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Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
Autoren: Annette Blair
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sowieso, er hatte keine andere Wahl. Der Gedanke daran, ohne Victoria leben zu müssen, schien eine schwerere Last zu sein als die Schuld gegenüber Caperglen.
    Wer hätte schon gedacht, dass es sein Leben zerstören würde, sein Dorf und seinen Familiennamen zu retten?
     
     

Neununddreißig
     
    VICKIE BETRAT EIN Haus, das sich nicht länger wie ein Zuhause anfühlte. Als die Tränen ihr über die Wangen zu laufen begannen, öffnete sich auch der Himmel, während die Sonne überall Regenbogen entstehen ließ, außer in ihrem Herzen.
    Ihre Schwestern weinten mit ihr. Es war schön, eine Familie zu haben, die sich um sie kümmerte. Aber ohne Rory fühlte sie sich genauso verloren wie in dem Moment, als ihre Großmutter gestorben war. Noch verlorener als beim Tod ihrer Mutter. „Ihr müsst mir nicht erzählen, dass ich die Todeskarte gezogen habe“, sagte Vickie. „Ich muss das Unausweichliche akzeptieren. Es ist vorbei.“
    „Nein“, sagte Storm. „Du musst diese Einstellung ablegen.“ „Das sagt die Richtige!“ Vickie lachte unter Tränen.
    „Jedes Ende bedeutet auch einen Neuanfang“, meinte Harmony. „Außerdem sagt die Karte des Narren das Gegenteil von der Todeskarte und steht für einen Neuanfang, so wie die Kaiserin Wiedergeburt bedeutet.“
    „Du befindest dich auf einem Weg mit dramatischen Veränderungen“, erklärte Destiny, „was doch gar nicht so schlecht ist.“ „Danke, Des, aber darauf bin ich schon ganz allein gekommen.“ Vickie lief ihr in die Arme. „Warum musste die Ratte auch hierherkommen?“
      „Du hattest sein Einhorn.“
    „Storm.“ Harmony funkelte sie an.
    „Stimmt. Warum ist er eine Ratte?“
    „Er hat mich verlassen. Er ist nicht treu.“
    „Der Casanova? Er mag ja eine Ratte sein, aber er ist eine treue Ratte. Er ist einem ganzen Dorf gegenüber loyal gewesen.“ „Na ja“, sagte Vickie, „wenn man es so sieht. Nennen wir ihn doch, Heilige Ratte’. Und trotzdem hat er mich verdammt noch mal verlassen.“
    Vickie zog die fliederfarbene Bettwäsche mit einer gesunden Wut von Rorys Bett ab. Aber als sie sie in die Waschmaschine stopfen wollte, nahm sie einen von seinen Kopfkissenbezügen, atmete seinen Duft ein und legte ihn zur Seite. Sie fand ihre eigene nach Sex riechende Bettwäsche und konnte sie nicht schnell genug in die Waschmaschine stopfen.
    Mit dem großen Frontlader von ihrer Großmutter wollte Vickie MacKenzie aus ihrem Leben herauswaschen. Sie fügte Waschmittel hinzu und knallte die Tür zu, aber das übrig gebliebene Kopfkissen lag da und verspottete sie.
    „Verflucht!“, sagte sie und warf es zu dem Rest hinein. Sie drehte so heftig an dem Einstellknopf, dass sie ihn abbrach, was ihr wirklich die Tränen in die Augen trieb, weil sie sich keinen Mechaniker leisten konnte.
    Die Trommel ächzte, als sie Geschwindigkeit aufnahm, so als wolle die Maschine in die Erdumlaufbahn eintreten. Na klasse, ihre ganz persönliche Schmutzwäsche würde für immer um die Erde kreisen.
    Zu voll, zu voll, zu voll, schien das ungleichmäßige Geräusch der sich drehenden Trommel zu sagen.
    Zu weinen war lächerlich, Vickie wusste das, doch sie konnte nicht aufhören. Genauso wenig konnte sie die Wasserflut stoppen, die sich plötzlich aus der Tür der Waschmaschine ergoss.
      Und es gab keinen Schalter mehr, mit dem sie die Maschine hätte abstellen können.
    Ihre Schwestern blieben in der Tür stehen, als sie sahen, dass sie knöcheltief im Wasser stand.
    Storm ging, und Harmony zog eine Augenbraue hoch. „So, Miss Ich-bin-keine-Hexe, jetzt hast du es geschafft, dass sowohl das Wetter als auch die Waschmaschine mit dir weinen.“
    Storm kam mit einer Werkzeugkiste zurück, klopfte die Emaille rund um den nicht mehr vorhandenen Einstellknopf ab und schaltete die Waschmaschine mit einer Flachzange ab.
    „Danke, Schwesterherz. Jetzt muss ich wenigstens keine Reparatur bezahlen.“
    Storm öffnete die Tür der Waschmaschine, und sie spuckte Bettwäsche aus, die ebenfalls weinte.
    Harmony nahm Vickies Arm. „Komm schon. Ich lasse dir ein Bad ein mit Zedernholz-, Lavendel – und Patchouliöl, damit du dich ein bisschen beruhigst.“
    Ein paar Minuten später saß Vickie auf dem Rand der Wanne. Ihr Bad roch wunderbar, aber sie hätte es lieber mit Rory geteilt.
    Tigerstar sprang in ihre Arme. Sie verlor das Gleichgewicht und kam gegen den Schalter des Jetstreams, und weil die Wanne nicht voll genug war, schossen Wasserstrahlen in jeden Teil des
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