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Achterbahn ins Abenteuer - Labyrinth der Geheimnisse ; 1

Achterbahn ins Abenteuer - Labyrinth der Geheimnisse ; 1

Titel: Achterbahn ins Abenteuer - Labyrinth der Geheimnisse ; 1
Autoren: Ravensburger
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gemeint sein? Vielleicht Wanzen ? Nein, Quatsch. Oder Waechter ?
    „Ha, das ist es!”, rief er begeistert – und leider einen Tick zu laut.
    Die Lehrerin klatschte ihr Buch auf das Pult. PATSCH! „Philipp Knappe!”, zischte sie empört.
    Die meiste Zeit über hockte Frau Doktor Rabenquarz reglos wie eine Mumie am Lehrertisch. Solange man sie nicht reizte.
    „Auch von einem Einserschüler erwarte ich tadelloses Beneh…”
    Weiter kam sie nicht, denn plötzlich flog die Tür auf. Der Luftzug ließ die Blätter in Rabenquarz’ Buch flattern, riss ihr Lesezeichen mit sich und wehte es durchs Fenster hinaus.
    Alle Augen richteten sich auf den Jungen, der mit Volldampf ins Klassenzimmer gedüst kam – auf seinem Skateboard.
    „Jiiiha!”, brüllte er aus vollem Hals und seine dunkelbraunen Rastazöpfe wirbelten im Fahrtwind. Er stoppte haarscharf vor Phils Tisch und blickte in die Runde. „Hoppla!“, sagte er atemlos. „Hat’s schon ohne mich angefangen?”

„ JAGO ROTSCHMIED !“, krähte Frau Doktor Rabenquarz. Es klang wie ein Fluch aus einem Grab.
    „Ich sage es zum allerletzten Mal!“ Sie hob drohend ihren Wälzer in die Höhe. Dann ließ sie ihn auf die Tischplatte fallen, dass es nur so krachte. „In meinem Klassenzimmer herrscht absolutes Skatebrett-Verbot!“
    „Das heißt Skate board “, erwiderte Jago gelassen und strich sich einen Rastazopf aus der Stirn. Dann wandte er sich an Phil. „Hey, Mann! Was geht ab?“
    „Allmählich reicht es mir mit dir!“, donnerte die Rabenquarz.
    Die Schüler zogen die Köpfe ein.
    „Das ist das vierte Mal, dass du zu spät zu meinem Unterricht erscheinst! Das vierte Mal in dieser Woche !“
    Jago schwang sich auf den Platz neben Phil und wedelte beschwichtigend mit der Hand. „Die paar Minuten …“
    „Vielleicht pflegt man in Mexiko so einen Schlendrian “, giftete die Rabenquarz. „Aber hier nicht! Nein. Hier nicht!“
    Sie spielte darauf an, dass Jago erst seit Kurzem wieder in Deutschland lebte. Er war in Witterstein zur Welt gekommen, doch vor sieben Jahren war seine Mutter bei einem Autounfall gestorben. Danach hatte sein Vater es in der Stadt einfach nicht mehr ausgehalten.
    Erst diesen Sommer hatte er es über sich gebracht, wieder einen Job in der Gegend anzunehmen.
    In der Zwischenzeit hatte er Jago über den halben Erdball geschleift: nach Italien, Spanien, Amerika. Und die letzten beiden Jahre hatten sie in Mexiko-Stadt verbracht. Dort schien Jago in Gedanken meist immer noch zu sein.
    „Auch wenn in Mexiko-Stadt jetzt Geisterstunde ist“, schnarrte die Rabenquarz weiter und tippte auf ihre Armbanduhr, „ hier hat dein Geist um diese Uhrzeit hellwach zu sein! Verstehen wir uns?“
    Jago hauchte: „Buhuu!“
    Die Lehrerin zischte wie ein Kessel, der kurz davor war, in die Luft zu fliegen. Aber dann atmete sie tief durch und fuhr mit dem Vorlesen fort.
    Jago gähnte herzhaft. Er zog ein Smartphone mit baumelnden Kopfhörern aus der Hosentasche.
    „Jago“, flüsterte Phil, „vielleicht solltest du besser …“
    „Willst du mithören?“ Jago hielt Phil einen Kopfhörer hin.
    Hastig schüttelte Phil den Kopf.
    Jago zuckte mit den Schultern, stopfte sich beide Kopfhörer in die Ohren und schloss die Augen. Kurz darauf begann er, mit dem Kopf zu wippen und auf ein unsichtbares Schlagzeug zu trommeln.
    Phil rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
    Noch hatte die Rabenquarz den Wälzer vor der Nase, der ihr die Sicht auf die Klasse versperrte.
    Vielleicht wäre es sogar bis zur Pause gut gegangen. Hätte Jago nicht angefangen zu rappen. „Yo! Mein Mut ist mein Schwert, das jeden Schatten abwehrt …“
    Die Rabenquarz ließ das Buch sinken und funkelte Jago böse an. Ihr Blick saugte sich förmlich an ihm fest.
    „Sapperlot!“, fauchte sie.
    Phil stupste Jago in die Seite. Jagos Augen blieben geschlossen. Er rappte weiter.
    Die Rabenquarz erhob sich und stakste auf Phil und Jago zu. Ein Geruch nach altem Kaffee wehte ihnen entgegen.
    „Keine Privatmusik!“, blaffte sie.
    „Yo! Quatsch mich nicht voll! No! Das find ich nicht toll!“
    Da zog die Rabenquarz die Kopfhörer aus Jagos Ohren. Verblüfft sah er auf. „Yo? Ähm, ja?“
    „Da du es anscheinend nicht nötig hast, meinem Unterricht zu folgen“, sagte die Rabenquarz mit bedrohlich leiser Stimme, „bist du sicher bestens mit der hiesigen Historie vertraut.“
    „ Histo -was?“
    „Geschichte!“, sagte Phil leise.
    „Schweig, Philipp!“ Die Rabenquarz
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