow, zehn Champagnerflöten zu füllen, und reichte die erste an Blair weiter.
»Cheers!«, rief er und hob sein Glas.
    Blair nahm den
Champagner. Da sie nicht am Fenster saß und wenig Lust hatte, Jenny anzusehen,
schaute sie Miles an. Er hatte mandelbraune Knopfaugen, die sie an die Augen
von Aarons Hund Mookie erinnerten, eine mit winzigen Sommersprossen übersäte
Stupsnase und hellblonde, senkrecht in die Höhe gegelte Haare. Der sehnige Hals
verriet, dass er ins Fitnessstudio ging oder irgendeinen anderen Sport machte.
Er sah ein bisschen so aus, als hätte man den Kopf einer Cartoonfigur auf einen
durchtrainiertem Sportlerbody gesetzt. Aber da er so eindeutig an ihr
interessiert war und Blair nichts Besseres zu tun hatte, entschied sie, aus
Spaß ein wenig mit ihm zu flirten.
    Sie legte ihm
eine Hand auf den harten Oberschenkel, säuselte »Tausend Dank«, und nippte an
ihrem Champagner.
    Miles
strahlte. Vermutlich hielt er das Ganze für den Beginn einer wunderbaren
Freundschaft.
    Flow kriegte
sich nicht mehr ein. »Du bist das schönste Mädchen, das ich seit langem gesehen
hab«, hauchte er Serena ins Ohr. »Oder vielleicht überhaupt das allerschönste
von allen. Bist du wirklich nicht Schauspielerin oder Model? Das kann ich gar
nicht glauben.«
    Serena tauchte
Zeige- und Mittelfinger in den Champagner und schob sie sich in den Mund.
Obwohl Flow so berühmt war, kam er kein bisschen arrogant oder schleimig rüber,
sondern war überraschend ernsthaft. Wäre er kein sexy Rockstar gewesen, hätte
sie ihn wahrscheinlich gähnend langweilig gefunden, aber er war ein sexy
Rockstar, also sah sie darüber hinweg.
    »Bin ich aber
nicht«, sagte sie. »Ich bin nur ich.«
    Tatsächlich
zierte Serenas Foto ständig die Klatschspalten. Bloß bekam sie kein Geld dafür
- sie hätte es auch gar nicht gebraucht.
    Flow konnte
den Blick nicht von ihr losreißen.
    Serena
kicherte. »Starr mich nicht so an.«
    »Uhh, Baby.«
Chuck stöhnte und nuckelte an seiner Tüte.
    »Ich glaub,
heute Nacht wird noch ein Rohr verlegt.« Er schloss die Augen und schien kurz
davor, wegzukippen.
    »O Mann, ich
hab soooo Hunger«, quengelte Kati. Sie klappte den Deckel des Aschenbechers in
der Wagentür auf und zu. »Hast du nicht auch irgendwas Süßes da, Flow?«
    »Mir ist
irgendwie ganz... kribbelig«, murmelte
Isabel, deren Augen fast aus ihren Höhlen quollen.
    Als Aaron vom
Bildschirm aufsah, stellte er fest, dass Blair sehr eng an Miles gepresst saß
und eine Hand lässig auf seinem Knie liegen hatte. Ohne das Spiel zu beenden,
schaltete er die PlayStation ab und stand auf, um sich zwischen die beiden auf
die Sitzbank zu quetschen.
    »Aua!« Blair
schrie auf, als er mit seinem knochigen Hintern ihre Hüfte rammte.
    »Rück mal ein
Stück«, knurrte Aaron. »Hey, wohin fahren wir überhaupt?«, fragte er Flow.
    Flow ließ
seine feingliedrigen Gitarristenfmger durch Serenas endloses Blondhaar gleiten
und zuckte mit den Achseln. »Richtung Downtown. Vielleicht in irgendeinen
Club.«
    Jenny
klammerte sich mit wachsendem Unbehagen an ihrem Champagnerglas fest. Klar, die
anderen konnten locker in einen Club gehen. Sie wirkten alle älter, als sie
waren, und hatten vermutlich auch gefälschte Ausweise. Jenny sah dagegen, von
ihrem Busen mal abgesehen, wie eine Zehnjährige aus und musste sogar in der
Videothek, wenn sie Filme ab zwölf ausleihen wollte, den Ausweis vorlegen. Sie
wollte nicht zugucken, wie die anderen anstandslos in irgendeinen hippen Club
kamen, während sie selbst vom Türsteher gefragt wurde, ob sie nicht längst ins
Bett gehörte. Wäre sie vorhin doch nur mit Nate spazieren gegangen! Es war
immer viel schöner mit ihm allein, als wenn andere dabei waren.
    »Nate?« Sie
beugte sich vor und griff nach seiner Hand. »Ich glaub, ich muss bald nach
Hause.« Es war schon kurz nach zwölf und sie durfte wirklich nur bis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher