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Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß

Titel: Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
Autoren: Annette Blair
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grinste. „Du hast die Überraschung verdorben.“
    „Was? Ist das hier ein Nicht-Scheck?“
    „Irgendwie schon“, sagte ihr Vater, rieb sich die Hände und sah so eifrig und aufgeregt aus wie ein Kind zu Weihnachten. „Mach es auf. Mach schon.“
    Melody verdrehte die Augen, aber sie tat, um was er sie gebeten hatte, nur um festzustellen, dass sie die Papiere, die sie in der Schachtel fand, nicht verstand. Sie entdeckte jedoch ihren Namen neben einer achtstelligen Dollarsumme, die sie beinahe umwarf. „Warte mal“, sagte sie und sah es sich näher an. „Das hier ist eine Art von Treuhandfond, Daddy! Das hast du nicht getan! Verdammt, ich will dein Geld nicht. Ich bin kein Strohkopf. Ich kann selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen. Für die Kitchen Witch werde ich hervorragend bezahlt
    „Immer mit der Ruhe, Mellie“, sagte ihr Vater und nahm sie fest in die Arme. „Nein, bleib hier. Hör deinem alten Dad eine Minute zu und lass mich dich zur Abwechslung einmal länger als eine halbe Minute im Arm halten.“
    Melody legte ihre Stirn an seine Schulter und schloss die Augen, damit er ihre Tränen nicht sah. Sie wünschte sich, dass er ihr einmal, nur ein einziges Mal, etwas Zutrauen würde. „Ich höre.“
    „Ich werde dir keine weiteren Schecks schicken“, sagte er. „Du kommst alleine hervorragend zurecht. Du hast bewiesen, dass du klug und erfindungsreich bist, und um dir zu zeigen, dass ich wirklich dieser Meinung bin, habe ich eine Wohltätigkeitsorganisation in deinem Namen gegründet. Du wirst sie verwalten. Selbstverständlich zusätzlich zu deiner Arbeit als Kitchen Witch. Du kannst das Geld jeder Sache geben, für die du dich entscheidest, ohne mir gegenüber Rechenschaft dafür abzulegen, und das Kapital wird Zinsen bringen. Phyl und ich haben beschlossen, außerdem noch etwas an die, Junge Mütter in Not‘-Stiftung zu geben, aber darum geht es nicht. Ich bin stolz auf dich, Mellie, und ich glaube an dich.“
    Melody sah ihren Vater an und verstand immer noch nicht ganz, um was es ging.
    „Ich … ich mag dich so schrecklich gerne, Mellie-Pie. Ich …" Er räusperte sich. „Es tut mir leid, dass ich dir das noch nie gesagt habe.“
    „Oh Daddy.“ Melody wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Sie wusste auch nicht, wie sie ihm ihrerseits sagen sollte, wie gern sie ihn hatte, nicht ihrem Vater. „Man braucht nicht unbedingt Worte, um das zu zeigen … ich meine, Mom hat mir das auch nie gesagt.“
    Ihr Vater hob das Kinn. „Es war allein mein Fehler, dass das nie geschehen ist. Ich habe sie sozusagen gekauft. Habe sie mit Geld zu Ehe und Mutterschaft verlockt, was sie beides nicht gewollt hatte.“ Er schnaubte, als er sich umdrehte und aus dem Fenster sah. „Man sollte glauben, das hätte mich etwas gelehrt, aber nein.“ Er drehte sich wieder zu ihr um. „Ich habe bei dir den gleichen Fehler wiederholt. Erst Phyl hat mir die Augen geöffnet. Sie hat mir gesagt, wo die Dinge im Argen lagen. Ich …“ Wieder räusperte er sich. „Als du mein Geld nicht wolltest, dachte ich, du wolltest auch meine Liebe nicht.“
    „Da hast du dich wirklich geirrt, Daddy.“ Wieder umarmten sie einander. Sie war so glücklich, und dennoch, mit seiner Liebesbezeugung hatte sie auch eine letzte Wahrheit erfahren - ihre Mutter hatte sie nie haben wollen. Melody hatte das selbstverständlich gewusst, aber sie hatte auch geglaubt, sie sei in dieser Hinsicht ihrer Mutter sehr ähnlich. Jetzt hatte ihr Vater ihr bewiesen, dass das falsch war. Ihre Mutter hatte Geld statt Liebe angenommen. Das würde Melody nie tun.
    Vielleicht, nur ganz vielleicht, war sie es ja doch wert, geliebt zu werden.
    Nach einem erfolgreichen Weihnachtsessen zwei Wochen vor Weihnachten verabschiedete sich Melody mit Küssen von Jess und ihren Eltern. Dann blieb sie in der Tür stehen, bis Jess’ Verandalicht ausging und der Mercedes ihrer Eltern um die Ecke gebogen war.
    Ihr Vater liebte sie! Das zu wissen erfüllte sie mit so viel Freude, wie sie es sich immer erhofft hatte. Ein Wunder. Sie drehte sich um und ging die Treppe hinauf, um sich auf die oberste Stufe zu setzen.
    Den größten Teil ihres Lebens hatte sie von der Liebe und Anerkennung ihres Vaters geträumt, hatte gedacht, das wäre alles, was sie je wollen oder brauchen würde. Darin hatte sie sich ebenfalls geirrt.
    Was sie brauchte, um ihr Leben lebenswert zu machen, waren die beiden Menschen, die Hunderte von Meilen entfernt wohnten. Und sie war so dumm gewesen,
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