Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle Tränen dieser Erde

Alle Tränen dieser Erde

Titel: Alle Tränen dieser Erde
Autoren: Brian W. Aldiss
Vom Netzwerk:
äh… ich muß jetzt wirklich gehen, Froding.« Entsetzt von dem Blick in Frodings Mentalität, entschuldigte sich Normandi und rannte beinahe hinaus.
    Froding schüttelte den Kopf, als der Kontrolleur davonhastete.
    »Er auch, der arme Kerl, er ist auch an der oberen Grenze. Wird nicht mehr lange durchhalten. Das liegt natürlich an der Übervölkerung, an der allgemeinen Entartung der Umwelt. Da entartet auch die Mentalität.«
    Er hatte seine eigene Methode, seinen Geist gesund zu erhalten. Deshalb war er Mitglied bei den Rittern des Prächtigen Mikrokosmos geworden. Obwohl ihm als Junggesellen nur dieser eine kleine Raum zustand, während er sich mit dem Spezialisten nebenan in die Einrichtungen teilen mußte, hatte er interne 3 D-Kreise eingebaut, um sein Blickfeld enorm zu erweitern. Froding lehnte sich zurück und konnte auf eine Reihe von drei Bildschirmen blicken, von denen jeder verschiedene Bereiche des Zimmers zeigte, in dem er saß. Einer zeigte den Raum hoch oben vom Autogrillgitter aus, sah von vorne auf Froding hinunter und erfaßte auch den abgewetzten Teppich und einen Teil der Rückwand, wo ein graues, von einem Opfer der Anima-Feindseligkeit geschaffenes Bild ging. Ein Schirm zeigte die Länge des Zimmers, von hinter der Tür, mit dem Teppich, einem Teil des Tisches, einem Teil des Klappbetts, und die Ecke, in der Frodings kleine Privatbücherei stand, zusammen mit seinem umfangreichen, intimen, persönlichen Traumtagebuch, untergebracht in gestapelten Mandarinenkisten. Einer zeigte den Raum von einer Ecke aus, mit dem Teppich, dem bequemeren Sessel, und Frodings Hinterkopf, wie er im Sessel saß, dazu die drei Schirme, auf denen er die drei Ansichten seines Zimmers betrachtete, einschließlich einer Ansicht von ihm, wie er die drei Schirme in seinem Zimmer betrachtete, auf denen er diesen prächtigen Mikrokosmos betrachtete.
     
     
    Inzwischen hatte Utrect im unterirdischen Hauptquartier von PINCS Prinz Albert erkannt; es war der Gouverneur von New York City.
    »Wir haben eine kurze Meldung über Ihr Vorgehen in England, Hoggart«, sagte Albert. »Eine Frage. Warum haben Sie so lange gebraucht? Sie wissen, wie wichtig es war, uns zu warnen.«
    Hoggart nickte.
    »Ich entkam vor der Katastrophe aus Victorias Mausoleum, wie ich Nightingale und Disraeli berichtet habe. Die Information, die ich für mich behalten wollte, bis ich mit einer Spitzenautorität von Ihrem Rang sprechen konnte, Sir, war diese. Als Windsor und das Königliche Mausoleum zerstört waren, glaubte ich, ein bis zwei Stunden ungefährdet zu sein. Ich fuhr also zurück.«
    »Sie sind ins Katastrophengebiet zurückgefahren?«
    Der Engländer nickte.
    »Ich fuhr zurück. Sehen Sie, ich wollte wissen, ob die Königin – wie wir sie wohl weiterhin nennen müssen – versucht hatte, mich oder das Beweismaterial zu beseitigen. Es war leicht, durch die Polizei- und Militärabsperrungen zu gelangen; sie wurden erst errichtet, und die Verwüstung umfaßte mehrere Quadratmeilen. Ich erreichte schließlich die Stelle, wo das Mausoleum gestanden haben mußte. Tatsächlich war das Loch unter der Gruft noch da.«
    »Was ist an dem Loch so Besonderes?« fragte Dickens und beugte sich vor.
    »Es ist kein gewöhnliches Loch. Ich hatte nicht die Zeit, es mir richtig anzusehen, aber es – nun, es gibt einem Rätsel auf. Es ist, als blicke man in einen Raum – nun, in einen Raum mit mehr Dimensionen, als sie der unsere besitzt; und genau das dürfte es sein, wie ich vermute. Es ist ein Weg – ein Weg in Königin Victorias Welt.«
    Man nickte allgemein. Palmerston sagte mit scharfer Stimme: »Wir glauben Ihnen. Jeder von uns trägt einen Nabel, um unseren unbedeutenden Ursprung anzuzeigen. Dieses Loch, von dem Sie sprechen, kann der Nabel der Erde sein. Unter den gegebenen Umständen, bei der Mentalität dieser Frau, eigentlich kein Wunder, ihn dort zu finden. Wir müssen ihn so schnell wie möglich untersuchen. Inzwischen wird er natürlich bewacht sein.«
    »Können Sie das regeln?« fragte Disraeli.
    »Gewiß«, sagte Palmerston.
    »Wie wäre es, wenn wir etwas durch das Loch schießen?«
    Sie besprachen sich miteinander. Es herrschte das Gefühl vor, daß man ruhig ein paar Wasserstoffbomben verwenden konnte, da sie und die ganze Welt ohnehin zum Untergang verurteilt sein mochten.
    »Nein!« sagte Utrect. »Hören Sie, überlegen Sie, meine Herren! Wir müssen uns jetzt alle mit der Wahrheit abfinden. Endlich ist es am Tag. Unsere Welt, so,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher