Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aerios Verlangen

Aerios Verlangen

Titel: Aerios Verlangen
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
war kalt. Fröstelnd zog Serena ihre Jacke fester um sich herum. Sie warf einen Blick auf die Liste nach der ersten Karteinummer. K0709DV397. Sie lief die Reihen entlang bis sie die Reihe K fand und suchte dann die Vorgänge aus dem Jahr 2009. Es dauerte eine Weile, bis sie das Gesuchte fand und dann nach den Fällen für Domestic Violence Ausschau hielt.
    „Super!“, schimpfte sie, als die merkte, dass die DV Fälle alle in der obersten Reihe waren. Sie würde eine Leiter brauchen. Gott, wie sie das verdammte Archiv hasste. Fluchend lief sie den engen Gang entlang um nach der Leiter zu suchen. Das Klacken der Tür ließ sie zusammenfahren. War einer der Kollegen gekommen, um ebenfalls nach Akten zu suchen? Sie erreichte das Ende des Ganges und spähte um die Ecke in Richtung der Tür, doch niemand war zu sehen.  
    „Hallo?“, rief sie. Keine Antwort. Wahrscheinlich hatte ein Luftzug die Tür bewegt. Sie musste vergessen haben, sie richtig zuzumachen. Trotzdem lief ein unangenehmer Schauer ihren Rücken hinab. Das Archiv war wirklich kein angenehmer Ort. Ihr suchender Blick fiel auf die Leiter, die in der dritten Reihe gegen das Regal gelehnt stand. Sie ging auf die Reihe zu und blieb vor der Leiter stehen. Hatte sie gerade ein Geräusch gehört? Ihr Herz klopfte viel zu laut und das Rauschen des Blutes in ihren Ohren machte es schwierig, zu lauschen.  
    „Du bist ein verdammter Angsthase, Serena Washington“, schimpfte sie leise mit sich selbst. Sie ergriff die Leiter und machte sich auf den Weg zurück zur Reihe K. Plötzlich trat Michael aus einer der Reihen, ein schmieriges Grinsen auf seinem Gesicht.
    „Was willst du hier? Du hast gehört, was mein Freund gesagt hat“, rief sie ihm zu. Ihre Stimme zitterte und kalter Schweiß brach aus ihren Poren aus.
    „Dein Freund?“, sagte Michael und grinste. „Ach ja, der blonde Bastard, der meint, mir drohen zu können.“ Er warf einen Blick auf ihren Zettel, den sie noch immer in ihrer Hand hielt und hob seinen eigenen Zettel langsam in die Höhe. „Es ist nicht verboten, seinen Job zu machen, nehme ich an? Ich hab kein Interesse an einer Schlampe wie dir. Ich will nur ein paar Akten holen.“ Er zog eine Augenbraue hoch und setzte ein ironisches Lächeln auf. „Wenn du erlaubst!“
    Serena wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte. Natürlich hatte er recht. Er arbeitete hier genauso, wie sie. Wenn er auch Akten zu holen hatte, konnte sie ihm das wohl kaum verbieten. Trotzdem fühlte sie sich nicht wohl bei dem Gedanken, hier unten mit ihm allein zu sein.
    „Ich kann es dir wohl kaum verbieten“, sagte sie. „Aber ich ziehe es vor, meine Akten später rauszusuchen, wenn du hier fertig bist. Viel Vergnügen!“
    Sie wandte sich um und eilte auf die Tür zu. Sie unterdrückte den Drang, sich umzusehen, ob Michael ihr folgte. Kurz bevor sie die Tür erreichte, ging diese auf.

    ***

    Aerios drückte auf den Klingelknopf und wartete. Schritte erklangen hinter der Tür, dann wurde sie geöffnet und eine Blondine in einem Minikleid und High Heels. Sie musterte Aerios von Kopf bis Fuß und ein aufreizendes Lächeln erschien auf ihrem stark geschminktem Gesicht.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie.
    Aerios setzte sein Sonnyboy Lächeln auf und tippte sich an seine Baseballkappe mit der Aufschrift: U4 Kable TV.
    „Guten Tag, Madam. Ich komme von U4 Kable TV. Wir haben eine Meldung über Störungen in diesem Bezirk. Darf ich hereinkommen und ein paar Tests machen?“
    Blondie lächelte und strich sich lasziv mit einer Hand über ihre blonden Locken und drückte ihre großen Brüste noch ein wenig mehr hervor.
    „Sie können alle Tests machen, die sie wollen. Komme Sie nur herein. Ich bin Ihnen gern behilflich, wo ich kann.“
    Aerios war froh, dass Serena die mehr als eindeutige Anmache der Frau nicht mitbekommen konnte. Er selbst legte auch keinen großen Wert darauf, sich das hier anzutun, doch er brauchte noch ein paar Informationen und die hoffte er hier zu finden.
    „Das ist sehr großzügig von Ihnen, Madam. Danke!“, sagte er und trat in das Haus, die Tür hinter sich zuziehend. „Wo ist Ihr Kabelanschluss?“
    „Hier entlang“, sagte Blondie und er folgte ihr ins Wohnzimmer.

    ***

    „Sue. Du bist das“, rief sie erleichtert aus. „Ist heute Archiv-Tag? Es scheint mir, dass sich die halbe Kanzlei heute hier untern trifft.“
    Sue zuckte mit den Schultern.
    „Ich hatte keine Ahnung, dass du auch hier unten bist“, sagte sie.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher