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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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Kopf auf Pamelas Andersons Körper zu montieren, mit der Bildunterschrift: Große Brüste, nehmt euch in Acht ! Damals hatte ich kurz in Erwägung gezogen, einen Auftragskiller zu engagieren.
    Seitdem hatten Felix und ich immer mal wieder zusammengearbeitet, zum Wohle der Allgemeinheit. Oder besser gesagt, ich hatte das Wohl der Allgemeinheit im Sinn gehabt, Felix eine Skandalgeschichte, die ihn auf die Titelseite brachte. Er hatte die Moral einer Alge, was sehr zweckdienlich sein kann, wenn man es mit Kriminellen zu tun hat, aber ich hatte ihn in Verdacht, dass er seine eigenen Kinder fressen würde, nur um ein paar Zeitungsexemplare mehr zu verkaufen.
    Es gab aber auch einige kurze Momente, in denen bei Felix, das musste ich zugeben, die menschliche Seite zum Vorschein kam. Er war gebürtiger Engländer, trug sein blondes Haar stets ein wenig zerzaust, hatte Grübchen, die recht häufig in seinen gebräunten Wangen erschienen, und hatte den Hugh-Grant-Charme perfekt drauf. Und zumindest einmal hatte er sich ehrlich besorgt um mein Wohlbefinden gezeigt. So wie das letzte Mal, als ich Felix gesehen hatte. Ich hatte die Nacht bei ihm zu Hause verbracht und ihn ganz aus Versehen geküsst. Auf den Mund. Mit Zunge.
    Ich hatte eigentlich auf seine Wange gezielt, aber im letzten Moment drehte er den Kopf – ich schwöre, dass es stimmt! Wie ich bereits sagte, es war ein Versehen. Aber da wir seitdem nicht mehr miteinander gesprochen hatten, stieg mir jetzt die Röte ins Gesicht, und ich glaubte, während ich in der Lobby des Plaza Ath é née in seine blauen Augen sah, seine Lippen zu schmecken.
    »Maddie. Wie geht es Ihnen, Schätzchen?«, fragte er mit seinem leichten britischen Akzent.
    »Gut.« Ich räusperte mich. »Äh, sehr gut. Wunderbar.«
    Sein Blick wanderte tiefer zu meinem Gipsbein. »Aber so gut und wunderbar sieht das nicht aus.«
    »Herzlichen Dank. Das hört eine Frau doch immer gern.«
    In seinen Augenwinkeln bildeten sich Lachfältchen, und seine Grübchen erschienen. »So habe ich das nicht gemeint.« Sein Blick glitt anerkennend über mein rotes Kleid. »Und das wissen Sie auch.«
    Meine Wangen wurden feuerrot. »Schienbeinbruch«, stieß ich hervor. »Ich bin mit einem Mustang zusammengestoßen. Mit Mrs Rosenblatt. Aber sonst ist mir nichts passiert.«
    Felix schnalzte mit der Zunge. »Sie müssen vorsichtiger sein, Schätzchen. Lassen Sie mich raten, Sie sind auf Ihren Absätzen ins Stolpern geraten? Nicht gerade das vernünftigste Schuhwerk, oder?«
    Ich widerstand dem Drang, ihm die Zunge herauszustrecken. »Mode hat nichts mit Vernunft zu tun. Und im Übrigen bin ich nicht gestolpert. Ich bin das Opfer eines Mediums, das keine Gangschaltung bedienen kann.«
    Felix lachte leise. »Typisch.«
    Ich ignorierte seine Belustigung auf meine Kosten. »Was machen Sie überhaupt hier?«
    Felix zog eine Augenbraue hoch. »Die Fashion Week findet gerade statt. Warum sollte ich wohl sonst hier sein?«
    »Weil Sie hoffen, dass eines von Versaces Models mit dem Monster von Loch Ness durchbrennt?«
    Wieder zeigten sich seine Grübchen. »Eigentlich bin ich mit meiner Tante hier. Sie lässt sich keine Fashion Week entgehen, reist aber ungern allein.«
    Ich sah ihn mit schmalen Augen an. Der pflichtbewusste Neffe passte so wenig in Felix’ üblichen Modus Operandi wie GI Jane in meinen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie er ein tatteriges Blauhaar zu einer Modenschau nach der anderen begleitete.
    Er machte eine Pause, um dann hinzuzufügen: »Und wenn, während ich hier bin, irgendein Topmodel das Hotelzimmer zertrümmert oder wegen einer Überdosis Abführmittel zusammenbricht: umso besser.«
    Aha. Das war der Aasgeier, wie ich ihn kannte und liebte.
    Ich meine: hasste.
    »Und Sie? Was führt unsere Maddie nach Paris?«
    Ich hob das Kinn an, um das Letzte aus meinen ein Meter fünfundfünfzig herauszuholen. »Zufällig präsentiere ich diese Woche meine Kollektion.«
    Angemessen beeindruckt, hob er eine blonde Augenbraue. »Tatsächlich?«
    »Ja, in der Show von Le Croix. Alle Models werden Originale von Maddie Springer tragen.«
    »Dann haben Sie es wohl endlich geschafft.« Er blickte hinunter auf den gepunkteten Ballerinaschuh an meinem Fuß. »Ist der aus Ihrer Kollektion?«
    »Nein. Aufgrund des gebrochenen Beines bin ich auf einer High-Heels-Diät.«
    »Keine High Heels?« Er tat, als würde es ihm den Atem verschlagen. »Guter Gott, wird unsere Maddie das überleben?«
    »Haha, sehr lustig, Sie
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