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Ärztliche Untersuchungen!

Ärztliche Untersuchungen!

Titel: Ärztliche Untersuchungen!
Autoren: Sunny Munich
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Bichl an die Wolkentürme eines Sommergewitters erinnerten.
    Ein seltenes Zusammentreffen unterschiedlicher Erbanlagen, eine Herausforderung für den Ästhetiker, aber auch eine Gnade, wenn man es aus dem Blickwinkel des Gnostikers betrachtete.
    Die Mutter der Patientin, das wusste er aus der Karte, war Münchnerin mit einem Obststand am Viktualienmarkt. Der Vater, ein Chinese aus Hongkong, hatte sich bei einer Städtetour einen Apfel kaufen wollen und verliebte sich dabei in die Obstverkäuferin.
    Vor 20 oder 21 Jahren war die Göttin Europa vom asiatischen Stier geschwängert worden. In einem unerhörten Akt der Sünde hatte das Abendland die Sanftheit des Fernen Ostens in sich aufgenommen.
    Erleuchtung, Katharsis und befleckte Empfängnis, alles in einem.
    Ob er seinen Apfel bekommen hatte, wurde nicht überliefert.
    „Brauchen sie mich noch, Herr Doktor?“
    Er tauchte aus seinen Gedanken auf.
    Die Sprechstundenhilfe Claudia stand vor ihm.
    „Danke, nein.“
    Er sah der Arzthelferin nach, wie sie in den Vorraum zurückging, die gepolsterte Tür fiel ins Schloss, es war, als sei das Stimmengewirr, das Rascheln der Papiere und das Klingeln des Telefons, als seien die Geräusche, die Dr. Bichls Praxis erfüllten, mit der Schere abgeschnitten worden.
    Er hatte die Eintragungen gelesen und legte die Karte auf den Schreibtisch zurück.
    „Wie ist das Befinden, Fräulein Huber?“
    „Die Beschwerden sind schlimmer geworden.“
    Er nickte.
    „Es gibt Krankheiten, denen schwer beizukommen ist. Wir müssen Geduld haben.“
    „Ich weiß.“ Sie senkte den Blick. „Soll ich mich wieder ausziehen, Herr Doktor?“
    „Das kommt darauf an.“
    Sein Blick umfing die Fülle, die in ihrer Bluse wippte.
    „Juckreiz?“
    „Ja.“
    „Und wo?“
    Traudel deutete auf die Halbkugeln ihres Gesäßes, die sich wie saftige Melonen unter dem Kleid abzeichneten.
    „Da.“
    „Das müssen wir uns einmal ansehen.“
    „Ansehen?“
    Er nickte. „Bitte machen sie sich frei.“
    Sich freimachen. Frei.
    Man zog sich aus und war frei!
    Für Traudel, die an der Münchner Universität Jura studierte, hatte der Ausdruck einen erotischen Beigeschmack, der ihr einen angenehmen Schauer über den Körper jagte. Mit weichen Knien durchquerte sie den Raum. Es duftete nach Leder und Blumen. Die Türen zum Balkon waren geöffnete, die Alpen schienen greifbar nahe. Typisch Föhn!
    Sie war hinter der spanischen Wand verschwunden. Das Rascheln ihres Kleides war zu hören und ein kleiner Seufzer, als sie in die Knie ging, um sich die Schuhe abzustreifen.
    „Muss ich auch die Unterwäsche ausziehen?“
    „Alles!“
    Er war aufgestanden und betrachtete das Schattenspiel auf dem Wandschirm. Die feingemeißelte Stirn war zu erkennen, das Haar, das wie ein windgepeitschter Wasserfall von den Schläfen bis zur Hüfte reichte, die schmerzlich süße Rundung der Brüste, eine Talsperre, die bald überlaufen würde, der Einschnitt ihrer Taille, die Zwillingshügel des Hinterns, die Muskeln der Schenkel und die fliehende Tangente der Waden, die unter der Belastung erzitterten wie Halme, über die der Wind dahinstreichst.
    Sie war hinter dem Wandschirm hervorgetreten. In ihren Augen mischten sich Angst und Begierde.
    „Wird es wehtun, Herr Doktor?“
    „Hat es beim letzten Mal wehgetan?“
    „Nur ein bisschen.“
    Sein Lächeln war voller Großmut und Güte.
    „Wenn sie genügend Mut aufbringen, hat die Krankheit keine Chance.“
    Er ging zu ihr.
    „Zeigen sie mir die Stelle.“
    Der Fleck auf Traudels Hintern war nicht größer als ein Centstück, man hätte ihn für ein Muttermal halten können.
    „Wann juckt es?“
    „Vor allem abends, beim Einschlafen.“
    „Sie schlafen bei offenem Fenster?“
    „Sollte ich das nicht?“
    „Der Pollenflug“, sagte er. „Die Birken blühen.“
    Traudel hatte eine Drehung vollzogen. Hinter der Rundung ihrer Schenkel war ihre Vagina zu erkennen, die von einem dichten Wald brauner Haare umgeben war.
    Als sie seine Augen auf ihrer Nacktheit spürte, wandte sie sich ab. Der Fleck auf ihrem Hintern kam in Sicht.
    „Ist es größer geworden?“, fragte der Arzt.
    „Finden sie es denn noch nicht groß genug?“
    Er beäugte das kreisrunde Gebilde.
    „Vielleicht ist es nur eine Hautreizung. Tragen sie Nylon Unterwäsche?“
    „Ja, hauptsächlich Strings“, antwortete Traudel. „Und nachts gar nichts.“
    „Der Juckreiz ist an der Oberfläche, nicht wahr?“
    „Letzte Woche ja, aber jetzt kommt das Gefühl aus
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