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Akte X

Akte X

Titel: Akte X
Autoren: Der Parasit
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Mannschaft mußten so schnell wie möglich fort von hier. Fort von . .. dem Ding, das sie soeben vor der Haustür der Vereinigten Staaten entsorgt hatten.
    2
    Fox Mulder saß auf einem harten Metallklappstuhl in der muffigen Abstellkammer eines Motels in Washington, D. C. Über Kopfhörer war er mit einem
Abhörgerät verbunden, das vor ihm auf dem Tisch stand.
    Seine Schicht dauerte noch fünf Stunden, und er hatte die Tüte mit Sonnenblumenkernen schon zur Hälfte geleert. Die Tischplatte war mit Hülsen übersät. Mit dem Zeigefinger schnippte er eine der Schalen quer über den Tisch in einen leeren Kaffee
becher aus Styropor. Bingo, genau getroffen! Mulder verzog das Gesicht. Das war das erste Mal, daß er heute ein Erfolgserlebnis hatte.
    Dann wandte er sich wieder der Abhöranlage zu und belauschte die beiden Männer, die sich schon seit 20 Minuten am Telefon unterhielten. Ganz offensichtlich planten die beiden nichts Gutes, doch das wirklich Schlimme an der Sache war, daß ihre Pläne unermeßlich langweilig waren. Mulder unterdrückte ein Gähnen.
    „Drake sagt, daß er das machen kann. Aber es wird 'ne Stange Geld kosten", sagte der eine.
„Dave ist ein guter Mann", entgegnete der andere. „Wenn der die Sache in die Hand nimmt, wärst du schön blöd, wenn du dich nicht daran beteiligen würdest."
„Du hast ja recht", meinte der erste, „aber ich wollte mich eigentlich nur mal umhören, was so läuft."
„Was willst du überhaupt? Du willst wissen, was wir vorhaben, aber nicht da mit reingezogen werden? Hast du Angst, dir die Finger schmutzig zu machen?"
„Nein, Mann! Wenn ich dabei bin, dann bin ich auch ganz dabei."
Mulder seufzte, dann gähnte er laut. Schon seit fünf Tagen redeten die beiden Burschen um den heißen Brei herum, manchmal telefonierten sie dreimal am Tag miteinander. Er machte ein grimmiges Gesicht - leider konnten Kriminelle noch nicht dafür verhaftet werden, weil sie sinnlose Unterhaltungen führten und ihrem Überwacher den letzten Nerv raubten.
Mulder überlegte, ob die beiden Männer noch während seiner Dienstzeit beim FBI zu einer Entscheidung kommen würden. Nein. Resigniert schüttelte er den Kopf. Wahrscheinlich nicht vor seiner Kündigung - oder seinem Rausschmiß.
Im Moment war es Mulder ziemlich gleichgültig, welche der beiden Alternativen zutreffen würde. Vor einigen Monaten war die Abteilung X-Akten geschlossen worden. Mulder und seine Partnerin Dana Scully durften nicht länger nach der Wahrheit suchen, egal wie merkwürdig, beängstigend und unglaublich die Fälle auch sein mochten, die schließlich in den X-Akten landeten, nachdem alle anderen Abteilungen kapituliert hatten. In der Führungsetage gab es jedoch einige - leider äußerst einflußreiche - Leute, die verhindern wollten, daß die Wahrheit ans Licht kam. Also hatten sie Scully in ein Forschungslabor abgeschoben und Mulder mußte einen Fall bearbeiten, der so aufregend war wie die Oscar-Verleihung vom vergangenen Jahr.
„Das habe ich ihm auch gesagt", ertönte die erste Stimme aus dem Kopfhörer. In diesem Moment bemerkte Mulder, wie sich die Tür der Abstellkammer langsam öffnete.
Seine Hand glitt schon zum Schulterhalfter, doch dann entspannte er sich und ließ den Arm wieder sinken.
Die beiden Männer, die hereinkamen, zeigten ihre FBI-Ausweise vor. „Agent Mulder?" fragte der eine.
„Yeah", erwiderte Mulder und nahm die Kopfhörer herunter, um sie besser verstehen zu können. „Ich bin Agent Brisentine."
„Nett, Sie kennenzulernen." Mulder erhob sich. „Aber ich glaube kaum, daß ich Verstärkung brauche. Eher schon ein gutes Kreuzworträtsel. Das in der Zeitung hatte ich schon nach zehn Minuten fertig."
„Agent Mulder, Sie werden von diesem Fall abgezogen", erklärte Brisentine.
„Vermutlich, weil ich im Dienst zu viel Kaffee getrunken habe", witzelte Mulder.
Doch Brisentine reagierte nicht. „Agent Brozoff wird Sie ablösen", fuhr er ungerührt fort. „Sie müssen in 45 Minuten am Flughafen sein."
„Und was soll ich da?"
„Sie sollen einen Mordfall untersuchen. In Newark, New Jersey."
Währenddessen nahm Agent Brozoff Mulder die Kopfhörer ab und setzte sich auf seinen Stuhl.
Mulder gab ihm die Tüte mit den restlichen Sonnenblumenkernen. „Hier, amüsieren Sie sich gut!" Er winkte seinem Nachfolger kurz zu und folgte Brisentine aus der Abstellkammer.
„Eigentlich sollte ich beleidigt sein, weil ich von diesem wichtigen Fall abgezogen werde", meinte Mulder zu seinem Begleiter,
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