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Alles auf Anfang! (German Edition)

Alles auf Anfang! (German Edition)

Titel: Alles auf Anfang! (German Edition)
Autoren: Petra Muster
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nicht an das
Gesicht des Täters erinnern. Sie stand immer noch unter Schock.
    Es klopfte an der Tür.
    „Lydia!“
    „Hallo Große, man kann dich doch nicht fünf
Minuten aus den Augen lassen. Was machst du denn für Sachen? Hallo Frau
Seiler!“
    „Guten Tag. Ist das nicht schlimm?“
    „Schlimm ist gar kein Ausdruck, eine
riesengroße Sauerei ist das. Weiß man schon, wer es war?“
    „Ich weiß es nicht mehr. Wenn ich mich zu
erinnern versuche, dann sehe ich immer nur eine Person ohne Gesicht und höre
ein hämisches Lachen! Ich kriege das Bild einfach nicht scharf und das macht
mich wahnsinnig!“
    Lisa sprach ganz langsam, fast wie
betrunken. Sie musste unter starken Medikamenten stehen.
    „Ich weiß nicht mal, was ich dort oben
wollte!“
    „Das kann ich dir wohl sagen. Die Bank
hatte dir eine Kündigung geschickt und darüber wolltest du mit Ben von
Lichtenfels sprechen!“
    „Ja! Ja, ich erinnere mich. Du hast Recht.
Aber ich bin gar nicht bis zu ihm durchgedrungen. Verdammt, ich erinnere mich
nicht!“
    „Das kommt schon noch! Lass dir Zeit. Das
ist ein normaler Schutzmechanismus deines Körpers. Er blendet die schreckliche
Erinnerung einfach aus!"
    Den beobachteten Vorfall zwischen Ben von
Lichtenfels und Carla Benedetti verschwieg Lydia.
    Sie plauderten noch eine Weile und dann
verabschiedete sich Lydia.
    „Soll ich sie vielleicht mitnehmen, Frau
Seiler?“
    „Gar keine schlechte Idee. Dann brauche ich
meine Tasche nicht zu schleppen. Es ist dir doch recht, wenn ich in deiner
Wohnung bleibe, Lisa?“
    „Mama! Das ist jetzt nicht dein Ernst.
Kümmerst du dich um Vroni und Toni?!“
    Martha gab Lisa ein Küsschen auf die
Nasenspitze.
    „Tschüs, meine Große. Gute Besserung, bis
morgen!“
    Ja, jetzt war sie die Große. Dabei wäre sie
viel lieber die Kleine geblieben.
     
    Die Schwester kam herein und brachte das
Abendessen.
    Ihre rot lackierten Nägel öffneten die
Abdeckhaube.
    Lisa bekam Schweißausbrüche und Herzrasen.
Plötzlich fiel ihr alles wieder ein.

Lydia war beim ersten Klingeln wach.
    „Hallo?“
    „Ich bin es, Lisa! Mir ist es wieder
eingefallen. Ich sehe sie ganz deutlich vor mir. Erst waren es nur die roten
Nägel der Schwester und ich dachte, ich bilde mir etwas ein. Lydia! Es war
Carla Benedetti, sie hat mich vor Bens Büro abgefangen und so zugerichtet.
Bitte, du musst die Polizei benachrichtigen!“
    Lisas Stimme bebte.
    "Ich habe schreckliche Angst. Sie
kommt bestimmt zu mir ins Krankenhaus und tut mir etwas an!"
    „Ich kümmere mich darum. Versprochen!“
    Lydia benachrichtigte als erstes Herrn
Heine, den sie ebenfalls aus dem Tiefschlaf gerissen hatte.
    „Wir müssen bei der Polizei aussagen! Lisa
hat ihre Erinnerung wieder! Halten sie sich fest. Es war Carla Benedetti!“
    Herr Heine war nicht besonders überrascht.
Dieser Frau war alles zuzutrauen.
     
    Ab diesem Zeitpunkt überschlugen sich die
Ereignisse.
    Fakten wurden zusammengetragen, Protokolle
geschrieben, Entschuldigungen ausgesprochen. Für Lisa wurde ein Polizist im
Krankenhaus abgestellt, um sie zu beschützen. Sie litt unter fürchterlichen
Ängsten und hatte schreckliche Albträume. Glücklicherweise war das nicht von
langer Dauer. Eine Fahndung nach Carla Benedetti war nicht notwendig. Die
Polizei traf sie völlig betrunken und lallend in ihrer Wohnung an. Sie wurde
verhaftet.
     
    Ben von Lichtenfels wurde aus der U-Haft
entlassen und von seinen Freunden Peter Fuchs und Toni Schwarzenberg vor dem
Gefängnistor abgeholt.
    Ben von Lichtenfels wirkte grau. Sein
Dreitagebart und die tiefen, schwarzen Augenränder verrieten schlaflose Nächte.
    „Jungs! Ich danke euch! Ohne euch wäre ich
verraten und verkauft gewesen!“
    „Stimmt und deshalb gehen wir jetzt
gemeinsam deine Befreiung feiern. Irgendwie bist du uns was schuldig, oder?“
    „Nicht schuldig, euer Ehren!“
     
    Sie gingen in die erstbeste Kneipe und
setzten sich an den Tresen.
    „Ich befinde mich mitten in einem
Albtraum!“
    „Nächstes Mal bist du ein bisschen
vorsichtiger, wenn du mit einer Frau ins Bett gehst, okay?“
    „Am besten nehme ich euch mit, was? Aber
mal Spaß beiseite. Als so gefährlich habe ich Carla nicht eingeschätzt.“
    „Bei der bist du auf Dynamit gesessen, das
sage ich dir. Die hat es mit allen Mitteln versucht. Sie sah alle Felle
wegschwimmen, als du ihr die Kündigung geschickt hast. Sie schließt einen
Immobilienvertrag ab ohne Marge. Das alleine nur zur Freude des Kunden.
Gegenüber der Bank rechnet sie
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