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Absolut WILD 3

Absolut WILD 3

Titel: Absolut WILD 3
Autoren: L Courtenay
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Weihnachten gedreht haben, hat mich empfohlen«, sagte er und rührte seinen Tee um. »Und Dave, einer von Mr Valkyries Casting-Assistenten, hat mich kontaktiert. Ich soll ein paar Zirkuspferde für den Film besorgen. Scheint nicht besonders kompliziert zu sein.«
    Ich war komplett von den Socken. Okay, es war ein langatmiger Film über die Vergangenheit mit unbekannten Schauspielern und einem Regisseur mit einem komischen Namen, und wahrscheinlich passierte da außer Kartenspielen und merkwürdigen Tänzen nicht viel – aber es war trotz alledem ein Film, und Papa hatte damit zu tun !
    »Ich fasse es nicht, dass du mit Pavlov Valkyrie zusammenarbeitest, Papa«, sagte Tori. Sie sah richtig ehrfürchtig aus. »Ich meine, Pavlov Valkyrie !«
    Ich wiederum konnte ihre Schwärmerei nicht fassen und löcherte Papa mit wichtigeren Fragen: »Ist vielleicht auch eine Rolle für uns dabei? Wie sehen die Kostüme aus? Wozu werden die Zirkuspferde gebraucht?«
    »Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, die sich um 1890 zugetragen hat. Ein Zirkus kam in ein verschlafenes Örtchen in der Grafschaft Berkshire, und die Tochter des Gutsherrn ist mit einem der Zirkusreiter durchgebrannt.«
    »Oooh!«, machte ich. Der Film schien viel spannender zu sein, als ich gedacht hatte. »Ein Liebesfilm! Sieht der Hauptdarsteller denn auch gut aus? Sind da viele Liebesszenen drin, und alle tragen so fantastische Kleider?«
    »Würg«, sagte Tori hinter vorgehaltener Hand.
    »Ich habe keine Ahnung«, entgegnete Papa. »Ich wurde nur gebeten, die Pferde zu besorgen. In zwei Wochen habe ich eine Verabredung mit jemandem von einem Zirkus, der Ställe in der Nähe von Southampton hat – wollt ihr vielleicht mitkommen?« Dann fügte er hastig hinzu: »Natürlich nur, wenn eure Mutter einverstanden ist.«
    Ich quiekte vor Freude. Falls Mama ein Problem damit hatte, würde ich ihr zur Not den Arm umdrehen, bis sie es uns erlaubte. Zirkuspferde! Welche tollen Kunststücke würden sie wohl machen? Konnten sie auf den Hinterbeinen gehen? Oder durch Papierreifen springen? Oder vielleicht auf Einrädern fahren? Ich stellte mir kräftige, muskulöse Tiere mit seidig glänzendem Fell und langen lila Federn auf dem Kopf vor, deren Reiter atemberaubende glitzernde Paillettenkostüme trugen.
    »Keine Sorge, Papa – sie hat bestimmt nichts dagegen«, sagte Tori. Ihre Augen leuchteten ebenso sehr wie meine. Wir waren anscheinend ausnahmsweise mal einer Meinung.
    »Glaubst du? Ich schicke ihr noch eine SMS dazu.« Papa stellte seine Teetasse ab und kaute an seinem Daumennagel. Das tun Tori und ich auch, wenn wir nervös sind. Es muss also erblich sein. »Wie geht es ihr überhaupt?«, fragte er. »Oder habe ich euch das schon gefragt?«
    »Ja, hast du, und es geht ihr immer noch furchtbar«, sagte Tori.
    »Warum rufst du sie nicht einfach an, Papa?«, fragte ich. Ihm war deutlich anzusehen, wie sehr er es wollte. »Ich glaube, ihr tut die Sache mit dem Plumpudding leid, weißt du?«
    »Sie nimmt meine Anrufe nicht an«, sagte er und machte ein Gesicht, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    Tori und ich griffen beide gleichzeitig nach seinem Arm.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte ich. »Du wirst Mama schon zurückgewinnen. Du musst einfach nur das richtige Timing erwischen.«
    »Und einen Bogen um heiße Lebensmittel machen«, fügte Tori hinzu.

3
    Der Außerirdische und das Pferd
    Das Wochenende verging wie im Flug, weil wir die ganze Zeit mit Opi beschäftigt waren. Vor einer Woche hatte Mama seinen Teddy gegen eine Schmusedecke ausgetauscht, und inzwischen hatte der kleine Schimpanse ständig einen Zipfel von ihr im Mund und nuckelte daran. Nun war es an der Zeit, die Decke zu zerschneiden und Blondi ein Stück davon zu geben. Blondi war ein ausgewachsener weiblicher Schimpanse, der im Affenhaus von Wild World wohnte. Alle rechneten fest damit, dass Blondi schon bald bereit sein würde, die Rolle der Ersatzmutter für Opi zu übernehmen. Das Stück Decke bekam sie, damit sie mit Opis Geruch vertraut wurde.
    »Es kommt mir fast grausam vor, Blondi und Opi noch länger voneinander getrennt zu halten«, sagte ich, als wir bei Opis Sonntagsbesuch zusammen mit Mama und Dr. Nikolaides, dem Tierarzt von Wild World , im Affenhaus saßen. »Blondi ist bis über beide Ohren verliebt in ihn. Ich meine, seht sie euch doch nur an!«
    Blondi war jedes Mal völlig aus dem Häuschen, wenn ihr Opi durch die Glasscheibe
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