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Alle Naechte wieder

Alle Naechte wieder

Titel: Alle Naechte wieder
Autoren: Shannon Stacey
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sicher, dass sie fantastisch aussehen würde, während sie auf dem Rücksitze kniete, Gesicht zum Heck, und rhythmisch auf das heruntergelassene Verdeck schlug. Sie sah noch genauso überwältigend aus wie damals, hochgewachsen und ebenso schlank wie einst in ihrem kurzen Cheerleaderröckchen, das ihm den Verstand geraubt hatte. Das volle blonde Haar, durch das er in Gedanken so oft mit den Fingern gestrichen hatte, wenn er im Unterricht hinter ihr saß, fiel ihr bis auf die Schultern und den hellbraunen Pullover.
    In ihren blauen Augen war nicht der Funke eines Wiedererkennens zu entdecken. Natürlich nicht.
    „Sie müssen Mr Quinn sein“, begrüßte sie ihn.
    „Da wir zusammen zur Schule gegangen sind, kannst du ruhig Scott zu mir sagen.“
    „Sind wir das?“
    Ihr Stirnrunzeln war entzückend. Anders als sie hatte er sich seit der Zeit in der Highschool grundlegend verändert. Fitnesstraining hatte seinen Körper gestählt und sein Broterwerb versetzte ihn in die Lage, regelmäßig einen anständigen Haarschnitt in einem Friseursalon bezahlen zu können. Früher hatte ihm seine Mutter die Haare geschnitten, zwar nicht buchstäblich mit einem Pott auf dem Kopf, aber das Ergebnis war in der Regel genauso erbärmlich gewesen. Außerdem hatte eine Laserbehandlung ihn endlich von den dickenBrillengläsern befreit. Nun konnte man erkennen, dass seine braunen Augen gut zu seinem braunen Haar passten.
    „Wir waren im Abschlussjahr in drei Leistungskursen zusammen“, erklärte er. „Allerdings waren wir in unterschiedlichen Cliquen.“
    „Ja, so muss es gewesen sein, sonst hätte ich dich wohl nicht vergessen.“
    Hätte sie ihn früher jemals so angesehen, er wäre für Tage auf Wolke sieben geschwebt. Scott deutete auf seinen Werkzeugkasten. „Ich denke, ich tausche jetzt lieber die Sicherungen aus, bevor es noch dunkler wird.“
    Sie trat beiseite, dann bemerkte sie seinen Schatten. „Will der auch rein?“
    „Nur wenn es dir nichts ausmacht. Das ist Kojak, mein Assistent.“ Scott tat sein Bestes, um sich nicht zu ihr zu beugen und Chloes sexy Parfüm zu schnuppern, während er an ihr vorbeiging. „Komm rein, Kojak.“ Sein Hund zeigte nicht solche Zurückhaltung, sondern schnüffelte einige Male an der hübschen Lady, bevor er in die Diele tapste.
    Sobald er die Werkzeugkiste vor der Kellertür absetzte, streckte Kojak sich daneben aus und legte die Schnauze auf die Vorderpfoten. Scott bewaffnete sich mit einer Taschenlampe, Ersatzsicherungen und einem Staubwedel mit Teleskopstiel, um mögliche Spinnweben zu entfernen. Er hatte nichts gegen Spinnen, aber er hasste es, sich durch einen Vorhang ihrer staubigen Hinterlassenschaften hindurcharbeiten zu müssen.
    Der Austausch der Sicherungen war in weniger als zehn Minuten erledigt, im Haus brannte wieder Licht. Scott nahm sich bei der Gelegenheit die Zeit, sich rund um den Sicherungskasten genauer umzusehen. Die Verkabelung, die altertümlichen Verteilerdosen und die viel zu schwachen Absicherungen waren erschütternd. Die Anlage hatte ihr Verfallsdatum längst überschritten und wurde zunehmend feuergefährlich. Er schätzte Anna und John sehr, doch John wurde auch nicht jünger, sodass man nicht von ihm verlangen konnte, dass er sich um alles kümmerte.
    „Das ist jetzt ein bisschen peinlich“, meinte Chloe, nachdem er wieder die Kellertreppe hinaufgestiegen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. „In der Stadt bezahle ich nur mit Kreditkarte und nun merke ich, dass ich vollkommen vergessen habe, mir Bargeld zu besorgen.“
    In den von männlicher Reife unberührten Abgründen seines Gemüts lief ein Film ab, untermalt von lasziver Musik, in dem Chloe ihre Jeans aufknöpfte, langsam den Reißverschluss herunterzog und mit einer Kleinmädchenstimme fragte, ob es nicht eine andere Möglichkeit gebe, ihn für seine Mühen zu entlohnen.
    „Dafür berechne ich nichts“, erwiderte Scott, wobei er sich bemühte, seine Sinne beisammenzuhalten. „Es lag auf dem Weg und es hat ja auch nur ein paar Minuten gedauert. Für die Sicherungen kann mir John mal einen Kaffee im Diner spendieren.“
    „Das finde ich sehr nett.“
    Chloe lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen, sodass er gewisse Schwierigkeiten hatten, ihr nicht auf den Busen zu starren.
    „Was würde es wohl kosten, die Leitungen im Haus neu zu verlegen? Wäre das überhaupt möglich, bevor meine Eltern wieder da sind?“
    „Wann kommen sie denn wieder?“
    „Heiligabend.“
    „Das
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