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Absolute Power (Der Präsident)

Absolute Power (Der Präsident)

Titel: Absolute Power (Der Präsident)
Autoren: David Baldacci
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sich die Seele aus dem Leib geredet. Die Protokollführung muß ein Vermögen gekostet haben. Sie wollte einfach nicht aufhören zu quasseln. Hat auch die besten Bedingungen von allen bekommen. Überhaupt kein Gefängnis. Tausend Stunden Sozialarbeit. Zehn Jahre Bewährung. Für Verschwörung zum Mord. Kannst du dir das vorstellen? Aber ganz unter uns, ich denke, sie wandelt ohnehin an der Grenze zum Wahnsinn. Sie wurde von einem Gerichtspsychiater untersucht. Ich glaube, sie muß ein paar Jahre in einer Anstalt verbringen, bevor sie wieder fähig ist, ein normales Leben zu führen. Ich kann dir sagen, Richmond hat sie ziemlich hart rangenommen, wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was sie erzählt hat. Ein richtiger Psychoterror.«
    »Und was ist mit Richmond?«
    »Du hast wohl wirklich auf dem Mars gelebt, was? Der Prozeß des Jahrtausends, und du hast ihn verschlafen.«
    »Irgendwer ist immer der Dumme.«
    »Er hat bis zum Ende gekämpft, das muß man ihm lassen. Muß jeden Cent ausgegeben haben, den er besaß. Er hat sich keinen Gefallen damit getan, selbst auszusagen, das kannst du mir glauben. Der Kerl war so verdammt arrogant und hat ganz offensichtlich gelogen wie gedruckt. Außerdem hat man die Überweisung zum Weißen Haus zurückverfolgt. Russell hat das Geld aus vielen Konten abgezogen, dabei aber den Fehler begangen, die fünf Millionen auf einem Konto zu sammeln, bevor sie den Betrag überwiesen hat. Wahrscheinlich hatte sie Angst, daß Luther zu den Bullen gegangen wäre, hätte er das Geld nicht rechtzeitig bekommen. Sein Plan hat funktioniert, auch wenn er es leider nicht mehr miterleben kann. Richmond hatte keine Antwort darauf, wie auf so vieles nicht. Im Kreuzverhör hat man ihn auseinandergenommen. Er hat die Creme der amerikanischen Oberschicht als Zeugen geholt, aber es hat ihm einen Furz genützt, diesem Hundesohn. Wenn du mich fragst, er ist ein gefährlicher, kranker Mann.«
    »Und der hatte die Atomwaffencodes. Wirklich toll. Was hat er bekommen?«
    Frank starrte eine Weile auf die sanften Wellen im Wasser, bevor er antwortete. »Er hat die Todesstrafe gekriegt, Jack.«
    Jack starrte ihn an. »Unsinn. Wie hätte man die Todesstrafe durchsetzen können?«
    »Aus juristischer Sicht war es ein kleiner Trick. Man hat ihn nach dem Paragraphen für bezahlten Mord verfolgt. Das ist der einzige, in dem es nicht darauf ankommt, wer die Waffe abgefeuert hat.«
    »Wie hat es der Staatsanwalt geschafft, den Paragraphen anzuwenden?«
    »Man hat argumentiert, Burton und Collin seien bezahlte Untergebene gewesen, deren einzige Aufgabe darin bestand, das zu tun, was ihnen der Präsident befahl. Er hat ihnen befohlen zu töten. Wie bezahlte Mafiakiller. Man hat das Gesetz zwar ein wenig gebeugt, aber der Richter hat es durchgehen lassen, und die Geschworenen haben Schuldspruch und Strafe bestätigt«
    »Jesus Christus!«
    »Nur weil der Kerl Präsident war, heißt das noch lange nicht, daß er bevorzugt behandelt wird. Zum Teufel, eigentlich sollten wir uns gar nicht so darüber wundern, was passiert ist. Weißt du, was man für ein Mensch sein muß, um Präsident zu werden? Kein gewöhnlicher. Am Anfang sind solche Leute vielleicht ganz in Ordnung, aber bis sie dieses Niveau erreichen, gehen sie über so viele Leichen, daß sie definitiv nicht
    mehr wie du und ich sind.
    Schweigend betrachtete Frank die Tiefen des Pools; endlich sprach er weiter. »Aber man wird ihn nicht hinrichten.«
    »Warum nicht?«
    »Seine Anwälte werden Berufung einlegen, die Bürgerrechtler werden sich beschweren, ebenso alle anderen Gegner der Todesstrafe; Protestbriefe aus aller Welt werden eintreffen. Der Typ hat zwar einen Sturzflug in der Beliebtheitsskala gemacht, aber er hat immer noch einflußreiche Freunde. Und die werden irgend etwas finden. Außerdem, das Land hat diesen Schleimbeutel vielleicht verurteilt, aber ich glaube nicht, daß die Vereinigten Staaten tatsächlich jemanden hinrichten könnten, den sie mal zu ihrem Präsidenten gewählt haben. Gibt nicht unbedingt ein gutes Bild. Selbst mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, obwohl das Arschloch es verdient hat.«
    Jack schaufelte sich mit den Händen warmes Wasser über die Arme. Gedankenverloren starrte er in die Nacht.
    Frank betrachtete Jack eingehend. »Das ganze hat sogar ein paar positive Aspekte. Stell dir vor, Fairfax will mich zum Abteilungsleiter machen. Ich habe Angebote von etwa einem Dutzend Städten, die mich als Polizeichef wollen. Der
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